Die Berge des Himalaya
(The mountains of Himalaya)

Mount Everest, K2, Kangchenjunga, Lhotse, Makalu, Cho Oyu, Dhaulagiri I, Manaslu, Nanga Parbat, Broad Peak, Annapurna I, Gasherbrum, Shisha Pangma und viele andere

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Gipfelanorama
vom Gasherbrum I, 8080 m (Hidden Peak)

35°43'29" N, 76°41'46 E

Die folgend vorgestellten Bergsteiger haben Fotos für die Sichten vom Gasherbrum I zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich auch an dieser Stelle sehr herzlich.

Dieter Porsche

Das Tourenbuch von Dieter Porsche weist zahlreiche Besteigungen auf der ganzen Welt auf, u.a. Spantik, Ama Dablam, Cho Oyu, Shisha Pangma, Khan Tengri, Aconcagua, Pik Korjenevskaja, Gasherbrum II, Broad Peak, Gasherbrum I (Hidden Peak), Nanga Parbat, Everest-Südgipfel, Manaslu, Dhaulagiri I, Satopanth, Pik Lenin. Weiterhin sind Besteigungsversuche sowie viele große Touren in den Alpen verzeichnet. Vieles mehr finden Sie auf seiner Website.

 

3 Bücher hat Dieter Porsche veröffentlicht:

- Der weiße Berg - Überlebenskampf am Dhaulagiri. Ausführlicher Expeditionsbericht mit vielen
  Bildern. 
  Die Buchbesprechung finden Sie hier.
- Everest - Nanga Parbat - Dhaulagiri I. Großer Bildband mit erklärenden Texten. 
  Die Buchbesprechung finden Sie hier.
- Der versteckte Achttausender - Triumph und Tragödie am Hidden Peak. Ausführlicher
  Expeditionsbericht mit vielen Bildern. 
  Die Buchbesprechung finden Sie hier.

Die Website von Dieter Porsche ist www.alpin-extrem.de.

Ralf Dujmovits

hat mit weiteren weitere Fotos zu dieser Seite beigetragen.

Am 25. Juli 2004 erreichten Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits den Gipfel. Wie gefährlich der etwa 45 Grad steile Schneehang in der Nordflanke des Berges unterhalb des Gipfels ist, belegt das Ereignis während des Abstiegs, bei dem sie beide um ein Haar von einem abstürzenden Spanier mit in den Tod gerissen worden wären. Die Erzählung von diesem Ereignis aus dem Buch "2 x 14 Achttausender" finden Sie unten unter dem Titel "Schatten am Gasherbrum".

Als Ralf Dujmovits am 20. Mai 2009 den Gipfel des Lhotse (8516 m) erreicht hatte, war er der 16. Mensch, der alle 14 Achttausender bestiegen hatte. Am 23. August 2011 zählte auch Gerlinde Kaltenbrunner mit der Besteigung des K2 über die Nordflanke zu denjenigen, die alle 14 Achttausender bestiegen haben; sie ist die Nr. 25 in der Liste. Als erste Frau hat sie alle Gipfel ohne Verwendung künstlichen Sauerstoffs bestiegen. Viele weitere Gipfel aus allen Erdteilen stehen in ihren Tourenbüchern.

Über ihre Besteigungen der 14 8000er berichten sie in ihrem Bildband "2 x 14 Achttausender", der im Jahr 2012 erschienen ist. Die Buchbesprechung finden Sie hier.

Die Website von Gerlinde Kaltenbrunner ist www.gerlinde-kaltenbrunner.at.
Die Website von Rald Dujmovits ist www.ralf-dujmovits.de.

Landkarten zur Erklärung der Sichten finden Sie unter den folgenden Links:

- Landkarte der Baltoro-Region
- Landkarte der Shaksgam-Region östlich der Gasherbrum-Gruppe
- Landkarte des südlichen Karakorum (Hushe-Valley)
- Landkarte des südöstlichen Karakorum

Unter diesen Links finden Sie auch ausführliche Beschreibungen der genannten Regionen.

Die Geschichte der Besteigungen des Gasherbrum I finden Sie hier.

 Bitte öffnen Sie die Bilder mit einem Klick im Großformat; dort sind die Beschriftungen gut lesbar
- und die großen Bilder wirken natürlich viel beeindruckender!

© Die Rechte an den Fotos liegen ausschließlich bei den im Bild genannten Autoren. Eine Verwendung der Bilder mit Eintragungen ist nur mit schriftlicher Zustimmung der Bildautoren und von Günter Seyfferth erlaubt.

Anmerkung zur Größe der folgenden Fotos: Hier sehen Sie die Fotos zunächst in verkleinerter Form mit einer Breite von 1280 Pixel.
In dieser Größe sind die Beschriftungen teilweise nicht lesbar. Wegen der Dichte der zu beschriftenden Objekte an vielen Stellen,
war es nicht möglich, eine größere Schrift zu verwenden, die auch in den kleinen Bildformaten lesbar wäre;
Schriften und Linien würden an vielen Stellen überlappen, so dass sich in dieser ersten Sicht ein schlechtes Bild ergeben würde.
Jedem Foto sind jedoch größere Formate hinterlegt, die durch einen Klick auf das Bild in einem weiteren Fenster geöffnet werden.
In diesen größeren Formaten sind die Beschriftungen gut lesbar.

Die Bilder sind im Uhrzeigersinn geordnet, beginnend mit dem Blick nach Nordwesten in Richtung K2.

