Die Berge des Himalaya
(The mountains of Himalaya)

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Region des Nanga Parbat

 

(1) Landkarte der Region des Nanga Parbat
(bitte öffnen Sie die Landkarte im Großformat; dort sind die Beschriftungen gut lesbar)

 Bitte öffnen Sie die folgenden Bilder mit einem Klick im Großformat; dort sind die Beschriftungen gut lesbar
- und die großen Bilder wirken natürlich viel beeindruckender!

Die Gliederung dieser Seite:

Die folgende Beschreibung ist in Abschnitte unterteilt:

A. Übersicht und Luftbilder
B. Im Rupal-Tal unter der Rupal-Flanke des Nanga Parbat
C. Aus dem Rupal-Tal über den Mazeneo-Pass (5358 m) ins Diamir-Tal
D. Die Diamir-Fanker des Nanga Parbat und der Mazeno-Kamm
E. Vom Indus zur Rakhiot-Flanke des Nanga Parbat

Über die vorstehenden Links gelangen Sie direkt zu den entsprechenden Abschnitten.

Dank an die Autoren der Bilder:

Ich bedanke mich sehr herzlich bei den Autoren, die mir die Erlaubnis zur Wiedergabe ihrer Bilder gegeben haben. Allerdings konnte ich die Namen mancher Autoren nicht mehr feststellen, da inzwischen die Alben von Picasa, Panoramio, Webshots etc. von den Betreibern dieser Plattformen gelöscht wurden. Diese drastischen Maßnahmen haben zu großen Informationsverlusten geführt.

Quellen der Detail-Informationen:

- A Study of Karakorum & Hindukush Mountains, Edited by Tsuneo Miyamori & Sadao Karibe, 
  Map no. 6 - Nanga Parbat & Gilgit, 1 : 150.000
- Alpenvereinskarte Nanga Parbat, 1 : 50.000
- Nanga Parbat-Gruppe und Nachbargebiete 1:100.000, Deutsche Forschungsgemeinschaft 1936
- Wolfgang Heichel: Chronik der Erschließung des Nanga Parbat und seiner näheren Umgebung

Links zu zugehörigen Informationen  dieser Website:
- Gesamtübersicht über den Himalaya
- Gipfelliste "Gipfel > 6750 m"  
- Die 14 Achttausender - Nanga Parbat
- Nanga Parbt - Gipfelpanorama  
- Nanga Parbat, Geschichte und Literatur
 

A. Übersicht und Luftbilder

Die Landkarte und das dort eingefügte Satellitenbild zeigen auf, dass der Nanga Parbat Bestandteil eines Gebirgszugs ist, der sich von Südwesten nach Nordosten erstreckt. Der Nanga Parbat (8125 m) steht in der Mitte dieses langen Bergrückens. Der Teil des Hauptkamms, der sich vom Nanga Parbat in Richtung Südwesten erstreckt, wird Mazeno-Kamm genannt. Der Mazeno ist mit 7120 m Höhe der höchste Punkt in diesem Teil des Hauptkamms.Weiter nach Südwesten folgen die Gipfel der Toshe-Gruppe. Der Teil des Hauptkamms, der sich vom Nanga Parbat nach Nordosten erstreckt, wird Rakhiot-Kamm genannt. In disem Kamm stehen der 7070 m hohe Rakhiot Peak und die Chongra-Gipfel mit dem 6830 m hohen Hauptgipfel.

Am Gipfel des Nanga Parbat zweigt in Richtung West-Nordwesten ein langer Bergkamm mit dem Ganalo Peak (6606 m) ab. Zwischen diesem Bergkamm und dem Mazeno-Kamm liegt der Diamir-Gletscher, dessen Schmelzwasser als Diamir Gah in Richtung Indus fließen. Die breite Flanke des Nanga Parbat, die in diese Richtung zeigt, wird Diamir-Flanke genannt. In dieser Flanke verläuft die Route, auf der die meisten Expeditionen den Achttausender ersteigen.

Im Südwesten geht der Mazeno-Kamm in die Gipfelkette der Toshe-Gruppe über. An dieser Stelle befindet sich der 5358 m hohe Mazeno-Pass Von der Toshe-Gruppe zweigt eine Gipfelkette nach Osten ab; sie bildet die südliche Begrenzung des Rupal-Tals. Dieses Tal verläuft parallel zum Hauptkamm in Richtung Ost-Nordosten. Die Flanke des Nanga Parbat über diesem Tal wird Rupal-Flanke genannt. Mit 4500 m Höhe ist die Rupalflanke die höchste zu durchkletternde Wand aller Achttausender. Das Tal wendet sich im Osten nach Norden in Richtung Indus; der Fluss trägt in diesem Abschnitt nach Norden aber nun den Namen Astor Gah. Das Astor-Tal begrenzt die Region im Osten.

Vom Ganalo Peak zweigt nach Norden ein weniger stark ausgeprägter Gipfelkamm ab, der sich bis an den Indus erstreckt. Zwischen diesem Bergkamm und den Chongra-Gipfeln des nordöstlichen Teils des Hauptkamms liegt der Rakhiot-Gletscher, dessen Schmelzwasser als Rakhiot Gah bzw. Tato Gah an der Raikot-Brücke (Rakhiot-Brüccke) in den Indus münden - in einer Höhe von nur noch 1190 m. Die breite Nordflanke des Nanga Parbat über diesem Tal wird Rakhiot-Flanke genannt. In dieser Flanke ereigneten sich die bergsteigerischen Dramen von 1934 und 1937 und durch diese Flanke wurde der Berg erstmals im Jahr 1953 erstiegen. Die Geschichte des Bergsteigens am Nanga Parbat finden Sie hier.

Das Hauptinteresse von Bersgteigern und Trekkern ist natürlich auf den Nanga Parbat selbst gerichtet. Die anderen Bereiche der Region nimmt man mehr oder weniger zur Kenntnis - meist dann eher sehr wenig, sobald man den Fuß einer der drei mächtigen Flanken des Nanga Parbat erreicht hat.

Ausgangspunkt der Unternehmungen am Nanga Parbat ist Islamabad. Die frühen Expeditionen in den 1930er Jahren zur Nordflanke des Berges wählten den Marsch über den Babusar-Pass (4137 m bei 35°09 N, 74°03' E) nach Chilas am Indus und dann flussaufwärts bis zur Raikot-Brücke. Die Expedition von 1953 nahm das Flugzeug nach Gilgit im Norden des Nanga Parbat und fuhr von dort nach Süden zur Raikot-Brücke. Heute wird meist die Fahrt ab Islamabad auf dem Karakorum- Highway gewählt.

Wer die Diamir-Flanke zum Ziel hat, fährt entlang des Indus bis Jalipur und von dort hinauf nach Dimroi wo der Fußmarsch ins Diamir-Tal beginnt.

Wer die Rakhiot-Flanke zum Ziel hat, fährt am Indus entlang weiter bis zur Raikot-Brücke. Dort hat man die Wahl zwischen der Fahrt auf einer der gefährlichsten Fahrpisten der Erde nach Tato und weiter zu Fuß zur Märchenwiese (Fairy Meadows) in 3300 m Höhe oder dem Fussmarsch schon ab der Raikot-Brücke. Die Gefahren bei der Autofahrt sind kaum verantwortbar. Man sollte sich im Internet informieren, bevor man sich entscheidet. Es muss hier erwähnt werden, dass der Hauptgipfel des Nanga Parbat von keinem Punkt des Anmarsches zu sehen ist und auch nicht von der Märchenwiese.

Wer sich für die Rupal-Flanke entscheidet, fährt noch ein Stück weiter auf dem Karakorum Highway bis zum Abzweig der Straße nach Astor im gleichnamigen Tal. Über Astor geht die Fahrt weiter nach Süden bis zur Mündung des Rupal-Tals, das bis zur Ortschaft Tarshing am Chongtar-Gletscher befahrbar ist.

Alle drei Bergflanken des Nanga Parbat sind grandiose Wunder der Natur, jede mit ganz spezifischen Eigenschaften. Die Wanderungen unter der Rupalflanke und der Diamirflanke kann man durch Überquerung des Mazeno-Passes (5358 m) miteinander verbinden - möglichst in der genannten Reihenfolge. Nach der Rückkehr an den Indus ist es nur eine kurze Fahrt an den Startpunkt zur Rakhiot-Flanke. Man kann also alle drei Bergflanke innerhalb einer Saison erreichen.

horizontal rule

Ein Trekking oder die Fahrt zu den Flanken des Nanga Parbat beginnt in einer Höhe von ca. 1100 m am Indus. Bis in Höhen von 3000 bis 3330 m bewegt man sich zwischen den Wänden enger Täler. Selbst wenn man dann endlich am Fuß einer der Flanken steht, fehlt fast jegliche Möglichkeit, die wahren Verhältnisse der Topografie zu erkennen. Bei dem extrem steilen Blick nach oben über weitere 4000 bis 4500 Höhenmeter bestaunt man zwar den unbegreiflichen Gigantismus aus Fels und Eis, man kann sich aber aus der extremen Froschperspektive heraus kaum ein Gesamtbild machen, ja man kann oft die sichtbaren Details gar nicht zutreffend einordnen.

Deshalb beginnt diese Beschreibung des Bereichs des Nanga Parbat mit einer ausführlichen Übersicht
per Luftbildern aus unterschiedlichen Richtungen. Diese Übersicht ermöglicht es, die dann folgenden
Bilder einzuordnen - in den Texten per Querverweis (Link) auf die jeweiligen Luftbilder und für den Leser bei der wechselseitigen Betrachtung beider Sichten in 2 Fenstern des BIldschirms. Für den  Leser wird es bei dieser Art der Führung durch die Bilder nach und nach möglich werden, sich aus den jeweils zweidimensionalen Sichten das dreidimensiomale Gesamtbild zu formen. Es dauert etwas, da viele optische Eindrücke  zu verarbeiten sind.

In der Regel entstehen die Luftbilder vom Nanga Parbat auf Flügen von Islamabad nach Skardu.
Dabei wird entlang des Indus-Tals geflogen. Die Flughöhe bleibt dabei unterhalb der Gipfelhöhe des Nanga Parbat.
Allerdings hat man bei diesen Linienflügen keine Sicht in die Rupalflanke; denn die ersten Blicke zum Berg hat man aus Richtung Südwesten,
wo man bereits entlang des Mazeno-Kamms (Bild Nr. 3) blickt und die Rupal-Famnke rechts darunter nur noch zu erahnen ist
Hier stehen aber 3 weitere Luftbilder zur Verfügung, die aus der Zeit stammen, als noch Sightseeing-Flüge durchgeführt wurden.
Sie zeigen die direkte Sicht von Süden in die Rupalflanke im Bereich von Mazeno-Kamm sowie Nanga Parbat und Rakhiot Peak:

(2) Luftbild von Süd-Südosten zu Mazeno-Kamm und Nanga Parbat (8125 m)

Der Blick reicht vom Mazeno-Pass (links) bis zum Rakhiot Peak (7070 m).
Am unteren Bildrand sieht man den westlichen Teil des Talgrunds des Rupal Gah.
Über den Mazeno-Pass kann vom Rupal-Tal ins Diamir-Tal gewechselt werden.

Der Mazeno-Kamm ist einer der mächtigsten Grate an den Achttausendern und eine eigenständige große Herausforderung für die Elite der Bergsteiger.
Zwischen dem Mazeno-Pass im Westen und dem Mazeno-Gap (6940 m, rechts der Bildmitte)
hat er in der Luftlinie gemessen eine Länge von 8 km. Die Überschreitung des Grates ist bis 2012 nur dreimal gelungen.
Eine fast unglaubliche Gewaltleistung erbrachten die Briten Sandy Allan und Rick Allen, als sie in der Zeit vom 2. bis zum 19. Juli 2012 vom Rupal-Tal aus
den Mazeno-Grat überschritten, vom Mazeno-Gap aus den Nanga Parbat erstiegen und über die Diamirflanke ins Basislager am Diamir-Gletscher abstiegen.
Mit viel Glück überlebten sie diese 18-tätige Odyssee. Die Beschreibung dieser Erstbegehung finden Sie hier.

