Die Berge des Himalaya Mount Everest, K2, Kanchenjunga, Lhotse, Makalu, Cho Oyu, Dhaulagiri I, Manaslu, Nanga Parbat, Broad Peak, Annapurna I, Gasherbrum, Shisha Pangma und viele andere
Inhaltsverzeichnis: -
Objektive und
subjektive Gefahren Objektive und subjektive GefahrenWer
sich im Hochgebirge bewegt - gleich, ob als Bergwanderer oder als Bergsteiger,
ist spezifischen Gefahren ausgesetzt, welche einerseits in den Eigenschaften
des Gebirges selbst begründet sind, andererseits in den persönlichen
Voraussetzungen und dem persönlichen Verhalten, mit denen man sich im
Hochgebirge bewegt. Wir sprechen von objektiven und subjektiven Gefahren. Zu den subjektiven Gefahren zählt auch, dass
sich ein Mensch einer objektiven Gefahr aussetzt, sei es bewusst oder
unbewusst. Schon, dass der Mensch die Entscheidung trifft, ins Hochgebirge zu
gehen, ist also eine subjektive Gefahr; das Gebirge selbst kann nichts dafür.
Diesen Punkt müssen wir aber bei den weiteren Ausführungen natürlich außer
acht lassen, denn wir beschäftigen uns ja mit dem Aufenthalt und den
Unternehmungen des Menschen im Gebirge. Technisches Versagen des Sicherungsmaterials Schwächere Partner Missachtung von Anzeichen für Wetterverschlechterung Je mehr der Mensch von den objektiven und
subjektiven Gefahren weiß und dieses Wissen in seinen Handlungen
berücksichtigt und je mehr er über Ausrüstung, Erfahrung und Können auf die
möglichen Situationen eingestellt ist, um so geringer ist das
Gefahrenpotenzial, dem er sich aussetzt. Ganz ausschließen lässt es sich
allerdings nie, es sei denn, man unternimmt gar nichts. Das Gefahrenpotenzial
ist um so größer, je extremer und unbekannter die Geländeverhältnisse
sind, in denen man sich bewegt. Die Gefährdung wird aber auch um so größer,
je länger ein Abschnitt einer Unternehmung
dauert, ohne dass er abgebrochen werden könnte, weil dann die
Wahrscheinlichkeit, dass ein Witterungsumschwung eintritt, der die
Sicherheitslage dramatisch verschlechtert, immer größer wird.
Die Gefahr der Höhenkrankheit
(Quelle, teilweise: Dr. Oswald Ölz in
"Gipfelsieg am Everest") Mit zunehmender Höhe nimmt der Sauerstoffgehalt
der Luft ab. Auf 5500 m Höhe z.B. beträgt die Sauerstoffdichte der Luft nur 50
% des Wertes auf Meereshöhe. Um den Körper in großer Höhe mit der
notwendigen Sauerstoffmenge zu versorgen, müssten also viel größere
Luftmengen eingeatmet werden, d.h. bei gleicher körperlicher Anstrengung
müsste man viel mehr Atemzüge machen. Aber trotz schnellerer Atmung nimmt der
Körper nicht genügend Sauerstoff auf, da durch den niedrigeren Druck weniger
Sauerstoff in das arterielle Blut gelangt. Man gerät schneller "außer
Atem", die Leistungsfähigkeit sinkt. Der Organismus verfügt über eine Reihe von
Mechanismen, um bei geringerem Sauerstoffgehalt die Sauerstoffaufnahme zu
erhöhen wie schnellere und verstärkte Atmung, Erhöhung der
Lungendurchblutung und Steigerung der Herzarbeit. Diese Mechanismen setzen
sofort mit dem Aufstieg ein. Um gefahrlos in die Höhen oberhalb von 3000 - 4000
m aufsteigen zu können, bedarf es aber weiterer Mechanismen, welche sich erst
durch längere Anpassungen an größere Höhen herausbilden wie z.B. die
Erhöhung der Anzahl der roten Blutkörperchen, wodurch mehr Sauerstoff
aufgenommen und an das Gewebe abgegeben werden kann. Diese Anpassungsvorgänge
setzen zu 60 - 80 % innerhalb von 14 Tagen ein, zu 95 % aber erst nach 4 - 6
Wochen Aufenthalt über 4000 m. Sauerstoffmangel im arteriellen Blut führt zu