(1) Blick vom Gipfel nach Nordwesten mit Gasherbrum IV (7932 m), Gasherbrum III (7946 m), Broad Peak (8051 m), Gasherbrum II (8035 m) und K2 (8611 m)

Es gibt nur diese eine Stelle im Himalaya, an der gleich vier Achttausender auf so kleinem Raum anzutreffen sind: K2, G I, Broad Peak und G II am östlichen Ende des Baltoro. 
Zusammen mit den weiteren hohen Siebentausendern und den Granittürmen ist die Bergregion rund um den Baltoro-Gletscher die spektakulärste Gebirgslandschaft der Erde.
Die vier Achttausender des Karakorum stellen noch eine Besonderheit dar: Es sind die einzigen Achttausender, die von keinem bewohnten Ort aus zu sehen sind.
Übrigens ist die Erdkrümmung "daran Schuld", dass man vom Gasherbrum I nicht den gesamten Karakorum sieht. 
Am oberen Bildrand links wäre sonst auch noch die Batura-Kette nördlich des Hunza-Flusses zu sehen. 
So aber versteckt sich dieser Gebirgszug hinter den hohen Siebentausendern des Hispar-Muztagh.

Foto: Dieter Porsche, 1998; Beschriftung: Günter Seyfferth

Entfernungen zu den Gipfeln:

Rakaposhi 203,9 km Muztagh Tower 32,3, km Kanjut Sar I 126,8 km Gasherbrum IV 8,4 km Gasherbrum III 6,2 km K2 24,0 km
Baintha Brakk (Ogre) 88,5 km Kunyang Chhish 144,1 km Karpo-Go (Chring) 81,7 km Skamri 65,2 km Broad Peak 14,9 km Gasherbrum II East 4,2 km
Cristal Peak 21,5 km Pumari Chhish 140,8 km Disteghil Sar 151,1 km Karun Kho 175,3 km Broad Peak Central 15,8 km Peak 7175 26,2 km
Marble Peak 19,3 km Trivor 157,9 km Yukshin Gardan Sar 132,3 km Summa Ri 27,5 km Gasherbrum II 5,3 km Skyang Kangri West 25,1 km

(2) Blick vom Gipfel nach Nordwesten mit Gasherbrum III (7946 m), Broad Peak (8051 m), Gasherbrum II (8035 m) und K2 (8611 m)

Greifbar nah erscheinen die anderen 3 Achttausender des Karakorum, aber zwischen 5,3 km und 24 km sind die Gipfel entfernt.
Auf dem Foto ist der obere Abschnitt der sog. Normalroute auf den Gasherbrum II gut zu erkennen:
In der Nähe des linken Fußes des Gipfeldreiecks, d.h. unternhalb des "www" des Wasserzeichens,
wird das letzte Lage in ca. 7000 m Höhe errichtet. Von dort quert man unter dem Gipfeldreieck entlang nach rechts zum Sattel im Südostgrat
und folgt ab dort diesem Grat zum Gipfel. Die Geschichte der Besteigungen des Gasherbrum II finden Sie hier.

Foto: Ralf Dujmovits, 2004; Beschriftung: Günter Seyfferth

(3) Panorama-Übersicht vom Gipfel nach Norden bis Nordosten

Wir blicken hier in eine vollkommen unbewohnte Landschaft auf chinesischem Staatsgebiet. 
Der Zugang zu den Ost- bzw. Nordflanken der vier Achttausender erfolgt über den Aghil-Pass und dann durch das Shaksgam-Tal.
Der Shaksgam muss mehrfach überquert werden, was zum lebensgefährlichen Unterfangen werden kann, wenn die Schneeschmelze eingesetzt hat. 
Dann helfen - wenn überhaupt- nur noch die Kamele der Karawanenführer aus den nördlich des Gebirges gelegenen Regionen. Man kann auch wochenlang abgeschnitten sein.

Im vorstehenden Bild sind nur wenige Gipfel jenseits des Shaksgam beschriftet.
Ein detailliertere Beschriftung der Bereiche in größerer Entfernung finden Sie auf den folgenden beiden Bildern Nr. 4 und 5.

Die Beschreibung des Karakorum im Bereich des Shaksgam-River finden Sie hier.

Foto: Dieter Porsche, 1998; Beschriftung: Günter Seyfferth

(4) Blick vom Gipfel nach Norden

Quer durchs Bild verläuft der Nord-Gasherbrum-Gletscher. In Bildmitte mündet der East Nakpo-Gletscher.
Rechts verläuft das Tal des Shaksgam von Südosten nach Nordwesten.
Ganz rechts ist die Zunge des Urdok-Gletschers zu sehen. Beide Gletscher stoßen fast bis an den Osthang des Shaksgam-Tales.
Sollten die Gletscher vorstoßen, was trotz des Klimawandels geschehen kann, stauen sie den Shaksgam-River zu gefährlichen Seen auf.
Solche Seen können die Eisbarriere durchbrechen mit der Folge von verheerenden Überschwemmungen am Unterlauf des Flusses.
Hinter dem Gebirgszug über dem North Gasherbrum-Glacier liegen die Gletscher South-Skyang (rechts) und North-Skyang.
Nur wenige der Gipfel haben einen Namen.

Die Beschreibung des Karakorum im Bereich des Shaksgam-River finden Sie hier.