Foto: Jacek Wiltosinski; Beschriftung: Günter Seyfferth

(3) Luftbild mit Blick von Süden in die Rupal-Flanke des Nanga Parbat (8125 m)

Die Flughöhe lag bei etwa 7500 m. Man sieht die gesamten 4500 Höhenmeter,
die bei Besteigung des Nanga Parbat von dieser Seite zu durchklettern sind.
Dies gelang erstmals den Brüdern Günther und Reinhold Messner im Jahr 1970.
Diese Erstbegehung erfolgte vom Bazhin-Gletscher aus, den man rechts unten sieht.
Vom Gipfel erstreckt sich nach links der Mazeno-Kamm (Bild Nr. 2) und nach rechts der Rakhiot/Chongra-Kamm (Bild Nr. 4)

Foto: Bernhard Krainer, Mai 2007; Beschriftung: Günter Seyfferth

Die Fortsetzung des Haupt-Kamms nach rechts zeigt das folgende Bild:

(4) Luftbild von Süd-Südwesten zu den Chongra-Gipfeln  und zu Gipfeln des westlichen Karakorum

Rechts geht der Blick in das Astor-Tal. Durch dieses Tal wird vom Indus im Norden der Bereich des Rupal-Tals erreicht.
Unter den Chongtar-Gipfeln beginnt der Chongtar-Gletscher, dessen Zunge im Rupal-Tal direkt hinter der Ortschaft Tarshing liegt.
Links von den Chongtar-Gipfeln liegt das Rakhiot-Tal.
Die sichtbaren Gipfel des Karakorum gehören zu folgenden Regionen:
- die Miar-Gipfel zur Rakaposhi Range 
- Malubiting, Spantik und Haramosh zur Chogolungma-Region
- Disteghil Sar zum Hispar Muztagh

Foto: Jacek Wiltosinski; Beschriftung: Günter Seyfferth

Auf dem Linienflug ab Islamanad sieht man den Nanga Parbat zum ersten Mal aus einer Richtung wie folgt:

(5) Luftbild von West-Südwesten zum Nanga Parbat (8125 m) und zur Toshe-Gruppe (rechts)

Das Foto entstand während eines Interkontinental-Fluges, dessen Route westlich des Indus verlief.

Der Blick geht entlang des Mazeno-Kamms zum Gipfel. Rechts dieses Grates fällt die Rupal-Flanke zum gleichnamigen Fluss ab (Bild Nr. 2 bis 4).
Nach links geht der Blick in die Diamir-Flanke, die hier im Schatten liegt. Im linken Bilddrittel ist der nordöstliche Teil
des Hauptkamms zu sehen mit dem Chongra Peak (6830 m). Davor liegt das Tal des Rakhiot-Gletschers.
Im Hintergrund sieht man Gipfel der Baltoro-Region des Karakorum.
Der K2 ist hier etwa 300 km (!) entfernt; das Teleobjektiv macht diesen Anblick möglich

Der Nanga Parbat ist der westliche Eckpfeiler des Himalaya. Der Berg bildet mit einigen wenigen Trabanten, die deutlich niedriger sind, eine isoliert stehende Berggruppe.
Der Achttausender überragt die  Umgebung um mehrere tausend Meter. Entsprechend heftig und gefürchtet sind die Auswirkungen einer Schlechtwetterfront an diesem Berg.
Von der Talsohle des Indus bei Jalipur (1080 m) bis zum Gipfel des Nanga Parbat (8125 m) beträgt der Höhenunterschied 7045 m (!) bei einer Entfernung von 22,4 km.
Es gibt im gesamten Himalaya keinen weiteren so großen Höhenunterschied auf so kurze Entfernung.

Foto: Jon Bowles, 2013 (www.jonbowlesphotography.co.uk/ und Album unter www.flickr.com); Beschriftung: Günter Seyfferth

Bei dem folgenden Bild ist die Position des Flugzeugs über dem Indus-Tal, also deutlich näher zum Berg als bei Bild Nr. 5:

(6) Luftbild von West-Nordwesten zum Nanga Parbat (8125 m)

Der Blick geht in die Diamir-Flanke des Berges,
Das Diamir-Tal ist eingefasst vom Grat mit dem Ganalo Peak (links) und dem Mazeno-Kamm (rechts).
Hier wird deutlich, dass die Gipfelzone des Nanga Parbat ein weiter Bereich mit mehreren Nebengipfeln ist.
Im Hintergrund sieht man Gipfel des südöstlichen Karakorum.

Foto: Guilhelm Vellut, flickr.com; Beschriftung: Günter Sefferth

Während der Fortsetzung des Interkontinental-Fluges nach Norden, bei dem Bild Nr. 5 aufgenomen wurde,
entstand das folgende Bild der Nanga Parbat-Region aus Richtung West-Nordwesten:

(7) Luftbild von West-Nordwesten zur Region des  Nanga Parbat mit dem Indus-Tal südlich von Gilgit

Man sieht fast den gesamtem Hauptkamm, der sich von Südwesten (rechts) nach Nordosten erstreckt
und in dem der Nanga Parbat der höchste Punkt ist. Am Nanga Parbat geht der Blick in die Diamir-Flanke.
Am rechten Bildrand sieht man einige Gipfel, die südlich des Rupal-Tals stehen.
Diesen Bereich zeigen vollständig die Bilder Nr.10 und Nr. 12.

Foto: Jon Bowles, 2013 (www.jonbowlesphotography.co.uk/ und Album unter www.flickr.com); Beschriftung: Günter Seyfferth

Die folgenden Bilder wurden aus Flugpositionen über dem Indus aufgenommen.

(8) Luftbild vom West-Nordwesten zum Nanga Parbat (8125 m) mit Ganalo-Kamm und Mazeno-Kamm

Der Blick geht in die Diamir-Flanke des Berges.
Das Diamir-Tal ist eingefasst vom Bergkamm mit dem Ganalo Peak (links) und dem Mazeno-Kamm (rechts).

Foto: Roger Nix, Juni, 2022, flickr.com; Beschriftung: Günter Seyfferth

Während die Diamir-Flanke und das Diamir-Tal auf vorstehendem Foto im Schatten der Morgensonne liegen,
zeigt das folgende Bild dieselbe Szenerie bei bester Ausleuchtung durch die Nachmittagssonne:

(9) Luftbild von West-Nordwesten zum Nanga Parbat (8125 m) mit Diamir-Flanke, Ganalo-Kamm und Mazeno-Kamm

Am 16. Mai 2013 reichte die Neuschneeauflage noch bis auf ca. 4000 m Höhe hinunter.
Die meisten Besteigungen des Nanga Parbat erfolgen auf der Route durch diese Diamir-Flanke.
Die Hauptroute verläuft zunächst durch das Couloir links der Bildmitte, folgt dann den Eisfeldern
zwischen den Felsrippen, die in Richtung Diamir-Scharte zeigen, quert anschließend nach rechts
durch das weite Gletscherfeld unter den Gipfelaufbau und führt dort steil hinauf direkt in Richtung Gipfel.
Im Jahr 1962 gelang die erste Besteigung durch diese Diamir-Flanke und auf dieser Route.
Auch der Nicht-Bergsteiger erkennt hier, dass das obere Becken des Diamir-Gletschers in der "Schusslinie" von Lawinen von allen Seiten liegt.
Günther Messner , der Bruder von Reinhold Messner, wurde dort im Jahr 1970 Opfer einer Eislawine;
nachdem ihnen die Erstbesteigung durch die Rupal-Wand gelungen war.
Wegen der Lawinen gefahr wird das Basislager etwas weiter abwärts in ca. 4000 m Höhe im Grasland hinter der nördlichen Moräne errichtet.
Die Beschreibung der Erstbegehungen durch die Diamir-Flanke finden Sie hier

Der Terrorismus in Pakistan erreichte im Jahr 2013 auch das Diamir-Tal.
Im Basislager wurden am 22 Juni 10 Bergsteiger und ein einheimischer Führer erschossen.

Foto: Tahir Kayani, flickr.com; Beschriftung: Günter Seyfferth

(10) Luftbild von Nordwesten zum Nanga Parbat (8125 m), zum Mazeno-Kamm und zur Toshe-Gruppe

Hier sieht man den mittleren und südwestlichen Bereich des Hauptkamms der Region.
Gegenüber Bild Nr. 9 ist die Position des Flugzeugs weiter östlich.
Die beiden folgenden Bilder zeigen die linke und rechte Bildhälfte in größerem Maßstab.

Foto: Wolfgang Schumann, Juli 2017; Beschriftung: Günter Seyfferth 

(11) Luftbild von Nordwesten zu Nanga Parbat (8125 m) und Mazeno-Kamm

Nanga Parbat und Mazeno-Kamm bilden eine mächtige Mauer hoch über dem Indus-Tal.
Im Jahr 2012 gelang die erste Besteigung des Nanga Parbat entlang dieses Grates.
Die Flüge nach Skardu finden in der Regel am frühen Morgen statt, wenn noch keine Quellwolken die Sicht behindern.
Von Islamabad nach Skardu wird entlang des Indus-Tals auf Sicht zwischen den Bergkämmen geflogen.
Dies ist nur bei guter Sicht möglich. Bergtouristen müssen deshalb oft viel Geduld aufbringen,
bis ihr gebuchter Flug in Islamabad bzw. Skardu auch wirklich aufgerufen wird.

Foto: Wolfgang Schumann, Juli 2017; Beschriftung: Günter Seyfferth 

(12) Luftbild von Nordwesten zum südwestlichen Teil des Nanga Parbat-Hauptkamms

Im Bereich der Gipfel der Toshegruppe beginnt das Rupal-Tal.
Zwschen Schlagintweit Peak (Bildmitte) und Mazeno-Kamm führt es unter der gigantischen Rupal-Flanke in Richtung Ost-Nordosten.
In der Regel betritt man dieses Tal aus Richtung Osten, d.h. vom Astor-Tal her (Bild Nr. 4).
Über den Mazeno-Pass (5358 m, im linken Bilddrittel) kann man aus dem Rupal-Tal ins Diamir-Tal wechseln.
Vom Pass folgt man dem Tal des Loiba-Gletschers abwärts zum Ajii Gah, der in das Diamir-Tal mündet (Bild Nr. 103).

Foto: Wolfgang Schumann, Juli 2017; Beschriftung: Günter Seyfferth

Das folgende Bild zeigt den Bereich des oberen Rupal-Tals mit dem Schlagintweit Peak aus geringerer Entfernung:

(13) Luftbild von Nordwesten zu den Bergen am oberen Rupal-Tal

Foto: Bernhard Krainer, Mai 2007; Beschriftung: Günter Seyfferth

Aus einer Position nur wenig weiter östlich entstand das folgenden Luftbild vom Bereich des oberen Rupal-Tals:

(14) Luftbild von Nordwesten zu den Gipfeln im Bereich des oberen Rupal-Tals

Der Mazeno-Pass (5358 m) ist hier am linken Bildrand zu sehen. 
Im Hintergrund geht der Blick in Richtung des pakistanischen Tieflands.

Foto: Harald Roesch, Jili 2017; Beschrfitung: Günter Seyfferth 

(15)  Luftbild von Nord-Nordwesten zum Nanga Parbat (8125 m)
mit Ganalo-Bergkamm in Bildmitte und Mazeno-Kamm (rechts)

Bei dieser Sicht von der Seite in die Diamir-Flanke wird deren Steilheit deutlich.
Links geht der Blick in die teilweise wolkenverhangene Rakhiot-Flanke.
Die Abhänge im Vordergrund enden direkt am Ufer des Indus. Dort verläuft der Karakorum Highway.

Foto: unbekannt, Juli 2019; Beschriftung: Günter Seyfferth

(16) Luftbild von Nord-Nordwesten zur Rakhiot-Flanke des Nanga Parbat und zur Diamir-Flanke 

Im Vordergrund steht der Ganalo Peak (6606 m). Der Grat, der sich vondort nach rechts erstreckt, Begrenzt das Diamir-Tal im Norden.. 
Der Gipfelbereich des Nanga Parbat, dessen Struktur hier wegen der Schatten noch nicht klar zu erkennen ist,
wird auf den folgenden Bildern bestens beleuchtet zu sehen sein.

Foto: Wolfgang Schumann, Juli 2017; Beschriftung: Günter Seyfferth

(17)  Luftbild von Nord-Nordwesten zum Gipfelbereich des Nanga Parbat (8125 m)

In Anbetracht dieser herrlichen eisgepanzerten Gipfelflanken wäre es schade,
wenn nicht weitere Fotos gezeigt würden.  Die Veränderungen der Positionen der Flugzeuge nach links (Osten)
kann an der Relationen der Lage der Gipfel im Vordergund zum Gipfel des Nanga Parbat nachvollzogen werden.

