Gasherbrum I Geschichte

Die Berge des Himalaya
(The mountains of Himalaya)

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Gasherbrum I: Geschichte + Literatur

Vorbemerkung: Die Geschichte der Achttausender wird beschränkt auf die wichtigsten Erkundungen und Besteigungen wiedergegeben. Dazu zählen die Erkundungen, die wichtigen Besteigungsversuche vor der Erstbesteigung, die Erstbesteigung selbst, die Erschließung neuer und anspruchsvoller Routen sowie einige weitere Ereignisse von besonderer Bedeutung. Es ist nicht möglich, auf alle Besteigungen und Besteigungsversuche einzugehen, zumal die Berge heutzutage von einem Massenansturm überrannt werden.

Der Name des Gasherbrum I: Der Name „Gasherbrum“ entstammt vermutlich der Sprache der Balti und bedeutet dort „leuchtende Wand“. Die Balti bewohnen das Gebiet westlich und südwestlich des Karakorum. Der englische Name „Hidden Peak“ (verborgener Berg) stammt von W.M. Conway, der im Jahr 1982 u.a. in das Gebiet des Baltoro-Gletschers kam. Es ist tatsächlich so, dass der Gasherbrum I fast während des gesamten Anmarsches über den langen Gletscher hinter dem Gasherbrum VI verborgen bleibt. Nur auf der ersten Hälfte des Weges zwischen Urdukas und Gore II ist der Gipfel des Hidden Peak unmittelbar rechts des Gasherbrum  VI zu sehen. Weiter oberhalb sieht man ihn erst wieder, wenn man auf 4900 m Höhe am Fuß des G VI nach Osten auf den Abruzzi-Gletscher abbiegt.

Inhaltsverzeichnis:

- Bestimmte Ereignisse und Literatur
- Allgemein und sonstige Literatur zum Gasherbrum I 

Lageplan mit den Besteigunsgrouten von Gasherbrum I (Hidden Peak) und Gasherbrum II

Eine Landkarte und Beschreibung der Region finden Sie hier

1. Bestimmte Ereignisse und Literatur

  Bei den meisten Ereignissen ist eine PDF-Datei hinterlegt. Klicken Sie bitte auf die entsprechende Jahreszahl.
  Dort finden Sie eine ausführliche Beschreibung mit Fotos, in denen die Routen eingetragen sind, eine Liste der Teilnehmer
              an der Expedition sowie eine Übersicht über zugehörige Bücher, Artikel, Websites und sonstige Informationsquellen.

Bei den Ereignissen, die nicht mit ausführlichen Berichten hinterlegt sind, finden Sie Angaben zu Quellen direkt in der folgenden Tabelle.
O2 beutet: es wurde künstlicher Sauerstoff verwendet.

Jahr Ereignis

Den Gipfel haben erreicht

Datum Name O2
1856
bis
1934
William Martin Conway führt die erste Expedition in das Gebiet des oberen Baltoro. Dabei gelangen erstmals Menschen auch an den Fuß des Gasherbrum I. Am benachbarten Baltoro Kangri wird eine Höhe von 6890 m erreicht, was einen damaligen Höhenweltrekord darstellt.      
1936 Französische Expedition unter Leitung von Henry de Ségogne.
Am linken schwierigen Südwestsporn wurde eine Höhe von 7000 m erreicht. Anhaltendes Schlechtwetter führte zum Abbruch der Expedition.

Literatur:
Jean Escarra, H. de Ségogne und andere:
L'Expedition Francaise à Himalaya 1936
Gebunden, 260 Seiten, 64 Bildtafeln

     
1958 Erstbesteigung durch eine amerikanische Expedition unter Leitung von Nick Clinch über den IHE-Sporn und Südgrat/Südostgrat 5. Juli Andy Kauffman
Peter K. Schoening
O2  
1975 Erstbegehung der Nordwestwand durch Peter Habeler (A) und Reinhold Messner (I) und 2. Besteigung des Gasherbrum I 10. August Peter Habeler (A)
Reinhold Messner (I)
 
1975 Am 11. August gelingt den Österreichern R. Schauer, H. Schell und H. Zefferer die dritte Besteigung über den Südostgrat (Route der Erstbesteiger) 11. August Robert Schauer
Hanns Schell
Herbert Zefferer
 
1977 Erstbegehung des Südwestsporns zum Westgrat und des Westgrates durch die Slowenen Andrej Stremfelj und Jernej Zaplotnik 8. Juli Andrej Stremfelj
Jernej Zaplotnik
 
1980 Erstbegehung über P 7069 (Hidden Süd) und den Südwestgrat/Südostgrat durch die Franzosen Maurice Barrard und Georges Narbaud 15. Juli Maurice Barrard
Georges Narbaud
 
1982 Erstbegehung einer neuen Route in der Nordwestwand, linke Seite, durch die Deutschen Michael Dacher, Siegfried Hupfauer und Günter Sturm 22. Juli Michael Dacher
Sigi Hupfauer
Günter Sturm
 
1982 Mit einer französisch-schweizerischen Expedition erreicht Madame Marie José Vallencant am 27.7. den Gipfel; es ist die erste Besteigung durch eine Frau. Derselben Expedition gelingt auch die erste Skiabfahrt vom Gipfel. 27. Juli Sylvain Saudan (CH)
Jean-Pierre Ollagnier (F)
Daniel Samblant (F)
Marie-José Vallencant (F)
Mohammad Ali (PK)
 