Foto: Dieter Porsche, 1998; Beschriftung: Günter Seyfferth

Entfernungen zu den Gipfeln:

Nakpo Kangri 9,9 km P 6305 66,3 km P 6238 29,5 km P 6300 55,6 km P 6430 44.6 km Durbin Kangri II 36,0 km
Kharut N 21,3 km P 6320 34,6 km P 6242 24,6 km P 6276 22,1 km P 6300 42,7 km P 6540 82,1 km
Surukwat Kangri 68,2 km P 6285 32,3 km P 6200 27,3 km P 6380 51,3 km P 6110 42,5 km P 6550 42,1 km
P 6320 63,2 km P 6545 17,6 km P 6436 22,5 km P 6279 21,1 km P 6060 37,1 km Durbin Kangri I 30,9 km
P 6189 37,8 km P 6311 16,8 km P 6335 22,2 km P 6495 51,1 km P 5142 16, 9 km P 5840 25.5 km
P 6404 19,2 km P 6250 52,8 km P 5735 17,8 km P 6555 47,7 km     P 6463 29,7 km
P 6155 17,3 km Qinghong 40,2 km     P 6000 21,1 km     P 6645 42,1 km

Anmerkung zu den Entfernungsangaben der Bilder Nr. 4 bis 8:
Es sind besonders viele Angaben gemacht, weil es mangels guter oder gar fehlender Landkarten
nur schwer möglich ist, die räumliche Anordnung der Gipfel zweifelsfrei zu erkennen. Beim Blick über
mehrere Bergketten hinweg, teils über große Entfernungen, ist die Zuordnung der einzelnen Gipfel ein zeitaufwändige Arbeit.
Die Entfernungsangaben sollen dem Betrachter dabei helfen, die räumliche Struktur schnell und richtig zu erkennen.
Auf die konkreten Zahlen wird es weniger ankommen als auf den Vergleich der Entfernungen.
Zu manchen Bereichen der Shaksgam-Region stehen nur diese Fotos aus großer Höhe zur Verfügung.
In der Beschreibung dieser Region muss deshalb teilweise auf die Bilder dieser Seite verwiesen werden.
Zum Verständnis der entsprechenden Details können die Angaben der Entfernungen hilfreich sein.

(5) Blick vom Gipfel nach Nordosten

Östlich der vier Achttausender des Karakorum verlaufen die Täler des Shaksgam und des Zug Shaksgam.
Beide Flüsse münden weiter nördlich in den Yarkand, der sich abflusslos in den Wüsten des zentralen Asiens verliert.
Gemäß der Karakorum-Konferenz im Jahr 1937 ist der Shaksgam-River die nordöstliche Grenze des Karakorum.
Das Gebirge jenseits des Flusses trägt den Namen Kunlun Shan. Verlässliche detaillierte Landkarten des Kunlun Shan stehen nicht zur Verfügung.
Für die Höhen der Gipfel des Kunlun Shan in den Bildern Nr. 4, 5 und 7 wurden die Bilder vom Gipfel des Gasherbrum I grafisch ausgewertet.
Für solche Auswertungen müssen die Höhen einiger Gipfel als gültig vorausgesetzt werden. Im konkreten Fall
wurden die Höhen folgender Gipfel des Kunlun Shan als gegeben angenommen:
Marpo Kangri (6830 m), Burnag Kangri (6821 m), Durbin Kangriur (6824 m) und Surukwat Kangri (6792 m).
Eine Überprüfung dieser im Internet angegebenen Höhen war nicht möglich.

Die Beschreibung des Karakorum im Bereich des Shaksgam-River finden Sie hier.

Foto: Dieter Porsche, 1998; Beschriftung: Günter Seyfferth

Entfernungen zu den Gipfeln:

Durbin Kangri II 36,0 km P 6385 57,0 km P 6300 36,4 km P 6440 20,4 km P 6185 60,5 km Kaimuk Kangri 27,1 km
P 6540 82,1 km P 6530 41,1 km P 6445 28,3 km P 6450 53,7 km P 6250 46,0 km Burnag Kangri 19,4 km
P6550 42,1 km P 6645 42,1 km P 6440 21,99 km P 6320 18,9 km P 6620 27,3 km P 6161 10,6 km
Durbin Kangri I 30,9 km P 6470 34,1 km P 6565 21.8 km P 6635 27,6 km P 6405 21,3 km P 6490 26,8 km
P 5840 25,5 km P 6314 23,4 P 6450 21.3 km P 6395 17,9 km P 6725 18,1 km P 6135 42,0 km
P 6038 8,3 km P 6366 22,7 km P 5910 17,5 km P 6400 17,8 km P 6195 41,5 km P 6045 27,2 km
                P 6720 19,0 km P 6240 20,2 km
                    P 5960 18,6 km

(6) Panorama-Übersicht vom Gipfel nach Nordosten bis Südosten

Das Shaksgam-Tal verläuft diagonal durch das Bild, der Talgrund ist hier aber nur rechts der Bildmitte zu sehen.
Wie bei Bild Nr. 5 erwähnt ist der Shaksgam-River die Grenze des Karakorum; jenseits stehen die Berge des Kunlun Shan.
Die Grenze zwischen China und Pakistan/Indien verläuft über den Bergkamm am rechten Bildrand.
Die dortigen Gipfel Singhi Kangri, Teram Kangri und Apsarasas Kangri stehen in dem umstrittenen Bereich,
der z.Zt. von Indien besetzt ist. Siehe hierzu die Seite zum Kashmir-Konflikt.