Foto: unbekannt, Juli 2019; Beschriftung: Günter Seyfferth

(18) Luftbild von Nord-Nordwesten zu Nanga Parbat (8125 m) und Mazeno-Kamm (7120 m)

Das Rakhiot-Tal ist von Wolken verhüllt. Deshalb wird trotz Unschärfen nicht auf das folgende Foto verzichtet.

Foto: unbekannt, Juli 2019, Beschrfitung: Günter Seyfferth 

(19) Luftbild von Nord-Nordwesten zur Rakhiot-Flanke des Nanga Parbat

Durch diese Welt aus Hängegletschern quälten sich die Nanga Parbat-Expeditionen der 1930er Jahre
und die Expedition von 1953, die schließlich zur Erstbesteigung des Nanga Parbat führte -
 dank des wagemutigen Alleingangs von Herrmann Buhl. 
Von dem Moränenhügel 4559 führt die Route durch die Eisbrüche zu der flacheren Ebene
links unter dem Rakhiot Peak, von dort nach rechts durch dessen Nordflanke zum Grat und weiter
zum Silbersattel zwischen P 7530 und P 7597.

Foto: Bernhard Krainer, Mai 2007; Beschriftung: Günter Seyfferth

(20) Luftbild von Norden zur gesamten Hauptkette der Region des Nanga Parbat

Links sieht man Buldar Peak und die Chongra Peaks am Ostrand des Rakhiot-Tals.
Über dem Rakhiot-Tal geht der Blick in die Rakhiot-Flanke des Nanga Parbat.
Nach rechts folgen die Diamir-Flanke, in die man hier wie auf Bild Nr. 17 von der Seite blickt, und der Mazeno-Kamm;
der den davor liegenden Bergkamm mit dem Ganalo Peak überragt.
Zwischen diesen beiden Bergkämmem liegt das Diamir-Tal.
Ganz rechts sieht man Gipfel der Toshe-Gruppe.

Diese Aufnahme entstand aus einer Position kurz vor Errreichen der westlichen Karakorum-Gipfel.

Foto: Jon Bowles, 2013 (www.jonbowlesphotography.co.uk/ und Album unter www.flickr.com); Beschriftung: Günter Seyfferth

Aus der gerigeren Entfernung  über dem Indus entstand die folgende ähnliche Aufnahme:

(21) Luftbild von Norden zum Rakhiot Peak (7070 m), Nanga Parbat (8125 m), Ganalo Peak (6606 m) und Mazeno-Kamm

Foto: Harald Roesch, Juli 2017, Beschrfitung: Günter Seyfferth

(22) Luftbild von Norden zum Gipfelbereich des Nanga Parbat (8125 m)

Man blickt in die oberen Bereiche der Rakhiot- und Diamir-Flanke.
Wer den Gipfelbereich, wie er hier zu sehen ist, mit Fotos vergleicht,
die vom Karakorum Highway bei Gilgit in diese Richtung aufgenommen wurden,
wird zur Erkennntis gelangen, dass der Hauptgipfel vom Karakorum Highway nicht zu sehen ist. Bild Nr. 147 zeigt diesen Blick.
Eine Überprüfung der Geometrie hat ergeben, dass nur wenige Meter der Grund sind,
dass er nicht über dem Nordgipfel (7816 m) zu sehen ist.
Steht man viel näher am Berg wie z.B. auf der Märchenwiese (Fairy Meadows, siehe Bild Nr. 153),
 wo der Blick deutlich steiler nach oben geht, taucht der 2,2, km weiter entfernte Hauptgipfel noch mehr hinter dem North Peak (7816 m) ab; .
Die Besucher von Fairy Meadows werden das gar nicht gerne hören, aber es ist so:
sie werden den Hauptgipfel des Nanga Parbat nicht zu sehen bekommen.

Foto: Roger Nix, Juni, 2022, flickr.com; Beschriftung: Günter Seyfferth

Dasselbe noch etwas vergrößert:

(23) Luftbild von Norden zum Gipfelbereich des Nanga Parbat (8125 m)

Hermann Buhl ging den hier sichtbaren Teil der Route im Jahr 1953 im Alleingang zum Gipfel.
Vom Silbersattel zwischen P 7530 und P 7597 erreichte er über die weite Schneefläche die
Diamir- Scharte zwischen dem Nordgipfel (7816 m) und dem Vorgipfel (7910 m),
querte von dort in die hier nicht sichtbare Bazhin-Scharte hinter dem Vorgipfel und erreichte
nach schwieriger Kletterei entlang des oben wieder sichtbaren Grates den Gipfel.
Im Abstieg zwang in die Dunkelheit der Nacht zu einem Biwak im Stehen am Fels - ohne Schutzausrüstung.
Am folgenden Tag erreichte er nach 41-stündigem Alleingang - ohne künstlichen Sauerstoff -
 wieder seine Kameraden in der Nähe des Rakhiot Peak

Foto: Roger Nix, Juni, 2022, flickr.com; Beschriftung: Günter Seyfferth

Ein wenig weiter östlich auf demselben Flug entstand noch das folgende Foto vom Gipfelbereich:

(24) Luftbild von Norden zum Gipfelbereich des Nanga Parbat (8125 m)

Foto: Roger Nix, Juni, 2022, flickr.com; Beschriftung: Günter Seyfferth

(25) Luftbild vom Norden zu den Chongtar-Gipfeln, zum Rakhiot Peak (7070 m) und zum Nanga Parbat (8125 m)

Das Flugzeug hat eine Position über dem Indus am nordöstlichen Ende des Hauptkamms erreicht.
Das Rakhiot-Taliegt noch im Schatten der Morgensonne.
Es ist der Flug, von dem auch die Bilder Nr. 10, 11, 12, 14, 16, 21, 26 und 28 stammen.

Foto: Wolfgang Schumann, Juli 2017; Beschriftung: Günter Seyfferth

(26) Luftbild von Nord-Nordosten über den Buldar Peak hinweg zum Nanga Parbat (8125 m)

Hier erkennt man, dass zwischen dem Vorgipfel (7910 m) und dem Nordgipfel (7816 m) des Nanga Parbat
ein Sattel liegt; es ist die Diamir-Scharte, die auch Bild Nr. 9 zeigt, dort aber von der Diamir-Seite.

Foto: Wolfgang Schumann, Juli 2017; Beschriftung: Günter Seyfferth

(27) Luftbild von Nord-Nordosten entlang der Chongra-Gipfel zum Rakhiot Peak (7070 m) und  Nanga Parbat (8125 m)

Unter den Wolken liegt das Rupal-Tal.

Foto: unbekannt, Okt. 2008; Beschriftung: Günter Seyfferth

(28) Luftbild von Nordosten zum Nanga Parbat (8125 m)

Es ist sozusagen ein Rückblick nach dem Vorbeiflug am Nanga Parbat.
Er macht nochmals deutlich, wie dominant der Nanga Parbat seine Umgebung überragt.
Rechts blickt man in das Tal des Indus

Foto: Wolfgang Schumann, Juli 2017; Beschriftung: Günter Seyfferth

zum Beginn des Abschnitts A

B. Im Rupal-Tal unter der Rupal-Flanke des Nanga Parbat

Im vorstehenden Abschnitt ist auf Bild Nr. 4, rechts das Astor-Tal zu sehen.
Die Anfahtz von Norden druch dieses Tal ist einfachste Möglichkeit, das Rupal-Tal zu erreichen.
Die Fahrt gibt aber keinen Aufschlussüber die östlichen Abhänge des Nanga-Parbat-Massivs.
Um den dortigen wichtigsten Abschnitt zu sehen, gibt es die Möglichkeit,
die Fahrt in Astor (2230 m) zu unterbrechen, um von dort nach Westen zur Alm Rama
in 3000 m hinauf zu fahren oder noch etwas weiter zum Rama Polo-Ground in 3200 m Höhe.
Die noch fehlende Akklimatisation wird zwar Atemnot hervorrufen, aber in der Regel
kann man es doch wagen, weitere 300 Höhenmeter biis an den Rama Lake in 3500 m Höhe zu Fuß zurückzulegen.
Dieser Bereich ist die einzige Möglichkeit, etwas von den Ostflanken der Chongra-Gipfel zu sehen.

(29) Blick von der Rama-Alm in ca. 3000 m Höhe westlich von Astor über das Astor-Tal hinweg nach Osten

Foto: Zack A., flickr.com: Beschriftung: Günter Seyfferth

(30) Blick aus ca. 3210 m Höhe nach Südwesten zu Gipfeln am Südrand des Sachen-Gletschers

Foto: Zack A., flickr.com: Beschriftung: Günter Seyfferth

(31) Blick vom Rama Lake (3500 m) nach Westen zum Chongra Peak (6830 m) und seinen nordöstlichen Nachbargipfeln

Hinter der Moräne liegt der Sachen-Gletscher.

Foto: Arslan70, flickr.com; Beschriftung: Günter Seyfferth

(32) Tele-Blick vom Rama Lake zum Chongra Peak (6830 m)

Der Peak 6554 steht im Grat vom Chongra Peak zum Chongra MD (6445 m).
Der Peak 5630 steht östlich des Chongra Paeak am Südrand des Sachen-Gletschers.

Foto: Zack A., flickr.com: Beschriftung: Günter Seyfferth

(33) Teleblick vom Rama Lake nach Westen zum Chongra Peak (6830) und dessen nordöstlichen Vorgipfeln

Foto: Zack A., flickr.com: Beschriftung: Günter Seyfferth

Von Astor geht die Fahrt zunächst weiter in Richtung Süden, bis man schließlich
bei 35°12'55 N nach Westen einbiegt. Bei 35°12'50" N, 74°49'20 E wird die Mündung des Rupal Gah ind den Astor Gah erreicht:

(34) Blick von der Mündung des Rupal Gah in den Astor Gah in 2500 m Höhe nach Westen zum Nanga Parbat

Seit dem Aufbruch von Islamabad ist dies das erste Mal, dass man den Hauptgipfel des Nanga Parbet sieht!
Bei der Vereinigung der beiden Flüsse vermischt sich das grün-blaue klare Wasser des Astor Gah
mit dem trüben Wasser des Rupal Gah, den Schmelzwassern der großen Gletscher im Rupal-Tal,
die viele Sedimente mit sich führen. Hier sieht man die Situation bei Hochwasser;
im Normalfall ist das Wasser des Rupal Gah grau gefärbt - siehe folgendes Bild.

Foto: Hassan Hakeem, GooogleEarth, 2015; Beschriftung: Günter Seyfferth

An dieser Stelle ist man noch relativ weit vom Hauptkamm des Gebirges entfernt.
Ein Blick auf die Landkarte zeigt auf, dass die Fahrt entlang des Rupal Gah nun zunächst nach Westen führt,
wobei man sich dem Hauptkamm wieder nähert. Bei der Ortschaft Tarshing, wo die Fahrpiste vor dem Chongra-Gletscher endet,
schwenkt das Rupal-Tal in Richtung Südwesten, verläuft dann also parallel zum Hauptkamm.
Am Chongra-Gletscher tritt man in die Welt der gigantischen Rupal-Flanke des Nanga Parbat ein.

(35) Blick von der Piste nach Tarshing am Ufer des Rupal Gah nach Westen zu Nanga Parbat (8125 m) und Rakhiot Peak (7070 m)

Foto: unbekannt, Beschriftung: Günter Seyfferth

Mit der weiteren Annäherung an die Rupal-Flanke weitet sich der Blick nach rechts zu den Chongra-Gipfeln.

(36) Blick von Westen am Rupal Gah zu Nanga Parbat (8125 m) und Rakhiot Peak (7070 m)

Ca. 5500 Höhenmeter sind es bis zum Gipfel des Nanga Parbat!
Diese Dimension ist vollkommen unvorstellbar für uns. Selbst in unseren Gebirgen können wir derartiges auch nicht annähernd erleben.

Foto: Hassan Hakeem, GooogleEarth, 2015; Beschriftung: Günter Seyfferth

Die Ortschaft Tarshing legt in 2850 bis 3000 m Höhe direkt vor der hohen Moräne des Chongra-Gletschers, der sich quer ins Rupal-Tal schiebt.