1983 Erstbegehung einer weiteren neuen Route in der Nordwestwand zwischen den Routen von 1975 und 1982 durch die Schweizer Erhard Loretan und Marcel Rüedi. Am folgenden Tag erreichen zwei weitere Teilnehmer der Schweizer Expedition den Gipfel. 23. Juni

24. Juni
Erhard Loretan
Marcel Rüedi
Pierre Morand
Jean-Cluade Sonnenwyl
 
1983 Erstbegehung der Westwand durch die Polen Jerzy Kukuczka und Wojciech Kurtyka 23. Juli Jerzy Kukuczka
Wojciech Kurtyka
 
1983 Erstbegehung einer Routenvariante mit direktem Zugang von Westen zum Südwestgrat und zum Gipfel über den Südostgrat durch eine spanische Expedition unter Leitung von Javier Escartin 22. August Victor Arnal
Ignacio Cinto
Javier Escartin
Jeronimo Lopez
Lorenzo Ortas
Antonio Ubieto
 
1984 Reinhold Messner und Hans Kammerlander gelingt die Überschreitung von Gasherbrum II und Gasherbrum I ohne zwischenzeitlichen Abstieg ins Tal. Es ist die erste Doppelüberschreitung von 2 Achttausendern. Am 25.6. hatten sie den Gipfel des GII und am 28.6. den Gipfel des Gi erreicht.

Literatur:
Reinhold Messner: GI und GII - Herausforderung Gasherbrum
207 Seiten, Paperback, Farb- und s/w-Fotos, Karten, Routenskizzen
BLV Verlagsgesellschaft München, 1999

Reinhold Messner: Der leuchtende Berg – Herausforderung Gasherbrum
243 Seiten, gebunden, Farb- und s/w-Fotos, Karten, Routenskizzen
Frederking & Thaler Verlag, München, 2008

28. Juni Hans Kammerlander
Reinhold Messner
 
1985 Erstbegehung einer Route im rechten Teil der Nordwestwand durch eine italienische Expedition unter Leitung von Agostino Da Polenza 9. Juni Pierantonino Camozzi
Agostino Da Polenza
 
1985 Den Franzosen Benoit Chamoux und Eric Escoffier gelingen Auf- und Abstieg innerhalb 21 Stunden. Der Aufstieg erfolgte auf der linken Seite der Nordwestwand.

Literatur:
Eric Escoffier: Gasherbrum I, II und K2
The American Alpine Journal 1986, Seite 271

22. Juni Benoit Chamoux
Eric Escoffier
 
1986 Erstbegehung des sog. Japaner-Couloirs in der Nordflanke durch die Japaner Osamu Shimizu und Kiyoshi Wakutsu
Diese Route kann als die heutige "Normalroute" bezeichnet werden. Der Zugang zur Route der Erstbesteiger über den Südwestgrat ist schon lange nicht mehr erlaubt, da dort und am Conway-Sattel pakistanisches Militär wegen des Kashmir-Konfliktes stationiert ist. Die Japaner erreichen den Gipfel am 2. August.
2. August Osamu Shimizu
Kiyoshi Wakutsu
 
1990 Erstbegehung des kompletten Westgrates durch eine japanisch-/pakistanische Expedition unter Leitung von Harhisa Kuroda 15. Juli Takahiro Katayama (JP)
Ali Raza (PK)
Rajab Shah (PK)
Tomoyuki Yamanei 
(J, ohne O2))
O2  
1996 Dem französischen Bergsteiger Jean-Christoph Laffaille gelingt im Juli innerhalb von knapp 4 Tagen die Besteigung von Gasherbrum II und I ohne zwischenzeitlichen Abstieg ins Basislager. Es war allerdings keine Überschreitung wie 1984, wo für Auf- und Abstieg verschiedene Routen benutzt wurden. 31. Juli Jean-Christophe Lafaille  
2008 Erstbegehung einer Route im linken Teil der Westwand durch eine russische Expedition unter Leitung von Valeri Babanov 1. August Valery Babanov
Victor Afanasief
 
2017 Erstbegehung einer Route im linken Teil der Westwand, die im oberen Wandbereich zwischen den Routen der Polen von 1983 und der Russen von 2008 liegt, durch die Tschechen Marek Holecek und Zdenek Hak 30. Juli Marek Holecek
Zdenek Hak
 
 

2. Allgemeine und sonstige Literatur (nur Gasherbrum I)

Literatur, welche sich auf viele Bereiche des Himalaya erstreckt, u.a. auch auf den Gasherbrum I, finden Sie unter "Literatur allgemein".

Autor Titel Verlag/Erscheinungsjahr Umfang/Art erhältlich im
Dieter Porsche Der versteckte Achttausender
Triumph und Tragödie am Hidden Peak
Verlag Pietsch,
Stuttgart 2010
224 Seiten, gebunden, viele Fotos in Farbe 
Bericht und Fotodokumentation von einer Besteigung des Gasherbrum I im Jahr 1998 über die Nordwand.
Eine ausführliche Beschreibung finden Sie hier.
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