Die Beschreibung des Karakorum im Bereich des Shaksgam-River finden Sie hier.

Die Angaben der Entfernungen zu den Gipfeln finden Sie bei den folgenden Bildern Nr. 7 und 8.

Foto: Dieter Porsche, 1998; Beschriftung: Günter Seyfferth

(7) Blick vom Gipfel nach Nordosten bis Osten

Zu Füßen blickt man ins Tal des Urdok-Gletschers. Dahinter folgt die Bergkette zwischen Urdok-Gletscher und Staghar-Gletscher.
Dann folgt das Shaksgam-Tal und wiederum dahinter das Gebirge des Kunlun Shan.

Die Beschreibung des Karakorum im Bereich des Shaksgam-River finden Sie hier.

Foto: Dieter Porsche, 1998; Beschriftung: Günter Seyfferth

Entfernungen zu den Gipfeln:

P 5950 18,6 km P 6520 34,7 km P 6460 21,2 km P 6610 46,8 km P 6310 55,3 km P 6790 69,0 km
P 6395 33,0 km P 6545 32,5 km P 6480 45,2 km P 6470 25,5 km P 6700 30,1 km P 6385 64,0 km
P 6630 34,3 km P 6350 43,9 km P 6480 36,0 km P 6685 19,7 km P 6625 42,4 km P 6665 67,8 km
P 6470 19,5 km P 6635 30,7 km P 6585 35,4 km P 6390 48,5 km P 6550 31,2 km P 6645 35,5, km
P 6475 20,5 km P 6490 22,7 km P 6480 42,9 km P 6590 24,2 km P 6615 42,7 km P 6950 71,2 km
P 6453 9,8 km P 6620 20,6 km P 6460 48,3 km P 6630 25,7 km P 6635 43,9 km Marpo Kangri 45,2 km
    P 6070 18,1 km P 6590 21,o km P 6290 48,7 km P 5725 23,8 km P 6175 28,5 km
        P 6335 18,2 km P 5745 18,1 km P 5590 14, 0 km P 6535 37,8 km
        P 6345 10,0 km P 6405 20,2 km P 6730 44,1 km P 7000 66,4 km
            P 6455 28,3 km P 6535 66,7 km P 6885 65,7 km
            P 6290 22,2 km P 6550 42,9 km P 6660 53,1 km
            P 6460 35,4 km P 6425 34,5 km P 5955 15,2 km
            P 5840 20,6 km P 5605 15,2 km P 6780 66,7 km
                    P 6930 63,7 km
                    P 6470 41, 0 km
                    P 6020 35,4 km
                    P 5495 23,0 km

(8) Blick vom Gipfel nach Osten bis Südosten

Es gibt außerhalb von Arktis und Antarktis keine Gebirgsregion auf der Erde, die so stark vergletschert ist wie der südöstliche Karakorum. 
Der Bereich, den wir hier sehen, liegt mit Ausnahme der Zone rechts vom Teram Kangri noch auf chinesischem Staatsgebiet. 
Weiter nach rechts schließt dann die Zone an, um die sich Indien und Pakistan im sog. Kashmir-Konflikt streiten.
Links sieht man ins Tal des Oberlaufs des Shaksgam-River; dahinter stehen die Gipfel des südlichen Kunlun Shan.

Foto: Dieter Porsche, 1998; Beschriftung: Günter Seyfferth

Entfernungen zu den Gipfeln:

P 6310 55,3 km P 6790 69,0 km P 6625 53,1 km P 6160 19,3 km P 6175 40,2 km P 6530 37,3 km Teram Kangri III 34,7 km P 6350 20,2 km
P 6700 30,1 km P 6385 64,0 km P 6810 64,0 km P 6341 37,3 km P 6185 33,6 km Kyagar Kangri II 43,5 km Teram Kangri W 34,1 km P 6097 13,1 km
P 6625 42,4 km P 6665 67,8 km P 6670 42,4 km P 6240 22,7 km P 6220 12,5 km P 6420 57,5 km P 6955 29,6 km Shahi Kangri 119,7 km
P 6550 31,2 km P 6645 35,5, km P 6080 10,0 km P 6200 39,1 km P 6000 29,4 km P 6655 59,6 km P 6545 26,6 km P 6790 27,4 km
P 6615 42,7 km P 6950 71,2 km P 6935 65.3 km P 6215 22,0 km P 6405 40,2 km P 6020 20,5 km P 5860 17,5 km P 5935 16,4 km
P 6635 43,9 km Marpo Kangri 45,2 km P 6735 43,3 km P 6170 18,6 km P 6450 43,2 km P 6460 56,9 km Teram Kangri I 38,0 km P 5890 17,4 km
P 5725 23,8 km P 6175 28,5 km P 6855 64,5 km P 6245 12,3 km P 6275 21,8 km P 6420 54,3 km P 6180 25,2 km Rimo IV 72,9 km
P 5590 14, 0 km P 6535 37,8 km P 6620 65.3 km     P 6405 40,9 km P 6785 56,2 km P 6310 14,4 km P 6720 64,7 km
P 6730 44,1 km P 7000 66,4 km P 6195 17,7 km     P 6380 53,2 km P 6535 14,3 km Teram Kangri II 39,4 km P 6180 53,7 km
P 6535 66,7 km P 6885 65,7 km P 6260 17,2 km     P 6460 62,3 km Kyagar Kangri I 43,7 km P 5795 18,8 km P 6270 21,8 km
P 6550 42,9 km P 6660 53,1 km P 6180 19,3 km     P 6260 33,1 km P 6580 24,1 km Apsarasas Kangri III 47,7 km Rimo III 71,6 km
P 6425 34,5 km P 5955 15,2 km P 6550 59,4 km     Kyagar Kangri III 41,7 km P 6665 66,1 km P 5717 11,3 km P 6895 66,6 km
P 5605 15,2 km P 6780 66,7 km P 6240 11,5 km     P 6710 68,4 km P 6620 54,9 km Apsarasas Kangri I 45,8 km Rimo II 73,4 km
    P 6930 63,7 km         P 6275 29,3 km P 6160 21,5 km P 6324 14,7 km Rimo I 73,4 km
    P 6470 41, 0 km         P 6305 33,1 km P 6548 15,2 km Apsarasas Kangri S 45,8 km Lakshimi 52,2 km
    P 6020 35,4 km         P 6350 22,4 km P 6365 24,6 km P 5995 17,0 km P 5825 50,6 km
    P 5495 23,0 km             P 6930 28,7 km Singhi Kangri 29,4 km Padmanabh 54,3 km
                    P 6275 23,0 km P 6050 16,5 km Faiz 14,3 km
                        P 6042 12,2 km Urdok I 3,8 km
                        P 6779 70,6 km Chong Kumdan 99,8 km