(37) Chongra-Gipfel über der Ortschaft Tarshing

Vom Hauptgipfel des Chongra Peak (6830 m) sieht man aus dieser Richtung nur einen Vorgipfel.
Auf Luftbild Nr. 4 ist zu erkennen, dass es sich um den südlichen Vorgipfel handelt.
Dort sieht man auch die Gipfel ab Chongra S nach rechts.

Foto: Marc Ewert; Beschriftung: Günter Seyfferth

(38) Rückblick von der Moräne des Chongra-Gletschers nach Osten mit der Ortschaft Tarshing

Foto: GoogleEarth

Die Sicht gemäß Bild Nr. 36 versprach, die Rupal-Wand des Nanga Parbat von Tarshing aus in voller Höhe betrachten zu können.
Diese Hoffnung erfüllt sich aber nicht, denn von Tarshing aus versperrt der Südgrat des Rakhiot Peak die Sicht zu den unteren Wandbereichen:

(39) Blick vom Tarshing nach Westen zu Nanga Parbat (8125 m) und Rakhiot Peak (7070 m)

Am frühen Morgen beleuchtet die Sonne die hohen Bereiche der Rupalflanke, aber der Talboden liegt noch im Schatten.

Foto: Marc Ewert, Beschriftung: Günter Seyfferth

Während man hinsichtlich der freien Sicht zum Nanga Parbat noch etwas Geduld haben muss,
zeigt sich der Rakhiot Peak bereits in voller Pracht. Er steht 5 km näher als der Nanga Parbat:

(40) Blick am frühen Morgen von Tarshing zum Rakhiot Peak (7070 m)

Es ist dem steilen Blick nach oben geschuldet, dass der 6063 m hohe Nebengipfel optisch nur wenig niedriger erscheint als der Hauptgipfel.

Foto: Marc Ewert, Beschriftung: Günter Seyfferth

Den Chongra-Gipfeln kann man etwas näher kommen, indem man der östlichen Randmoräne des Chongra-Gletschers ein Stück weit nach Norden folgt:

(41) Blick von der östlichen Randmoräne des Chongra-Gletschers nach Norden zu den Chongra-Gipfeln

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(42) Blick von der östlichen Randmoräne des Chongra-Gletschers nach Norden zu den Chongra-Gipfeln

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Der Fotograf hatte sich mit einer Foto-Drohne ausgerüstet, mit deren Hilfe die folgenden 3 Fotos zustande kamen:

(43) Luftbild per Drohne bei 35°14'59" N, 74°42'39" E über dem Chongra-Gletscher nach Norden zu den Chongra-Gipfeln

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(44) Luftbild per Drohne bei 35°14'55" N, 74°42'41" E über dem Chongra-Gletscher nach Norden zu den Chongra-Gipfeln

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(45) Luftbild per Drohne bei 35°14'55" N, 74°41'53" E über dem Chongra-Gletscher nach Westen zum Rakhiot Peak (7070 m)

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Das nächste Ziel talaufwärts ist der Bazhin-Gletscher. Neben diesem Gletscher errichten die Expeditionen,
die die Rupalwand durchsteigen wollen, ihr Basislager. Auch für die Trekker ist dieser Punkt das Hauptziel.

(46) Blick von der östlichen Ramndmoräne des Chongra-Gletschers nach Südwesten

Der Blick talaufwärts ist zunächst weniger ergiebig als erwartet.
Das Tal wendet sich nach Südwesten - nunmehr parallel zur Richtung des Hauptkamms -,
aber die südlichen Ausläufer des Rakhiot Peak versperren jegliche Sicht in Richtung Nanga Parbat.
Das wird sich erste ändern, wenn man sich dem Bazhin-Gletscher nähert, dessen Zunge im Hintergrund markiert ist.

Foto: unbekannt, Juli 2007; Beschriftung: Günter Seyfferth

Ab Tarshing muss der Chongra-Gletscher überquert werden, denn die Zunge des Gletschers liegt
vor dem Südabhang des Tales und lässt dort nur einen engen Durchlass für den Rupal Gah.
Zudem würde man zunächst wieder an Höhe verlieren; siehe vorstehendes Bild.
Da ist der direkte Weg hinüber nach Rupal trotz Querung des Chongra Gletschers weniger anstrengend.
Am rechten Rand des vorstehenden Bildes sieht man den jenseitigen Ausstieg aus der Gletscherroute.
Die Querung des Gletschers ist unproblematisch, da sowohl Einheimische als auch Bergtouristen
einen Pfad geschaffen haben, der im Geröll auf der Gletscheroberfläche die Richtung vorgibt.
Allerdings gilt auch hier wie an allen Gletschern, auf Steinschlag an den hohen Innenseiten der Moränen zu achten.
Sind mehrere Menschen im Hang, so müssen die oben gehenden unbedingt darauf achten, kein Geröll loszutreten
Die folgende Aufnahme ist am Fuß der östlichen Randmoräne vor der Querung nach links entstanden:

(47) Blick beim Beginn der  Querung des Chongra-Gletschers zu den Chongra-Gipfeln

Der Getscher wird nach links überquert.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Nach der Querung des Chongra-Gletschers wird die Ortschaft Rupal erreicht.

(48) Blick entlang der Felder von Rupal nach Südwesten

Die landwirtschaftlich genutzte Fläche von Rupal reicht von 3000 m Höhe bis auf 3270 m Höhe vor der Zunge des Bazhin-Gletschers.

Foto: Marc Ewert, Beschriftung: Günter Seyfferth

Der Nanga Parbat kommt wieder in Sicht, wenn man sich der Zunge des Bazhin-Gletschers nähert:

(49) Blick aus ca. 3250 m Höhe nach West-Nordwesten zum Nanga Parbat (8125 m)

Der Schneegipfel rechts der beiden Felsgipfel ist der Hauptgipfel.

Foto: Anton Reiser

(50) Blick aus ca. 3400 m Höhe am Bazhin-Gletscher zu Nanga Parbat (7125 m) und Rakhiot Peak (7070 m)

Um genau zu sein: Der Hauptgipfel des Nanga Parbat ist hier nicht mehr zu sehen.
In diesem Bereich errichten Expeditionen, welche die Rupal-Wand durchsteigen wollen, ihr Basislager.
Ab hier sind bis zum Gipfel 4725 Höhenmeter zu bewälitgen, davon ca. 4500 m in steilem Fels und Eis.
Erstmals gelang dies den Brüdern Günther und Reinhold Messner im Jahr 1970.
Deren Route verlief aus dem Bereich über dem roten Zelt zunächst links aufwärts
und nach Erreichen des weißen Schneegrats nach rechts hinauf in Richtung Gipfel.

Foto: Marc Ewert, Beschriftung: Günter Seyfferth

Der Kanadier Derek Boniecki, von dem bereits einige Fotos vom Chongra-Gletscher zu sehen waren,
erstieg vom Basislager aus einen 4500 m hohen Punkt im Südgrat des Rakhiot Peak,
dessen Gratfuß auf vorstehendem Foto rechts zu sehen ist:

(51) Panorama-Blick nach Süden bis Westen aus 4500 m Höhe am Südgrat des Rakhiot Peak
mit Rupal Peak (5583 m), Shaigiri Peak (6290 m), Schlagintweit Peak (5971 m), Toshe I (6340 m)
sowie mit Nanga Parbat (8125 m) und Rakhiot Peak (7070 m)

Zu Füßen erstreckt sich der Bazhin-Gletscher. In Bildmitte geht der Blick entlang des Rupal-Tals in Richtung Südwesten.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Die Aussicht von diesem Punkt, den auch Trekker erreichen können, wird mit den folgenden Bildern
in Teilen gezeigt und erläutert - geordnet von links nach rechts:

(52) Blick vom Aufstieg zum Punkt 4500 im Südgrat des Rakhiot Peak nach Süden bis Südwesten
mit Rupal Peak (5583 m), Shaigiri Peak (6290 m), Schlagintweit Peak (5971 m), Toshe V (6110 m) und Toshe I (6340 m)

Der mächtige Bazhin-Gletscher erreicht aus Richtung Norden den Talboden
und ändert dort seine Richtung in einem großen Bogen nach Osten.
Für den Rupal Gah bleibt am Gegenhang nur ein schmaler Durchfluss.
Wie schon am Chongra-Gletscher muss deshalb auch der Bazhin-Gletscher überquert werden,
wenn man das obere Rupal-Tal erreichen will.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(53) Blick vom Aufstieg zum Punkt 4500 am Südgrat des Rakhiot Peak nach West-Südwesten zum oberen Rupal-Tal
mit Shaigiri Peak (6290 m), Schlagintweit Peak (5971 m), Toshe V (6110 m), Toshe I (6340 m), Toshe II (6335 m) und Toshe III (6270 m)

Die Toshe-Gruppe ist auf den Luftbildern Nr. 10 und 12 von der anderen Seite zu sehen.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Der Standort bei Aufnahme des folgenden Bildes mit Blick in dieselbe Richtung war der 4500 m hohe Gratpunkt:

(54) Blick vom Punkt 4500 am Südgrat des Rakhiot Peak nach West-Südwesten zum oberen Rupal-Tal
mit Shaigiri Peak (6290 m), Schlagintweit Peak (5971 m), Toshe V (6110 m), Toshe I (6340 m), Toshe II (6335 m) und Toshe III (6270 m)

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(55) Blick vom Punkt 4500 am Südgrat des Rakhiot Peak nach Nordwesten zu Nanga Parbat (8125 m) und Rakhiot Peak (7070 m)

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(56) Blick vom Punkt 4500 am Südgrat des Rakhiot Oeak nach Nordwesten zum Nanga Parbat (8125 m)

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(57) Blick vom Punkt 4500 am Südgrat des Rakhiot Peak nach Norden zum Rakhiot Peak (7070 m)

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Per Drohne über dem Bazhin-Gletscher aufgenomme Fotos vervollständigen das Bild:

(58) Luftbild per Drohne am Südgrat des Rakhiot Peak nach Süden
mit Rupal Peak (5583 m), Rupal Finger (5770 m) und Shaigiri Peak (6290 m)

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(59) Luftbild per Drohne über dem Bazhin-Gletscher nach West-Südwesten zum oberen Rupal-Tal
mit Shaigiri Peak (6290 m), Schlagintweit Peak (5971 m), Toshe V (6110 m), Toshe I (6340 m), Toshe II (6335 m) und Toshe III (6270 m)

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(60) Luftbild per Drohne über dem Bazhin-Gletscher nach West-Nordwesten zum Nanga Parbat (8125 m)

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(61) Luftbild per Drohne über dem Bazhin-Gletscher nach Norden zum Rakhiot Peak (7070 m)

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Zurück auf dem Talgrund steht die Überquerung des Bazhin-Gletschers an:

(62) Blick von der östlichen Randmoröne des Bazhin-Gletschers nach Norden zu Nanga Parbat (8125 m) und Rakhiot Peak (7070 m)

Die Querung des Bazhin-Gletschers beginnt mit der Ersteigung der Randmoräne aus dem Bereich des Basislagers (rechts unten)..

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(63) Tele-Blick von der östlichen Randmoräne des Bazhin-Gletschers nach West-Südwesten zur Gruppe der Toshe-Gipfel

Der Kamm der westlichen Randmoräne bildet den Vordergrund.

Foto: Bernhard Krainer, Juli 2007; Beschriftung: GünterSeyfferth

(64) Blick vom Bazhin-Gletscher nach Norden zu Nanga Parbat (8125 m) und Rakhiot Peak (7070 m)

Foto: Marc Ewert, Juli 2009; Beschriftung: Günter Seyfferth

(65) Blick vom Bazhin-Gletscher nach Norden zu Nanga Parbat (8125 m) und Rakhiot Peak (7070 m)

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(66) Blick nach Süden vom  Abstieg aus 3660 m Höhe von der westlichen Randmoräne des Bazhin-Gletschers

Der Abstieg erfolgt in einer weiten Serpentine hinunter zur Weidefläche der Alm Tap in einer Höhe von ca. 3530 bis 3560 m Höhe

Foto: Marc Ewert, Juli 2009; Beschriftung: Günter Seyfferth

(67) Panorama-Blick von der Alm Tap nach Süd-Südwesten bis West-Südwesten

Foto: Marc Ewert, Juli 2009; Beschriftung: Günter Seyfferth

(68) Blick von der Alm Tap in ca. 3530 m Höhe nach West-Südwesten

Voraus geht der Blick gegen die Moräne des "Haenge"-Gletschers, der sich ebenfalls quer ins Tal schiebt.
Der Name des Gletschers "Hänge" wurde von R. Finsterwalder im Jahr 1934 für seine Landkarte gewählt,
obwohl "Hänge" nur eine allgemeine Bezeichnung für steil abfallende Gletscher ist.
Dieser Name "Hänge" macht nun den nicht-deutschen Kartenzeichnern Probleme,
weil sie den Umlaut "ä" nicht kennen und auch mit dem deutschen Begriff nichts anzufangen wissen.