Sauerstoffmangel im Gewebe, zur Hypoxie. Bei zu raschem Aufstieg genügen die
Anpassungsmechanismen des Körpers nicht mehr, um eine schwere Gewebshypoxie zu
verhindern. Das Gehirn leidet am stärksten unter dem Sauerstoffmangel, der
Wassergehalt der Hirnzellen nimmt zu, sie schwellen an. Der gestiegene Hirndruck
bewirkt Störungen im Nervensystem. Symptome der leichten Form der Bergkrankheit
sind Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Atemnot, Schlaflosigkeit,
Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, geminderte geistige
Leistungsfähigkeit. Schwere und lebensbedrohliche Folgen des Sauerstoffmangels
sind das Höhenlungenödem, bei dem sich Wasser in den Lungenbläschen
ansammelt, und das Hirnödem, bei dem der gesteigerte Wassergehalt der
Hirnzellen in Form klinischer Störungen wie allgemeine Unsicherheit,
Sehstörungen, Bewegungsstörungen und psychisch abnormes Verhalten erkennbar
wird. Auch Blutungen im Gehirn sind möglich; Blutgerinnsel können einen
Schlaganfall auslösen. Nur eine langsame
Gewöhnung an die Höhe gibt dem Körper die Möglichkeit der Entwicklung der
Mechanismen für eine ausreichende Aufnahme von Sauerstoff. Die langsame
Höhenanpassung ist zwar keine Garantie, nicht doch höhenkrank zu werden, sie
ist aber die absolut wirksamste Methode der Vorbeugung. Die Fähigkeiten der
Menschen zur Anpassung an die Höhe sind allerdings unterschiedlich. Es gibt
Menschen, die grundsätzlich höhenkrank werden und bei denen auch wiederholte
Anläufe nicht helfen. Dann hilft nur noch der Verzicht auf den
Aufenthalt in größeren Höhen. Andere Menschen brauchen nur etwas längere Zeit
für die Anpassung. Die Erfahrung hat gelehrt, dass sich Menschen nach mehreren
Aufenthalten in großen Höhen schneller anpassen als Himalaya-Neulinge. Es gibt kein allgemeingültiges Rezept für den
Rhythmus der Höhenanpassung, zumal der eine schon bei 3000 m die ersten
Kopfschmerzen spürt, der andere evtl. erst bei 4000 m oder mehr. Es kann aber
doch gesagt werden, dass ab etwa 3000 m der Höhenunterschied zum nächsten
Punkt der Übernachtung nicht mehr als 500 bis 600 m betragen sollte. Nach etwa
1000 m innerhalb zwei Tagen werden die meisten zumindest einen Ruhetag brauchen,
ab 4500 wahrscheinlich eher zwei. An solchen Ruhetagen können, sofern es die
körperliche Verfassung zulässt und keine Kopfschmerzen bestehen, durchaus
Abstecher noch auf etwas größere Höhe gemacht werden. Wichtig ist aber, an
den Ort der vorherigen Übernachtung zurückzukehren. Vorsicht ist angebracht,
wenn man sich am ersten Tag vom Hubschrauber oder Flugzeug bereits auf 2500 bis
3000 m Höhe transportieren lässt. Im Regelfall wird der Körper zumindest eine
bis zwei Übernachtungen auf dieser Höhe brauchen, bevor weiter aufgestiegen
wird. Ein direkter Lufttransport auf 3500 m oder höher mit dortiger
Übernachtung kann lebensgefährlich sein. Der langsam an die Höhe angepasste Körper
erreicht eine Leistungsfähigkeit ähnlich wie auf Meereshöhe, allerdings auch
nur bis in Höhen von 5000 bis 5500 m. Aufenthalte oberhalb dieser Höhe führen
auch beim bestens angepassten Bergsteiger zu einer ständigen Verschlechterung
der physischen und psychischen Verfassung. Wenn leichte Symptome der Höhenkrankheit (siehe
oben) auftreten, hilft nur eins: Ausruhen und Trinken. Bestimmte Medikamente
können Linderung bringen oder die Fähigkeit des Körpers zur Anpassung
unterstützen. Auf keinen Fall soll in größere Höhe aufgestiegen werden, z.B.