Etwas weiter rechts geht der Blick entlang des Siachen-Gletschers:

(9) Blick vom Gipfel nach Südosten entlang des Siachen-Gletschers

Der Siachen-Gletscher ist mit 71 km Länge der längste Gletscher des Himalaya.
Sein Bereich gehört zu der Region, um die Indien und Pakistan streiten. Näheres zum Kashmir-Konflikt finden Sie hier.
Bergtouristische Unternehmungen werden bedingt nur im entfernten Bereich von Mamostong Kangri und Saser Kangri genehmigt.

Die Beschreibung der hier und auf dem folgenden Foto sichtbaren Region finden Sie hier.

Foto: Ralf Dujmovits, 2004; Beschriftung: Günter Seyfferth

Entfernungen zu den Gipfeln:

Singhi Kangri 29,4 km P 6565 59,3 km Chong Kumdan I 99,8 km Saser Kangri 135,2 km Sia Kangri I 9,0 km P 6430 48,0 km
P 6350 20,2 km Rimo III 71,6 km Urdok I 3,8 km P 6875 10,3 km Mt. Hardinge 13,3 km P 7205 56,3 km
Shahi Kangri 119,7 km Rimo I 73,4 km Chong Kumdan II 96,3 km P 6535 17,7 km Hawk 25,1 km P 6587 30,6 km
P 6790 27,4 km Lakshimi 53,2 km Urdok II 8,0 km P 6350 66,8 km P 6205 45,3 km K12 56,1 km
Rimo IV 72,9 km Padmanabh 54,3 km Mamostong Kangri 102,8 km P 6240 68,2 km P 6475 57,5 km    

(10) Blick vom Gipfel nach Südsüdosten

Hier haben wir den zentralen und westlichen Teil des südöstlichen Karakorum vor Augen. Am linken Rand verläuft der Siachen-Gletscher nach Südosten.
Auf dem Conway-Sattel ist pakistanisches Militär stationiert. Im Gletschergebiet jenseits des Passes leisten indische Soldaten ihren extrem harten Militärdienst.
Schlechtes Wetter, Kälte, Lawinen, Gletscherspalten sind der größte Feind der bedauernswerten Soldaten. Ein absurder Krieg um unbewohntes Land.
Der größte Teil des südöstlichen Karakorum ist militärisches Sperrgebiet. Keine Expeditionen, keine Trekking-Touren sind erlaubt.
Vorne unten sehen Sie einen Teil der Route der Erstbesteiger des Gasherbrum I von 1958, die heute aus militärischen Gründen gesperrt ist.
Den Bericht zur erfolgreichen amerikanischen Expedition aus dem Jahr 1958 finden Sie hier.

Foto: Dieter Porsche, 1998; Beschriftung: Günter Seyfferth

Entfernungen zu den Gipfeln:

Saser Kangri 135,2 km Sia Kangri I 9,0 km P 6587 30,6 km La Yongma Ri (D52) 87,7 km Mt. Ghent II 24,2 km Sherpi Kangri 29,7 km
Urdok II   Mt. Hardinge 13,3 km K12 56,1 km Gyong Kangri 73,7 km Mt. Ghent I 24,8 km Chogron Kangri 24,1 km
    Hawk 25,2 km P 6405 21,0 km Depak I 22,9 km Saltoro Kangri 38,7 km Silver Throne 19,3 km
            P 6500 21,2 km Depak II 22,2 km P 5890 18,0 km
            P 6330 16,1 km Sherpi Kangri E 29,0 km    
            P 6550 12,0 km        

(11) Panorama-Übersicht nach Süd-Südosten bis Südwesten
mit Saltoro Kangri (7742 m), Baltoro Kangri (7350 m), Link Sar (7041 m), K6 (7282 m) und Chogolisa (7654 m)

Würden nicht die Gebühren für die Besteigungen der Gipfel am Baltoro der pakistanischen Staatskasse so gut tun, so dürfte wohl auch hier kein Bergsteiger oder Trekker zu finden sein.
Vom Gipfel des Gasherbrum I blickt man direkt in die Artillerie-Stellung der Pakistani am Conway-Sattel (links). Auf dem Baltoro- und dem Abruzzi-Gletscher ziehen Militärkolonnen ihre Bahnen.
Das Basislager am Abruzzi-Gletscher (unterhalb des Felssporns rechts) wird wohl oder übel geduldet, Richtung Conway-Sattel versperren aber Militärposten den Weg.
Die Route der Erstbesteiger des Gasherbrum I (links vorne) ist heute vom Militär blockiert. Erst seit dem Einfall der Inder im Jahr 1984 ist der südöstliche Karakorum Kriegsgebiet.