Der Peak 5750 im Hintergrund ist der nordöstliche Vorgipfel des 5971 m hohen Schlagintweit Peak.

Foto: Kyuk Rae Min, GoogleEarth; Beschriftung: Günter Seyfferth

(69) Blick aus ca. 3540 m Höhe auf der Alm Tap nach Nord-Nordwesten zum Nanga Parbat (8125 m)

Links sieht man die Moräne des "Haenge"-Gletschers.
Der Hauptgipfel des Nanga Parbat ist aus dieser Perspektive nicht zu sehen.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Es ist möglich, den "Hänge"-Gletscher zwischen dem Fluss und der Stirnmoräne zu passieren.
Andererseits bietet die Ersteigung und Querung des Gletschers erneut Aussichten entlang des Tals:

(70) Blick vom westlichen Ufer des Gletschersees des "Hänge"-Gletschers zu Nanga Parbat  (7125 m) und Rakhiot Peak (7070 m)

Foto: Marc Ewert, Juli 2009; Beschriftung: Günter Seyfferth

(71) Blick von der westlichen Randmoräne des "Hänge"-Gletschers ins obere Rupal-Tal

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(72) Blick von der westlichen Randmoräne des "Hänge"-Gletschers zum Nanga Parbat (8125 m)

Man steht direkt am Fuß der Rupal-Flanke, so dass im steilen Blick nach oben zum Nanga Parbat
die Details der hohen Wand kaum einzuordnen sind und die Höhe der Flanke überhaupt nicht abschätzbar ist.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Die Drohne über dem Tal hatte einen besseren Blickwinkel in die Rupal-Flanke:

(73) Luftbild per Drohne über dem "Hänge"-Gletscher nach Norden zum Nanga Parbat (8125 m)

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(74) Luftbild per Drohne westlich des "Hänge"-Gletschers nach Norden zum Nanga Parbat (8125 m)

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Bild Nr. 71 hat es schon aufgezeigt: Nach Passage des "Hänge"-Gletschers betritt man nochmals
eine recht lieblich anmutende Ebene auf dem Talgrund, die bis in den Bereich der Zunge des Shaigiri-Gletschers reicht.

(75) Blick aus ca. 3600 m Höhe im Rupal-Tal nach Nord-Nordwesten mit Mazeno (7120 m) und Nanga Parbat (8125 m)

Auch hier kann ein Foto mit Blick nach oben die wahre Höhe dieser Bergflanke nicht vermitteln.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Etwas besser kann die Höhe schon wieder aus der größeren Entfernung vor der Zunge des Rupal-Gletschers beurteilt werden:

(76) Blick vom Talboden in ca. 3680 m Höhe vor der Zunge des Rupal-Gletschers nach Nord-Nordosten zum Nanga Parbat (8125 m)

Links geht der Blick gegen die Randmoräne des Shaigiri-Gletschers.
Dieser Gletscher schiebt sich aber nicht quer auf den Talgrund, sondern beibt am Fuß
der Bergflanke und erreicht schließlich mit nur noch geringer Moränenhöhe das Ufer des Flusses.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Das folgende Luftbild, das per Drohne aufgenommen wurde, zeigt den Nanga Parbat aus größerer Höhe über diesem Platz:

(77) Luftbild per Drohne über dem Bereich von Bild Nr. 76 zum Nanga Parbat (8125  m)

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(78) Luftbild per Drohne zum Sha0giri-Gletscher in der Rupalflanke des Mazeno-Kamms

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Im Talgrund talaufwärts ab dem Lagerplatz von Bild Nr. 76 liegt der Rupal-Gletscher.
Die Rupalflanke steigt in diesem Bereich des Tals zur den Gipfeln des Mazeno-Kamms auf.
Diese Situation verdeutlicht das Luftbild Nr. 2 in perfekter Weise.
Es zeigt den gesamten weiteren Bereich des oberen Rupal-Tals bis zur Einmündung des Mazeno-Gletschers,
sowie diesen Gletscher hinauf bis zum Mazeno-Pass (5358 m).
Bis zur Einmündung des Mazeno-Gletschers in den Rupal-Gletscher kann hinter der Randmoräne des Rupal-Gletschers eisfrei gegangen werden.
Eine Trekking bis dorthin empfiehlt sich selbst dann, wenn nicht zum Mazeno-Pass aufgestiegen wird.

Der Autor der vorstehenden Fotos hat die Gelegenheit genutzt, aus dem Bereich des Lagers vor dem Rupal-Gletscher
einen 4235 m hohen Punkt im Hang des Peak 4823 auf der Südseite des Tales zu besteigen.
Dieser Punkt ist in Bild Nr. 81 markiert.

(79) Blick vom Punkt  4235 am Südhang des oberen Rupal-Tals nach Westen zum Rupal-Gletscher

Von links mündet der South Shaigiri-Gletscher, dessen Mündung genau gegenüber dem Shaigiri-Gletscher in der Mazeno-Wand liegt (Bild Nr. 78).

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(80) Blick vom Punkt 4235 am Südhang des oberen Rupal-Tals nach Westen zum Rupal-Gletscher

Vor dem Peak 5910 vereinigen sich Rupal-Gletscher und Toshe-Gletscher zum gemeinsamen Eisstrom.
Im Bild ist die Richtung des Seitentals des Mazeno-Gletschers markiert, der hinauf zum Mazeno-Pass führt.
Bis zum Mazeno-Gletscher kann noch eisfrei hinter der Moräne des Rupal-Gletschers gegangen werden.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(81) Blick vom Nordrand des Rupal-Gletschers zur gegenüber liegenden Einmündung des South Shaigiri-Gletschers

Links ist der Punkt 4235 markiert, von dem die Bilder Nr. 79 und 80 aufgenommen wurden.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(82) Blick vom Nordrand des Rupal-Gletschers in ca. 3950 m Höhe nach Südwesten

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(83) Blick vom Nordrand des Rupal-Gletschers nach Süden zum Schlagintweit Peak (5971 m)

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

An diesem Punkt beginnt der Aufstieg zum Mazeno-Pass (siehe Abschnitt C).
Zunächst seien noch 2 Fotos vom Mazeneo-Kamm in Richtung der Gipfel am oberen Rupal-Tal gezeigt:

(84) Blick vom Mazeno-Kamm nach Süden
mit Shaigiri Peak (6290 m), Schlagintweit Peak (5971 m), Chhiche Peak (5860 m), Toshe V (6110 m) und Peak 5937

Im Seitental des Mazeno-Gletschers rechts unten verläuft die Route vom Rupal-Gletscher zum Mazeno-Pass; siehe folgender Abschnitt.

Foto: Luis Stitzinger & Alix von Melle, 2008, Beschriftung: Günter Seyfferth

(85) Blick vom Mazeno-Kamm nach Südwesten zu den Gipfeln der Toshe-Gruppe

Foto: Luis Stitzinger & Alix von Melle, 2008, Beschriftung: Günter Seyfferth

zum Beginn des Abschnitts B

C. Aus dem Rupal-Tal über den Mazeno-Pass (5358 m) ins Diamir-Tal

Trekker, die über Erfahrung im Himalaya verfügen, sollten den Besuch des Rupal-Tals mit dem Besuch des Diamir-Tals verbinden. Aus Gründen der Akklimatisation wird empfohlen, den Trek in dieser Reihenfolge durchzuführen. Die beiden Täler verbindet der Mazeno-Pass. Im Bereich des Passes geht man
im Bereich des Mazeno-Gletschers und des Loiba-Gletschers. Beide Gletscher sind an sich ungefährlich; die Höhe des Passes und Neuschneefälle können aber durchaus Schwierigkeiten bereiten. Mit entsprechender Ausrüstung und Erfahrung sind die Anforderungen aber gut zu bewältigen.

Der Aufstieg zum Mazeno-Pass beginn in ca. 4050 m Höhe am Nordrand des Rupal-Gletschers. Zunächst wird ein Geländerippe zwischen den beiden Gletscherbächen erstiegen, die von Norden aus dem Seitental des Mazeno-Gletschers herabkommen. Diese Rippe geht über in den von Geröll bedeckten Bereich des Gletschers. Vom Eis des Gletschers ist dort nur wenig zu entdecken. Der Höhenunterschied zum Pass von 1300 m und der notwendige Teilabstieg noch am Tag der Passüberschreitung bedingen, dass man im Aufstieg ein Nachtlager errichtet.

(86) Blick aus ca. 4100 m Höhe im Aufstieg zum Mazeno-Pass nach Südwesten

In diesem Bereich des oberen Rupal-Tals vereinigen sich die Rupal-Gletscher und Toshe-Gletscher zum gemeinsamen Eisstrom.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(87) Rückblick aus ca. 4280 m Höhe im Aufstieg zum Mazeno-Pass nach Süd-Südosten
mit Rupal Peak (5583 m), Schlagintweit Peak (5971 m) und Toshe V (6110 m)

Das Eis der beiden Gletscher bleibt bis zur Gletscherzunge sichtbar voneiander getrennt.
Den Platz vor der Gletscherzunge mit Blick nach Osten zeigt BIld Nr. 76.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(88) Blick aus ca. 4350 m Höhe im Aufstieg zum Mazeno-Pass nach Norden zum Peak 5683

Noch geht man auf der Geländerippe zwischen den zwei Gletscherbächsne des Seitentals.
Bald wird man aber in den Bereich des Gerölls kommen, wo man nicht weiß, ab sich darunter schon das Eis des Mazeno-Gletschers verbirgt.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(89) Rückblick aus ca. 4580 m Höhe im Aufstieg zum Mazeno-Pass nach Südwesten zum Toshe V (6110 m)

Das Bild zeigt auf, dass man sich nach Verlasen der Geländerippe, die man unten sieht,
am Ostrand des relativ breiten Gletschertals hält. Erst deutlich weiter oben wird hinüber nach Westen in Richtung Pass gequert.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(90) Panorama-Blick aus ca. 4730 m Höhe im Auftstieg zum Mazeno-Pass nach Süden

An den Geröllhügeln ist zu erkennen, dass hier Gletschereis den Talboden bedeckt,
denn diese Art der Verwerfungen in der Fläche gibt es nur in Verbindung mit den Bewegungen von Gletschereis.
Am östlichen Talrand (links) geht man noch außerhalb des Gletschers.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(91) Panorama-Blick aus ca. 4800 m Höhe nach Süden bis Westen

Hier hatte die Trekking-Gruppe ihr Nachtlager errichtet.
Rechts sieht man den Bergkamm, der das Tal des Mazeno-Gletschers im Westen begrenzt.
Außerhalb des rechten Bildrands folgt der Pass; siehe folgendens Bild.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(92) Blick aus ca. 4800 m Höhe nach Nordosten zum Mazeno-Pass

Die Passhöhe ist noch nicht direkt sichtbar. Es ist aber zu erkennen, in welche Richtung am nächsten Tag zu gehen ist.
Am Mazeno-Pass beginnt der lange Mazeno-Bergkamm, der in Richtung Ost-Nordosten verläuft,
im Mazeno-Peak mit 7120 m Höhe seinen höchsten Punkt erreicht und nach einem 6940 m hohen Sattel
in den Südwestgrat des Nanga Parbat übergeht.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(93) Blick aus ca. 4900 m Höhe im Aufstieg zum Mazeno-Pass nach Süden

Man ist in den Bereich des Gletschers gequert, den man als solchen aber immer noch nicht erkennt,
es sei denn, man blickt nach links in die Gletscherbrüche am Peak 5683; siehe folgendes Bild.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(94) Blick aus ca. 5200 m Höhe im Aufstieg zum Mezeno-Pass nach Südwesten
zu den Gletscherbrüchen des Mazeno-Gletschers