weil der Trekking-Plan dies so vorsieht. Lassen die Symptome nicht nach oder
verschlechtert sich der Zustand weiter, trotz aller Ruhe, hilft nur, soweit
abzusteigen, bis die Beschwerden im Wesentlichen verschwunden sind. Eine
sorgfältige Beobachtung des Befindens beim erneuten Aufstieg sollte
selbstverständlich sein. Bei den
Symptomen des Höhenlungenödems oder des Hirnödems besteht Lebensgefahr. Der
Patient muss schnellstens ärztlich versorgt und so schnell wie möglich, d.h.
per Hubschrauber, in ein Krankenhaus gebracht werden. Die meisten Ersteiger der großen Gipfel haben
sich mit den Problemen der Höhenkrankheit beschäftigt und ihr Programm der
Akklimatisation entsprechend abgestimmt. Sie tun dies notgedrungen, da sie
wissen, dass sie andernfalls überhaupt keine Chance haben, den Gipfel zu
erreichen. Manche Trecker wissen von dem Problem und der großen Gefahr der
Bergkrankheit leider zunächst aber gar nichts und machen ihre ersten, meist sehr
üblen Erfahrungen dann unterwegs. Eine gewisse Leidensfähigkeit ist auf
Trekking-Touren sicher unabdingbar. Manche Unbequemlichkeit erträgt man einfach
und geht weiter. Bei der Bergkrankheit kommt aber Ignorieren und Weitergehen
nicht in Frage, weil dies lebensgefährlich wäre. Die
Leitung der Tour und jeder einzelne Teilnehmer müssen eben wissen, dass die
hohen Ziele der Tour - häufig gehört dazu ja auch eine Passüberquerung in
5000 bis 5500 m Höhe - nur erreicht werden können, wenn die ersten Etappen als Phasen der langsamen
Akklimatisation geplant und durchgeführt werden. Im Zweifelsfall ist dem
großen Ziel der Tour eher mit einem langsamen als mit einem schnellen
Etappenplan gedient. Die langsame Anpassung ist
erforderlich, ihre Auswirkung auf den Körper schafft aber unerwünschter Weise
ein neues Problem. Mit der Anpassung an die Höhe vermehrt sich die Anzahl der
roten Blutkörperchen. Dadurch wird das Blut dickflüssig, worunter insbesondere
die Durchblutung der feinen Kapillaren in den Fingern und Zehen leidet. Dadurch
wiederum steigt die Gefahr von Erfrierungen an Händen und Füßen. Aber auch
die Gefahr von Thrombosen nimmt zu. Der Eindickung des Blutes muss durch
erhöhte Flüssigkeitszufuhr begegnet werden. In großen Höhen heißt es also:
trinken, trinken, trinken! 3 bis 5 Liter am Tag, je nach Grad der körperlichen
Anstrengung. Der Zustand des Verdauungsapparates mag es manchmal äußerst
schwer machen, dieser Forderung nachzukommen. Trotzdem: Sorgen Sie
unbedingt dafür, dass Ihr Körper ausreichend Flüssigkeit bekommt! http://de.wikipedia.org/wiki/Höhenkrankheit:
Kurzübersicht in der Art des Lexikons http://www.alpinisten.info/sicherheit.erstehilfe.hoehenkrankheit.html:
Erste Hilfe http://www.tropeninstitut.at/hoehenkrankheit.htm:
Ursache, Risikofaktoren, Krankheitsbild, Maßnahmen http://www.uni-duesseldorf.de/kojda-pharmalehrbuch/apothekenmagazin/Fortbildungsartikel/2004-09.pdf
: Pharmakotherapie Copyright © Guenter Seyfferth, 2006. Aktualisierter Stand vom 01.12.2023 . Alle Rechte vorbehalten. Impressum, Haftungsausschluss, Copyright, Datenschutz Wenn Sie mit mir Kontakt per E-Mail aufnehmen wollen, können Sie dies hier tun: [E-Mail senden]. Bitte haben Sie Verständnis, dass ich nur Mails beantworte, welche Name und Anschrift des Absenders enthalten. Ihre Daten werden nicht weitergegeben. Bitte beachten Sie, dass ich keinerlei Auskünfte erteile zu Reiseveranstaltern, Transportmöglichkeiten, Unterkünften, Ausrüstung, Verpflegung, Führern, Trägern etc. |