Die Beschreibung des südlichen Karakorum finden Sie hier.

Foto: Dieter Porsche, 1998; Beschriftung: Günter Seyfferth

Die folgenden 2 Fotos zeigen die linke und rechte Bildhälfte jeweils mit Entfernungsangaben.

(12) Blick vom Gipfel nach Süden mit Saltoro Kangri (7742 m) und Baltoro Kangri (7350 m)

Über den Sporn unter "www" des Wasserzeichens verlief die Route der Erstbesteiger im Jahr 1958.
Für die sichtbaren Gipfel jenseits des Baltoro Kangri gibt es - mit Ausnahme für den Dansam - keine Höhenangaben

Foto: Dieter Porsche, 1998; Beschriftung: Günter Seyfferth

Entfernungen zu den Gipfeln:

La Yongma Ri 87,7 km Mt. Ghent II 24,2 km Sherpi Kangri 29,7 km Dansam 58,6 km Baltoro Kangri SE 10,4 km Baltoro Kangri Main 9,7 km
Gyong Kangri 73,7 km Mt. Ghent I 24,8 km Chogron Kangri 24,1 km     Baltoro Kangri S 10,4 km Baltoro Kangri NE 9,3 km
Depak I 22,9 km Satoro Kangri 38,7 km Silver Throne 19,3 km         Baltoro Kangri NW 9,2 km
P 6500 21,2 km Depka II 22,2 km P 6355 23,7 km         Link Sar 31,8 km
P 6330 16,1 km Sherpi Kangri E 29,0 km P 6250 20,5 km            
P 6550 12,0 km     P 5890 18,0 km            

(13) Blick vom Gipfel nach Südwesten
mit Link Sar (7041 m), K6 (7282 m), Drafey Khar (6444 m), Chogolisa (7654 m) und Honboro (6459 m)

Zu Füßen liegt der Abruzzi-Gletscher mit seinem Übergang in den Oberen Baltoro-Gletscher.
Die Chogolisa zählt mit ihrer ebenmäßigen Form zu den schönsten Gipfeln des Karakorum.
Hinter der Chogolisa liegt der Bereich des südlichen Karakorum, der durch das Hushe-Tal erreicht wird.
Diese Region liegt im Einflussbereich Pakistans und kann von Bergsteigern und Trekkern besucht werden.

Die Beschreibung der Baltoro-Region finden Sie hier.

Die Beschreibung des südlichen Karakorum finden Sie hier.

Foto: Dieter Porsche, 1998; Beschriftung: Günter Seyfferth

Entfernungen zu den Gipfeln:

Link Sar 31,8 km K6 36,4 km Kaberi Peak 16,7 km Nemachar 35,8 km P 6640 16,2 km Honboro 53,6 km
Baltoro Kangri Main 9,7 km K7 30,9 km Farol Peak East 26,1 km Chogolisa 16,5 km P 6575 14,5 km Khumul Gri I 16,3 km
Baltoro Kangri NW 9,2 km Sulu Peak 28,5 km Drafey Khar 39,6 km Prupoo Brakka 20,3 km Khumul Gri II 17,0 km
    Kapura 36,9 km Namika 36,3 km         Khumul Gri IV 10,4 km
                    Tasa Brakka 22,7 km

(14) Blick vom Gipfel nach Westen mit Nanga Parbat (8125 m) und Masherbrum (7821 m)

Die beiden genannten Gipfel liegen fast auf derselben Sichtlinie.
Hinter der Gipfelwechte im Vordergrund verläuft der Obere Baltoro-Gletscher quer durchs Bild
und wendet sich vor dem rechten Bildrand nach Westen. Dort sieht man entlang des Gletschers fast bis zum Rastplatz Urdukas.
Rechts reicht der Blick bis zu den Gipfeln der Choglungma Range und zum Rakaposhi.

Die Beschreibung der Baltoro-Region finden Sie hier.

Die Beschreibung der Chogolungma Range finden Sie hier.