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(95) Vorausschau per Drohne nach Nordosten zum Mazeno-Pass

Der einheimische Führer der Trekking-Gruppe wusste, dass auf der Westseite der eigentlichen Passhöhe 5358
ein senkrechter Abbruch der Schneewächte ernsthafte Probleme bereiten würde.
Deshalb zielte der Aufstieg zu einem etwas höheren Gratpunkt, hinter dem der Abstieg vom Grat ohne eine solche Gefahr möglich war.
Die Träger der Trekking-Gruppe haben den höchsten Punkt schon fast erreicht.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(96) Rückblick aus ca. 5250 m Höhe am Mazeno-Pass nach Süd-Südosten ins Rupal-Tal mit dem Schlagintweit Peak (5971 m)

Man hat den von Geröll bedeckten Bereich des Gletschers überquert und steht am Fuß des Schlussanstiegs zum Pass.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(97) Im Schlussanstieg zum Mazeno-Pass mit Blick nach Südwesten zum Peak 5683

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Die Drohne war dem Fotografen mit ihrem Blick über den Pass hinweg ins Tal des Loinbo-Gletschers bereits voraus:

(98) Luftbild per Drohne nach West-Nordwesten über den Grat des Passes hinweg zum Tal des Loiba-Gletschers

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(99) Blick aus ca. 5380 m Höhe am Grat des Mazeno-Passes nach Nordosten zum Beginn des Mazeno-Kamms

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(100) Blick aus ca. 5380 m Höhe am Grat des Mazeno-Passes nach Südwesten

Dieser Grat verbindet den Mazeno-Pass mit den Gipfeln der Toshe-Gruppe.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Die Drohne vermittelte nochmals einen Eindruck von diesem westlichen Bereich des Rupal-Tals,
bevor der Abstieg vom Pass ins Diamir-Tal begann:

(101) Luftbild per Drohne über dem Mazeno-Pass nach Südwesten

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(102) Luftbild per Drohne über dem Mazeno-Pass nach Süden zur Toshe-Gruppe

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(103) Blick vom Grat am Mazeneo-Pass nach West-Nordwesten ins Tal des Loiba-Gletschers

Nach 400 m steilen Abstiegs wird der Gletscherboden erreicht. Dort hält man sich rechts
in Richtung des Gletscherrandes, wo man dann eisfrei talabwärts gehen kann.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(104) Blick aus ca. 5070 m Höhe in den westlichen Steilhang unter dem Grat des Mazeno-Passes

In der Bildmitte liegt der Bereich mit der Route. Dieser Bereich ist im folgenden Bild links zu sehen.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(105) Blick aus ca. 5000 m Höhe auf dem Loiba-Gletscher zum Grat rechts des Mazeno-Passes und in den Nordhang des Peak 5720

Ganz links liegt der Bereich von Bild Nr. 104. Vorne sieht man Mitglieder der Trekking-Gruppe,
die im Abstieg den Gletscherboden erreicht haben.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(106) Blick aus ca. 5000 m Höhe auf dem Loiba-Gletscher nach Ost-Südosten zum Mazeno-Pass

Die Route des Ab- oder Aufstiegs liegt knapp rechts der Bildmitte; siehe Bild Nr. 104.
Im Geröllfeld rechts sieht man die Mitglieder der Trekking-Gruppe von Bild Nr. 105.
Auf Bild Nr. 107 bewegen sie sich bereits etwas tiefer.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(107) Blick aus ca. 5000 m Höhe gegen die Westflanke des Mazeno-Passes

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(108) Blick vom Nordrand des Loiba-Gletschers in ca. 4900 m Höhe nach Ost-Nordosten zum Mazeno-Pass

Links sieht man gegen den Beginn des Mazeno-Kamms, der in Blickrichtung verläuft.
Rechts sieht man einige Gipfel zwischen Pass und Toshe-Gruppe.
Dieser Bereich ist aus Richtung Nord-Nordwest, also etwas mehr von links, auf den Luftbildern Nr. 10, 12 und 13 zu sehen.

Foto: Derek Boniecki, Juni 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(109) Blick aus ca. 4700 m Höhe am Loiba-Gletscher nach Osten zu den Gipfeln am Beginn des Mazeno-Kamms

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(110) Blick aus ca. 4520 m Höhe am Nordrand des Loiba-Gletschers nach Ost-Südosten in Richtung Mazeno-Pass

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(111) Blick ins Diamir-Tal bei Zangot

Der Abstieg ins Diamir-Tal endet auf dem Talgrund in etwa 2500 m Höhe. ca. 300 m höher liegen am Gegenhang die Terrassen von Zangot.
Auf dem folgenden Aufstieg zum Basislager unter der Diamir-Flanke sind ca. 1500 Höhenmeter zu bewältigen.
Man ist zwar inzwischen gut akklimatisiert, die Hitze des Tals kann aber dennoch sehr zu schaffen machen.

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

zum Beginn des Abschnitts C

D. Die Diamir-Flanke des Nanga Parbat und der Mazeno-Kamm

Die Luftbilder Nr. 7 bis 11 vermitteln die Übersicht über die Diamir-Flanke des Nanga Parbat und den Mazeno-Kamm.
Die meisten Details lässt Luftbild Nr. 9 erkennen.

Im vorstehenden Abschnitt ist der Übergang vom Rupal-Tal ins Diamir-Tal beschrieben. In diesem Fall wird der Boden des Diamir-Tals in 2500 m Höhe erreicht, und man ist bereits gut akklimatisiert.

Kommt man von Islamabad über den Karakorukm Highway zum Nange Parbat, so zweigt man bei Bunar (vor Jalipur) von der Hauptstraße nach Süden ab und erreicht per Fahrzeug den Ort Dimroi in 1600 m Höhe. In der Regel ist man noch nicht durch andere Unternehmungen in großen Höhe akklimatisiert. Dann haben sowohl die fehlende Anpassung des Organismus an die Höhe einen maßgeblichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit als auch die hohen Temperaturen in den zunächst niedrigen Höhen des Diamir-Tals. Bei klarem Himmel kommt die starke Sonneneinstrahlung als dritter Faktor mit erheblichen Belastungen hinzu. Schon bald nach dem Aufbruch in Dimroi fragt sich so mancher, ob es eine kluge Entscheidung war, durch dieses Tal an den Fuß des Nanga Parbat gelangen zu wollen.

Nicht nur Trekker, sondern auch erfahrene Bergsteiger sind nach ihren eigenen Worten auf den 2400 Höhenmetern ab Dimroi bis zum Basislager unter der Diamir-Flanke fast verzweifelt. Zu nichts mehr fähig sind sie schließlich am Ziel zu Boden gefallen, haben nur noch auf baldige Erholung gehofft und nicht mehr an einen Erfolg an diesem Berg geglaubt. Die Erholung und Akklimatisation hat dann natürlich mehrere Tage gedautert. Nach und nach kehrte auch die alte Zuversicht zurück, ohne die man keinen 8000er angehen kann.

Trekker sollten sich unbedingt diese Erfahrung zu Herzen nehmen und nur langsam im Diamir-Tal aufsteigen, wenn sie - unter der Diamir-Flanke angekommen - diese phantastische Bergwelt mit Genuss erleben wollen. Ohne vorherige Akklimatisation wird man mindestens 4 Tage für den Weg bis zum Basislager benötigen. Wer auf'sTempo drückt, wird das Ziel  evtl. gar nicht erreichen.

(112) Dimroi in 1600 m Höhe mit Blick nach Süden

Ins Diamir-Tal wird es nach links hinaufgehen.

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(113) Blick aus ca. 3100 m Höhe im Diamir-Tal zu Nanga Parbat (8125 m) und zu Mazeno-Kamm

Sowohl der Achttausender als auch die eisgepanzerten Flanken des Mazeno-Kamms
werden alle Sinne beschäftigen - von jedem Standort aus.
Im Hintergrund deutet sich der Beginn des Diamir-Gletschers an.

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(114) Blick aus ca. 3800 m Höhe am Rand des Diamir-Gletschers zu Nanga Parbat (8125 m) und Mazeno-Kamm

Nur an dieser Stelle, ab der das Tal durch die Richtungsänderung freie Sicht in die Diamir-Flanke gewähren wird,
ist man gezwungen, im Geröll am Gletscherrand zu gehen. Zuvor und vor allem hinter dieser Talbiegung
kann man bequem hinter der Seitenmoräne gehen.

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(115) Blick aus ca. 3810 m Höhe am Rand des Diamir-Gletschers nach Südosten zu den westlichen Gipfeln des Mazeno-Kamms

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Die Erkundung des letzten Wegeabschnitts per Drohne erbrachte das folgende Bild:

(116) Luftbid per Drohne mit Nanga Parbat (8125  m) und Mazeno-Kamm

Due Bergsteiger errichten ihr Bsislager in der grünen Mulde am unteren Bildrand.

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(117) Luftbild per Drohne zum Mazeno-Kamm

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Die Fortsetzung nach rechts zeigt das folgende Bild:

(118) Luftbild Per Drohne zum Diamir Peak (5570 m)

Hinter diesen Gipfeln liegt der Bereich des Loiba-Gletschers, wo die Route vom Mazeno-Pass zum Diamir-Tal liegt; siehe Abschnitt C.

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Bis zum Abend hatten sich die Quellwolken aufgelöst:

(119 Panorama-Blick aus ca. 3900 m Höhe auf der Moräne des Diamir-Gletschers zu Nanga Parbat (8125 m) und Mazeno-Kamm

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Das vorstehende Panorama-Bild entstand aus den 2 folgenden Einzelaufnahmen:

(120) Blick aus ca. 3900 m Höhe auf der Moräne des Diamir-Gletschers zu Nanga Parbat (8125 m) und den östlichen Gipfeln des Mazeno-Kamms

Der Blick zu den Gipfen geht schon steil nach oben, so dass es schwer wird, die wahren Höhenrelationen zu erkennen.
Schon geringe Unterschiede in der Entfernung lassen die näher gelegenen Gipfel deutich höher erscheinen.
Das Foto lässt erkennen, dass die weitere Annäherung durch bequemes Gelände hinter der Moräne führen wird.
Das Basecamp wird in 4000 m Höhe auf der Grasfläche in Bildmitte errichtet.

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(121) Blick aus ca. 3900 m Höhe auf der Moräne zum Mazeno-Kamm

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Aus einer Postion etwas weiter talaufwärts entstand im Jahr 2008 das folgende Bild
von den beiden westlichsten Sechstausendern des Mazeno-Kamms:

(122) Blick aus ca. 3920 m Höhe nach Süden zu den Peaks 6540 und 6365 im Mazeno-Kamm

Foto: Luis Stitzinger & Alix von Melle, 2008, Beschriftung: Günter Seyfferth

Bei der Annäherung an das Basislager ist stets genau voraus die Diamir-Flanke des Nanga Parbat im Blick.
Er ändert sich nur insoweit, als dass alles aus immer steiler werdendem Blick zu sehen ist - die Wand wächst sozusagen in den Himmel.
Zur rechten Seite hingegen verändert sich die Szenerie in der Wand des Mazeno-Kamms, da man entlang dieser Wand geht:

(123) Blick aus ca. 3930 m Höhe zum Mazeno-Kamm

Nach und nach öffnet sich der Blick in das kurze und steile Seitental, in dem ein Hängegletscher vom P 6540 zum Diamir-Gletscher fließt.

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(124) Blick in die Diamir-Flanke des Nanga Parbat (8125 m)

Bitte studieren Sie diese Sicht in Zusammenhang mit Bild Nr. 9.

Voraus liegt das Basislager in ca. 4000 m Höhe.
Ein Foto kann bei steilem Blickwinkel nach oben den tatsächlichen Eindruck nur mangelhaft wiedergeben,
den diese gewalltige Wand mit 4000 m Höhe beim Betrachter auslöst.
Ein Begriff von der Höhe erhält man, wenn eine Lawine aus dem Gipfelbereich niedergeht.
Man hat das Gefühl, das Naturereignis in Zeitlupe zu sehen, tatsächlich aber liegt es an der großen Fallhöhe;
dass die die Lawine so lange braucht, bis sie am Wandfuß zerstäubt.
Wie verfälscht sich die Dimensionen zeigen, erkennt man auch daran, dass das so klein erscheinende Gipfeltrapez
von den dortigen untersten Felsinnseln bis zum Gipfel tatsächlich 1000 m hoch ist. Je höher ein Teilbereich liegt,
umso kleiner wird der Winkel zwischen Sichtlinie und Hangfläche mit der Folge, dass Höhenunterschiede vermeintlich immer kleiner werden.

Wie sich der Eindruck mit der Entfernung verändert, zeigt die Wirkung des folgenden Bildes im Vergleich zum vorstehenden Bild.
Bei Bild Nr. 125 stand der Fotograf etwa dort, wo in Bild Nr. 124 die Grasflächen vor dem Diama-Gletscher aufhören.

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(125) Blick aus ca. 4300 m Höhe in die Diamir-Flanke des Nanga Parbat (8125 m)

Bitte studieren Sie diese Sicht in Zusammenhang mit Bild Nr. 9.

Dieses Foto gibt Gelegenheit, auf 3 Ereignisse in der Geschichte der Besteigungen des Nanga Parbat einzugehen,
die große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erweckten.

Knapp links der Bildmitte sieht man Abschnitte einer Felsrippe in der ansonsten vergletscherten Wand.
Dies ist die sog. Mummery-Rippe, benannt nach dem Walliser A.F. Mummery, der dort im Jahr 1895 (!)
den ersten Besteigungsversuch am Nanga Parbat unternahm. In ca. 6000 m Höhe musste er aufgeben.
Mummery versuchte anschließend zusammen mit 2 Trägern über den Diama-Gletscher (Bilder Nr. 132 und 133  ) auf die Nordseite
des Berges zu seinen Kameraden zu gelangen, die zwischenzeitlich auf dem Talweg dorthin gewechselt waren.
Man hat dort vergeblich auf ihn gewartet. Mummery und seine 2 Träger blieben verschollen.

Die Mummery-Rippe geriet auch im Jahr 1970 ins Blickfeld, als die Brüder Günther und Reinhold Messner
dort nach ihrer Erstbesteigung des Nanga Parbat durch die Rupalwand abgestiegen sind. Es war ungewollt die
erste Überschreitung eines Achttausenders, weil sich der Zustand von Günther Messner bei der Übernachtung
unterhalb des Gipfels so sehr verschlechterte, dass sie - ohne Seil - nicht mehr auf ihrer Aufstiegsroute
absteigen konnten. Sie entschieden sich für den leichteren Abstieg durch die weniger steile Diamir-Flanke.
Dieser Abstieg erfolgte neben der Mummry-Riippe. Am Fuß der Flanke kam Günther Messner in einer Eislawine ums Leben.

Im Jahr 1978 kehrte Reinhold Messner zurück zu dieser Diamir-Flanke, Im Alleingang erstieg er den Nange Parbat
auf einer Route, die vom dem Eisfeld in Bildmitte unten schräg aufwärts
an das rechte Ende des 200 m hohen Eisbalkons führte und von dort auf die Eisterrasse.
Sein erstes Biwak bezog er unterhalb des Felskamms, der senkrecht über der Terrasse zu sehen ist.
Dort erlebte er ein Erdbeben, dass den großen Eisbalkon zum Einsturz brachte. Damit wusste er,
dass er sich für den Abstieg eine andere Route würde sichen müssen.
Am 2. Tag errichtete Messner sein Biwakzelt am Fuß der Gipfelfelsen.
Am Folgetag erreichte er um 16 Uhr den Gipfel und gelangte noch vor Dunkelheit zurück zu seinem Zelt.
Am nächsten hielt ihn ein Sturm in seinem Zelt fest. Am 5. Tag des Alleingangs stieg er in Richtung
des oberen Endes der Mummery Rippe ab und dann im Eis neben den Felsen in Richtung Wandfuß.
Es war die erste Besteigung eines Achttausenders im Alleingang ab dem Basislager.

Foto: Luis Stitzinger & Alix von Melle, 2008, Beschriftung: Günter Seyfferth

(126) Blick aus ca. 4390 m Höhe nach Südosten zum Sattel zwischen Nanga Parbat (8125 m) und Mazeno-Kamm

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(127) Blick aus ca. 4390 m Höhe nach Südwesten zum Hängegletscher im Mazeno-Kamm

Es ist der Gletscher, den Bild Nr. 123 von rechts zegt.

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(128) Blick aus ca. 4390 m Höhe zum Nanga Parbat (8125 m)

Von links mündet der Diama-Gletscher.
Über diesem Gletscher sieht man den Bereich der Kinshofer-Rinne, dem unteren Abschniit der "Normal-Route" in der Diamir-Flanke.
Durch die seitliche Flanke des Nordgipfels (7816 ) wird die Bazhin-Mulde links des Hauptgipfels erreicht.
Von einem dortigen Lager in ca. 7100 m Höhe führt eine Querung unter das Gipfeltrapez, von wo direkt hinauf in Richtung Hauptgipfel gestiegen wird.

Trekker solten an diesem Punkt vor dem Gletscher umkehren, denn nun folgt der Bereich mit ernst zu nehmenden Gefahren.
Ein weiteres Vordringen auf dem Gletscher bringt ohnehin keine neuen Sichten.

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(129) Blick aus ca. 4420 m Höhe nach Süden zum Mazeno-Kamm

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Derek Boniecki bediente sich seiner Drohne, um noch einige Sichten aus Positionen über der Zone der Gletscherbrüche zu erlangen:

(130) Luftbild per Drohne über dem Diamir-Gletscher bei 35°15'07" N, 74°32'12" E zum Nanga Parbat (8125 m)

Lager 1 der "Normal-Route" ist am linken Bildrand markiert.

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(131) Luftbild per Drohne über dem Diamir-Gletscher bei 35°14'52" N, 74°32'34" E zum Nanga Parbat (8125 m)

Im Blick sind die Felsen der Mummery-Rippe und der Eisbalkon

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Der Schwenk nach links bringt die Sichten entlang des wild zerklüfteten Diama-Gletschers:

(132) Luftbild per Drohne über dem Diamir-Gletscher bei 35°15'00" N, 74°32'37" nach Nord-Nordosten
zum Ganalo Peak (6606 m) und zum Diama-Gletscher

Rechts sind die Zelte des Lagers I in ca. 4900 m Höhe markiert, dicht an den Fels gedrängt, um vor Steinschlag sicher zu sein.
Darüber beginnt die lawinengefährdete Kinshofer-Rinne, die erste schwierige Etappe im Aufstieg zum Nanga Parbat.

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Für das folgende Bild stand die Drohne etwas weiter links:

(133) Luftbild per Drohne über dem Diamir-Gletscher bei 35°15'10" N, 74°32'23" nach Nord-Nordosten
zum Ganalo Peak (6606 m) und zum Diama-Gletscher

Hier geht der Blick etwas weiter die Kinshofer-Rinne hinauf. Ein zu erklimmender Felsriegel sperrt die Rinne oben ab.

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(134) Luftbild per Drohne über dem Diamir-Gletscher zum Camp 1 in ca. 4900 m Höhe

Das ist wahrhaftig kein gemütlicher Platz!

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(135) Luftbild per Drohne über dem Diamir-Gletscher bei 35°15'10" N, 74°32'38" E
nach Süden zum Sattel (6940 m) zwischen Nanga Parbat und Mazeno-Kamm

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(136) Luftbild per Drohne über dem Diamir-Gletscher bei 35°15'06" N, 74°32'12" E nach Südwesten
zum Hängegletscher am Mazeno-Grat

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(137) Luftbild per Drohne über dem Diamir-Gletscher bei 35°15'10 N, 74°32'38" E nach Westen

Die Lage des Basislagers ist rechts markiert; man erkennt die Zelte.

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

(138) Luftbild per Drohne über dem Diamir-Gletscher bei 35°14'52" N, 74°32'34" E talabwärts

Foto: Derek Boniecki, Juli 2025; Beschriftung: Günter Seyfferth

Der eisgepanzerte Mazeno-Kamm zieht die Blicke fast ebenso magisch an wie die Diamir-Flanke des Nanga Parbat.
Vom Talgrund aus sah man ihn aus der Frosch-Perspektive. Die Luftbilder Nr. 7 bis 11 zeigen den Kamm aus der Höhe seiner Gipfel,
aber aus relativ großer Entfernung. Die folgenden Bilder zeigen ihn ebenfalls aus der Höhe seiner Gipfel,
aber aus der wesentlichen geringeren Eintfernung von der Diamir-Flanke.

(139) Blick von Camp 3 in ca. 6800 m Höhe in der Diamir-Flanke des Nanga Parbat  nach Süd-Südwesten
zum Südwestgrat des Nanga Parbat und zu den östlichen Gipfeln des Mazeno-Kamms

Am rechten Bildrand ist der höchste Punkt des langen Grates markiert.

Foto: Luis Stitzinger & Alix von Melle, 2008, Beschriftung: Günter Seyfferth

(140) Blick von Camp 3 in ca. 6800 m Höhe in der Diamir-Flanke des Nanga Parbat nach Südwesten zum Mazeno-Kamm

Rechts geht der Blick direkt zu dem Hängegletscher unter Peak 6540, den Bild Nr. 136 zeigt.

Foto: Luis Stitzinger & Alix von Melle, 2008, Beschriftung: Günter Seyfferth

(141) Blick von Camp 4 in ca. 7100 m Höhe in der Diamir-Flanke des Nanga Parbat nach Südwesten zum Mazeno-Kamm

Foto: Luis Stitzinger & Alix von Melle, 2008, Beschriftung: Günter Seyfferth

Von Camp 4 in der Diamir-Flanke zeigt sich der Gipfel des Nanga Parbat wie folgt:

(142) Blick vom Camp 4 in ca. 7100 m Höhe in der Diamir-Flanke zum Gipfel des Nanga Parbat (8125 m)

Der Blick geht von der Seite zu dem Gipfeltrapez, das die Bilder  Nr. 124, 125 und 128 von rechts und vom Talgrund zeigen.
Der vermeintlich höchste Punkt ist der Vorgipfel mit 8070 m Höhe. Der Hauptgipfel ist der Gratpunkt rechts der Bildmitte.

Foto: Luis Stitzinger & Alix von Melle, 2008, Beschriftung: Günter Seyfferth

Luis Stitzinger gelang im Anschluss an die Besteigung des Nanga Parbat auch noch die Überschreitung des Mazeno-Kamms:

(143) Blick vom Mazeno-Kamm nach Norden zu den Bergen der Rakaposhi-Range mit dem Rakaposhi (7788 m) als höchstem Punkt

Die Rakaposhi-Range ist Teil des Karakorum.
Im Vordergrund sieht man den Bergkamm, der das Diamir-Tal im Norden begrenzt.
Der Standort des Fotografen lag im Bereich westlich des Peak 6365 im Mazeno-Kamm.

Foto: Luis Stitzinger & Alix von Melle, 2008, Beschriftung: Günter Seyfferth

Die Fortsetzung des Bergkamms im Vordergrung nach rechts mit dem Ganalo Peak zeigt das folgende Bild:

(144) Blick vom westlichen Bereich des Mazeno-Kamms nach Nordosten zum Ganalo Peak (6606 m)

Das Drohnenbild Nr. 132 zeigt den Ganalo Peak von rechts. Im Talgrund liegt der Diamir-Gletscher.
Im Hintergrund links sieht man den Haramosh I (7406 m), den zweithöchsten Gipfel der Chogolungma-Region des Karakorum.

Foto: Luis Stitzinger & Alix von Melle, 2008, Beschriftung: Günter Seyfferth

(145) Blick vom Mazeno (7120 m) nach Nordosten zum Gipfelbereich des Nanga Parbat (8125 )

Im linken Bilddrittel sieht man den Ganalo Peak (6606 m) und darunter den Diama-Gletscher.
Die Blickrichtung von Bild Nr. 132 zum Ganalo Peak entspricht in etwa der Blickrichtung auf diesem Bild.
Im Hintergrund sieht man die höchsten Gipfel des westlichen Karakorum in dessen Bergketten
Rakaposhi-Range, Batura Muztagh, Chogolungma-Range und Hispar Muztagh.