Foto: Dieter Porsche, 1998; Beschriftung: Günter Seyfferth

Entfernungen zu den Gipfeln:

Tasa Brakka 22,7 km Nanga Parbat 198,2 km Biarchedi I 26,8 km Mitre Peak 17,5 km Gasherbrum V 7,5 km Haramosh II 153,4 km
Ghondogoro La 21,5 km Masherbrum 36,3, km Biarchedi II 27,2 km Payu Peak 52,3 km Great Trango Tower 45,1 km Laila 158.4 km
Double Peak 51,0 km Chongra Peak 188,3 km Urdukas Peak I 40,7 km Choricho I 55,8 km Haramosh 162,6 km Malubiting 166,8 km
Gasherbrum VI 6,1 km Mundu East 38,5 km Khoser Gunge 95,1 km Uli BIaho Tower 49,4 km Mani Peak 156.8 km Rakaposhi 203,9 km

Es folgt ein Blick in dieselbe Richtung , aber bei anderen Lichtverhältnisses und fotografiert mit größerer Brennweite:

(15) Blick vom Gipfel nach Westen mit Nanga Parbat (8125 m) und Masherbrum (7821 m)

Vergrößerung und stärkere Kontraste lassen die Biarchedi-Gruppe im Vordergrund besser erkennen.
Besonderes Augenmerk sei den hintereinander stehenden Gifeln von Masherbrum und Nanga Parbat gewidmet.
Der Fotograf steht in 8080 m Höhe und blickt zum 8125 m hohen Nanga Parbat. Wäre die Erde eine Scheibe,
so würde der 7821 m hohe Gipfel unter dieser Sichtlinie liegen, er steht aber über dieser Sichtlinie.
Wir erkennen daran die Wölbung der Erdkugel. Auf dieser Wölbung zwischen dem Standort und dem 198 km entfernten Nanga Parbat,
steht der Masherbrum, um 205 m überhöht gegenüber der geraden Verbindung.

Foto: Ralf Dujmovits, 2004; Beschriftung: Günter Seyfferth

Auf Bild Nr. 14 sind rechts weit entfernte Gipfel der Chogolungma-Gruppe zu sehen
Das folgende Foto zeigt diesen Bildausschnitt in Vergrößerung

(16) Blick vom Gipfel nach Nordwesten

Ganz vorne stehen die Spitzen von Gasherbrum V (7147 m) und Gasherbrum VII (6955 m).
Dahinter liegt - aber verdeckt - Concordia, der riesige Platz, wo der Godwin Austen-Gletscher in den Baltoro-Gletscher mündet.
Bei Concordia wendet sich der Baltoro-Gletscher nach Westen. Das Bild zeigt den Abschnitt des Gletschers,
an dessen Nordrand die berühmten Granit-Türme des Baltoro stehen.
Vom Gipfel des Trango II (6327 m) sind die Bilder der Rundumsicht aufgenommen, die Sie hier finden.
Am Horizont stehen die Gipfel der Chogolungma Range.

An diesem Bild kann man sehr gut nachvollziehen, dass man den Gasherbrum I nur von einem kleinen Bereich des Baltoro-Gletschers aus sieht
- aber von dort zum größten Teil auch noch "versteckt" hinter dem Gasherbrum V (im Vordergrund).
Der Gasherbrum I wurde und wird also zu Recht auch "Hidden Peak" (versteckter Berg) genannt.

Die Beschreibung der Baltoro-Region finden Sie hier.

Die Beschreibung der Chogolungma Range finden Sie hier.

Foto: Ralf Dujmovits, 2004; Beschriftung: Günter Seyfferth

Mit Bild Nr. 16 ist die Rundumsicht abgeschlossen.
Zur Vervollständigung der Eindrücke folgen einige Aufnahmen von der Aufstiegsroute in der Nordflanke des Gasherbrum I.

(17) Blick vom Aufstieg am Gasherbrum II (8035 m) in die Nordflanke des Gasherbrum I (8080 m)

Seit die Route der Erstbesteiger des Gasherbrum I von Südwesten wegen des militärisches Konflikts zwischen Indien und Pakistan
nicht mehr genutzt werden kann, erfolgen die meisten Besteigungen des Gasherbrum I durch die hier sichtbare Nordflanke.
Mehrere Routen verlaufen dort (siehe hier), aber die meisten Besteigungen erfolgen auf der Route, von der die folgenden Bilder aufgenommen sind,
durch das sog. Japaner-Couloir, das erstmals im Jahr 1986 begangen wurde.:
Über den South-Gasherbrum-Gletscher wird bis zur Gletscherterrasse in 6500 m Höhe westlich des Gasherbrum La aufgestiegen.
Dort wird das zweite Camp errichtet. Noch vor Sonnenaufgang steigt man in das Couloir ein, dessen obere Hälfte auf vorstehendem
Bild unter dem "l" des Wasserzeichens zu sehen ist; der rechte Rand des Couloirs ist schon von der Sonne beleuchtet.
Camp 3 wird in ca. 7100 m Höhe auf dem sichelförmigen Grat am "y" des Wasserzeichens errichtet.
Von dort geht es gerade und steil hinauf bis zum Grat links des Gipfels.
Die große Gefahr dieser Route besteht in dem Mangel an Möglichkeiten für eine Seilsicherung,
die sich insbesondere beim Abstieg, wenn der Körper schon sehr geschwächt ist, dramatisch auswirken kann.

Foto: Ralf Dujmovits; Beschriftung: Günter Seyfferth

(18) Gerlinde Kaltenbrunner im Couloir zwischen Camp 2 und Camp 3

Foto: Ralf Dujmovits 2004; Beschriftung: Günter Seyfferth

(19) Im Couloir unterhalb von Camp 3

Foto: Dieter Porsche, 1998

(19) Blick nach dem Aufbruch in Camp 3 nach Nordwesten
mit Gasherbrum IV (7932 m), Gasherbrum III (7946 m), Gasherbrum II (8035 m) und Gasherbrum II East (7772 m)

Bitte vergleichen Sie mit Bild Nr 1 und 2.