Foto: Lhakpa Rangdu, Aug. 2012; Beschriftung: Günter Seyfferth

Aus ähnlicher Postion am Mazeno-Kamm zeigt sich die Gipfelzone des Nanga Parbat wie folgt:

(146) Blick aus dem Bereich des Peak 6825 im Mazeno-Kamm nach Ost-Nordosten zum Gipfel des Nanga Parbat (8125 m)

Vermutlich handelt es sich bei dem Wechtengrat rechts um den Peak 6970, der den Mazeno (7120 m) verdeckt.

Foto: Luis Stitzinger & Alix von Melle, 2008, Beschriftung: Günter Seyfferth

zum Beginn des Abschnitts D

E. Vom Indus zur Rakhiot-Flanke des Nanga Parbat

Zwischen dem westlichen Karakorum im Norden und dem Nanga Parbat im Süden liegt das Tal des Indus in Höhen von nur wenig über 1000 m. Aus diesem Bereich des Tales sieht man den Nanga Parbat mit seiner Nordflanke (Bid Nr. 147), der Rakhiot-Flanke. Die Luftbilder Nr. 17 bis 25 umfassen diese Sicht, aber natürlich aus viel größerer Höhe.

Bis zur Erstbesteigung des Nanga Parbat im Jahr 1953 waren die Expedition ausschließlich auf diese Rakhiot-Flanke fixiert, weil man dort die geringsten technischen Schwierigkeiten am Berg erwartete. Dies trifft auch zu, außer am Gipfel gibt es keine Passagen im Fels. Die Route durch die Rakhiot-Flanke ist allerdings viel länger als die Routen in der Rupal- oder Diamir-Flanke. Sie führt durch endlose Gletscherbrüche des Rakhiot-Gletschers und in den großen Höhen ab dem Rakhiot Peak über weite Strecken mit Tiefschnee. Es ist eine Route, die eine aufwändige Logistik mit vielen Lagern erfordert,die nur von größeren Mannschaften bewältigt werden kann. Dies alles ist der Grund dafür, dass sich nach 1953 nur noch wenige Expeditionen an dieser Flanke abgemüht haben. Man wandte sich der Diamir-Flanke zu und schließlich auch der Rupal-Flanke. Die meisten Besteigungen erfolgen durch die Diamir-Flanke.

Hinsichtlich des Tourismus von bergsteigerischen Laien ist die Rakhiot-Flanke allerdings mit Abstand am meisten besucht. Da lockt die "Märchenwiese" in 3300 m Höhe, wie sie die Deutschen nannten, "Fairy Meadows" im Englischen. Dank geländegängiger Fahrzeuge und der abenteuerliche Piste entlang des Hangs des Rakhiot-Tals muss man derzeit (2025) nur noch 3 bis 4 Stunden zu Fuß gehen, um diesen berühmten Platz mit herrlicher Sicht zu erreichen. Auf der von Wald eingefassten Wiese entstehen Woche für Woche neue Holzhütten, die sehr teuer an die Touristen vermietet werden. Dort tummeln sich insbesondere Pakistani, die über den Karakorum Highway an die Raikot-Brücke über den Indus kommen, wo die Auffahrt in Richtung Märchenwiese beginnt. In Anbetracht der Bautätigkeit und des Rummels bei gutem Wetter wirkt der Begriff "Märchenwiese" inzwischen ziemlich deplatziert. Märchenhaft ist nur noch die Aussicht.

Das muss einen nicht abhalten von einem Besuch, zumal man sich ab der Märchenwiese dem Berg problemlos bis in 4100 m Höhe weiter nähern kann. Wer die Querung des schuttbedeckten Ganalo-Gletschers nicht scheut, kann soger die große Moräne (4559 m) unter den Eisbrüchen des Rakhiot-Gletschers erreichen.

Wer sich von Norden, z.B. von Gilgit, dem Nanga Parbat nähert, sieht das Massiv wie folgt:

(147) Blick von Norden bei 35°40'40" N am Indus bei Padendas nach Süden zum Bergmassiv des Nanga Parbat (8125 m) mit seinen Nebengipfeln

Die Entfernung zum Gipfel beträgt 51 km, aber der Hauptgipfel ist nicht zu sehen!
Der Vergleich mit Luftbild Nr. 23 belegt, dass man in vorstehendem Bild den Nordgipfel (7816 m) sieht, aber nicht den 2.2 km weiter entfernten Hauptgipfel.
Diese Aussage, dass der Gipfel nicht sehen ist, gilt auch für jeden Talpunkt bei der weiteren Annäherung an den Berg
und damit auch für die so stark frequentierte Märchenwiese im Rakhiot-Tal. Im vorstehenden Bild geht es nur um wenige Meter,
von der Märchenwiese aus geht der Blick aber deutlich steiler nach oben, so dass die Entfernung vom Nordgipfel
zum Hauptgipfel sogar eine größere Wirkung bei den Sichtverhältnissen hat, d.h. der Hauptgipfel "taucht noch weiter ab".

Foto: Anton Reiser, 2024; Beschriftung: Günter Seyfferth

Bei der Anfahrt zum Nanga Parbat auf dem Karakorum Highway aus Richtung Islamabad
fährt man von West nach Ost entlang des Südufers des Indus. Bei 35°29'34" N, 74°35'31" E, also nördlich des Nanga Parbat,
wechselt die Straße über die Raikot-Brücke (Rakhiot-Brücke) an das Nordufer des Flusses.
Das folgende Bild zeigt diesen Talbereich, allerdings aus Richtung Osten, d.h bei der Annäherung an den Nanga Parbat von Norden gemäß Bild Nr. 147.

(148) Blick von Osten zur Raikot-Brücke

Der Karakorum Highway wechselt hier vom Nordufer des Indus (rechts) zum Südufer (links)
und führt weiter nach Westen in Richtung Islamabad. Kommt man von Islmabad zum Nanga Parbat,
so nähert man sich also aus dem Hintergrund der Brücke entlang des Südufers des Indus.
Die frühere Hängebrücke ist längst ersetzt durch eine Bogenbrücke.
Am Südende der Brücke (links) beginnt die Piste, die hinauf ins Rakhiot-Tal führt.
Sie klettert in Serpentinen zunächst an dem zum Indus gericheten Hang empor
und biegt dann höher oben in den westlichen Hang des Rakhiot-Tals.

Foto: Jawid Akram, GoogleEarth

(149) Blick zur Raikot-Brücke vom Nordufer des Indus

Die Fahrbahn liegt auf 1200 m Höhe.

Foto: Toofilab, 2019

Die Trekker, deren Ziel die Märchenwiese in 3300 m Höhe ist, müssen sich an der Raikot-Brücke entscheiden,
ob sie in einem 2- bis 3-tägigem Trekking zu Fuß dieses Ziel erreichen wollen oder per geländegängigem Fahrzeug bis Tato.
Dazu muss man wissen, dass die Fahrpiste eine der gefährlichsten "Straßen" der Welt ist. Symbolisch für diese Aussage
steht das folgende Bild Nr. 150, das typisch ist für die Gefahren auf dem größten Teil der Strecke. Erst bei der Annäherung
an Tato (Bild Nr. 151) wird die Piste erträglicher. Ab Tato in 2350m Höhe kommt man derzeit (Stand 2025)
auf jeden Fall nur zu Fuß weiter, also in einem 3- bis 4-stündigem Fußmarsch.
Wer sich einem Jeep anvertraut, muss damit rechnen, dass die Fahrt irgendwo endet, weil ein Felssturz
die Piste enweder blockiert oder gar zerstört hat. Bei Regenwetter darf auf keinen Fall gefahren werden.
Im Web findet man zahlreiche Videos von Fahrt oder Fußmarsch entlang der Piste, z.B. dieses.

(150) Typische Situation auf der Piste nach Tato

Begegnungen von Fahrzeugen sind haarsträubend!

Foto: Shoaib Khan, GoogleEarth

(151) Die Piste bei der Annäherung an Tato

Foto: KBW66, GoogleEarth

Von Tato zur Märchenwiese sind noch fast 1000 Höhenmeter zu bewältigen.
Bei gutem Wetter wird man mit einer prächtigen Aussicht belohnt,
wie sie die folgenden 3 Bilder bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen zeigen:

(152) Bick von der Märchenwiese (3300 m) nach Süden zum Massiv des Nanga Parbat (8125 m)

Wie bereits bei den Bildern Nr. 22 und Nr. 147 ausgfeührt wurde, wird man den Hauptgipfel des Nanga Parbat nicht zu sehen bekommen.

Foto: unbekannt, Juni 2012; Beschriftung: Günter Seyfferth

(153) Blick von der Märchenwiese (3300 m) nach Süden zum Nanga Parbat (8125 m)

Foto: Lee Harrison, Aug. 2008; Beschriftung: Günter Seyfferth

(154) Blick von der Märchenwiese (3300 m) nach Süden zum Nanga Parbat (8125 m)

Foto: Hyuk-Rae Min, Juli 2009; Beschriftung: Günter Seyfferth

Ganz ignorieren kann man die Bauwut auf der Märchenweise aber doch nicht:

(155) Luftbild per Drohne von Süden zur Märchenwiese

Es ist zu befürchten, dass bald die letzten freien Flächen verbaut oder Parkplatz sein werden.

Video: The Travelling ZAM

Die folgenden Bilder wurden von Punkten der weiteren Annäherung an die Rakhiot-Flanke aufgenommen:

(156) Blick aus ca. 3700 m Höhe nach Südosten zu den Chongra-Gipfeln über dem Rakhiot-Gletscher

Foto: unbekannt, Sept. 2024; Beschriftung: Günter Seyfferth

(157) Blick aus ca. 3900 m Höhe im Aufstieg zur Moräne des Ganalo-Gletschers nach Norden

Der Blick geht zurück bis zur Märchenwiese.

Foto: Hyuk-Rae Min, Juli 2009; Beschrfitung: Günter Seyfferth

(158) Blick aus ca. 3950 m im Aufstieg an der Moräne des Ganalo-Gletschers nach Ost-Nordosten zu den Chongra-Gipfeln

Foto: unbekannnt, Sept. 2014; Beschriftung: Günter Seyfferth

(159) Blick aus ca. 4000 m Höhe an der Moräne des Ganalo-Gletschers nach Ost-Nordosten zu den Chongra-Gipfen

Foto: unbekannnt, Sept. 2014; Beschriftung: Günter Seyfferth

(160) Blick aus ca. 4100 m Höhe auf der Moräne des Ganalo-Gletschers nach Süden
in die Rakhiot-Flanke des Nanga Parbat und zum Ganalo Peak (6606 m)

Zu Füßen liegt der Ganalo-Gletscher. Er wäre zu überqueren, wenn man auch noch die Moräne am linken Bildrand erreichen will,
auf der man direkt vor den Eisbrüchen des Rakhiot-Gletschers steht.

Foto: Alexandra + Alfred Ressenig., Sept. 2025; Beschrfitung: Günter Seyfferth

(161) Blick aus ca. 4100 m Höhe auf der Moräne des Ganalo-Gletschers nach Süden
in die Rakhiot-Flanke des Nanga Parbat und zum Ganalo Peak (6606 m)

Foto: unbekannt; Beschriftung: Günter Seyfferth

(162) Blick aus ca. 4100 m Höhe auf der Moräne des Ganalo-Gletschers nach Süden zum Ganalo Peak (6606 m)

Foto: unbekannt, Beschriftung: Günter Seyfferth

(163) Blick aus ca. 4100 m Höhe auf der Moräne des Ganalo-Gletschers nach Südwesten zum Ganalo Peak (6606 m) und South Jiliper (5206 m)

Foto; unbeaknnt; Beschriftung: Günter Seyfferth

Die 3 letzten Bilder der Beschreibung wurden von der großen Moräne (4559 m) direkt vor der Rakhiot-Flanke aufgenommen:

(164) Blick von der großen Moräne (4559 m) vor der Rakhiot-Flanke nach Norden

Foto: unbekannt, Juli 2006; Beschriftung: Günter Seyfferth

(165) Blick von der großen Moräne (4559 m) vor der Rakhiot-Fanke nach Ost-Nordosten zum Chongra Peak (6830 m)

Foto: unbekannt, Juli 2006; Beschriftung: Günter Seyfferth

(166) Blick von der großen Moräne (4559 m) vor der Rakhiot-Flanke nach Osten zum Mittelgipfel (6455 m) und Südgipfel (6448 m) der Chongra-Gruppe

Foto: unbekannt, Juli 2006; Beschriftung: Günter Seyfferth

zum Beginn des Abschnitts E

 

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