Foto: Ralf Dujmovits 2004; Beschriftung: Günter Seyfferth

(20) In der Steilflanke zwischen Camp 3 und Gipfel mit Blick nach Nordwesten

Hier muss jeder Schritt mit Sorgfalt gesetzt werden, denn es gibt keine Sicherung.
Bitte vergleichen Sie die Fernsicht mit Bild Nr. 1.

Foto: Ralf Dujmovits 2004; Beschriftung: Günter Seyfferth

(21) Blick vom Ostgrat knapp unterhalb des Gipfels nach Osten

Von links unten wurde der Grat erreicht.
Bitte vergleichen Sie die Fernsicht mit Bild Nr. 7.

Foto: Ralf Dujmovits 2004; Beschriftung: Günter Seyfferth


In 31 Stunden zum Gipfel
(nacherzählt nach dem Expeditionsbericht in "Der versteckte Achttausender")

Am 10. Juli 1998 um 8.00 Uhr steht Dieter Porsche auf dem Gipfel des Gasherbrum I. Er ist alleine, es ist windstill, und keine Wolke ist am weiten Himmel zu sehen. Ein solches Glück mit dem Wetter haben die Höhenbergsteiger nur ganz selten. Die Aussicht fast über den gesamten Karakorum und weit nach Tibet hinein ist überwältigend. Doch erst einmal ringen die Lungen nach Sauerstoff. Nach und nach wird der Pulsschlag langsamer, in Arme und Hände kehrt die Kraft zurück, um den Fotoapparat ruhig halten zu können.

Am 9. Juli um 1.00 Uhr war er zusammen mit Peter Guggemoos im Basislager in 5000 m Höhe aufgebrochen. Drei Stunden später haben sie die Eisbrüche des Süd-Gasherbrum-Gletschers hinter sich gebracht und Lager 1 in 5900 m Höhe erreicht. Nur zwei Stunden später stehen sie vor ihrem Zelt von Lager 2 in 6450 m Höhe westlich des Gasherbrum La. Der Tag hat gerade erst angefangen, und so steigen sie nach einem zweiten Frühstück um 8.00 Uhr in das sog. Japaner-Couloir ein, das durch die Nordflanke hinauf unter die Gipfelpyramide führt. An den Vortagen haben sie hier Fixseile angebracht. Dennoch ist der Aufstieg durch die bis 55 Grad steile Rinne aus Firn und Eis anstrengend, besonders die oberen Meter, wo im harten Eis die Frontzacken der Steigeisen kaum greifen. Dann wird der Hang flacher und der Platz für das Biwak in 7050 Meter Höhe ist erreicht. Jetzt ist es 12.00 Uhr und noch ausreichend Zeit, um im schnell aufgestellten Zelt auszuruhen. Schon hier ist die Aussicht phantastisch. 

Um 23.00 Uhr piepst der Wecker, um Mitternacht ist Aufbruch. Ab hier gehen die beiden Bergsteiger ohne Seilsicherung, denn in dem steilen Firn gibt es keine Sicherungsmöglichkeit und im Falle eines Sturzes würde der eine den anderen am Seil mit in die Tiefe reißen. Auf ein nicht zu steiles Firnfeld folgt ein Hängegletscher, dann kommt der immer steiler werdende Firnhang in der Nordflanke hinauf zum Gipfel. Peter Guggemoos geht es nicht so gut wie am Vortag, doch er versichert, dass er schon folgen werde, nur etwas langsamer. Irgendwann sieht Porsche auch den Schein der Stirnlampe nicht mehr und nimmt an, dass sein Kamerad umgekehrt ist. Sofort steigt die Anspannung: die psychologisch wichtige Nähe des Partners gibt es nicht mehr, jede Entscheidung ist alleine zu treffen. Porsche konzentriert sich auf den Ablauf des Steigens im steilen Firn: Pickelschaft zur Sicherung so hoch wie möglich in den Firn rammen, zwei, drei, vier Schritte nach oben, in der linken Hand einen Skistock, stehen bleiben und den fliegenden Atem etwas zur Ruhe kommen lassen, dann dasselbe von vorn. Der regelmäßige Takt beruhigt, doch inzwischen ist die Sonne aufgegangen, es ist windstill, und in dem Daunenanzug wird es immer wärmer. 
In 7850 m Höhe glaubt Porsche, nur noch die Wahl zwischen Umkehren oder Hitzschlag zu haben. Den Daunenanzug in diesem Steilhang auszuziehen, ist lebensgefährlich; aber umkehren, bei diesen idealen Verhälnissen? Er gräbt eine kleine Mulde als Standplatz. Dann folgt eine theaterreife Slapstick-Show am Achttausender: Oberkörper vom Daunenanzug befreien, Steigeisen an einem Schuh lösen und gegen Abgleiten sichern (wenn ein Steigeisen in die Tiefe fährt, ist er verloren!), Außenschuh ausziehen, Bein aus dem Daunenauszug, Schuh wieder anziehen, Steigeisen befestigen, dann dasselbe mit dem anderen Fuß und Bein, Erleichterung nach all den Verrenkungen. Jetzt aber ist der Rucksack umso voluminöser und schwerer. Die Wetterverhältnisse sind bestens, und so wagt es Porsche, den Rucksack incl. Biwaksack - an den Skistöcken gesichert - an Ort und Stelle zurückzulassen. Ein paar Fotos. Dann geht es weiter nach oben. Wenige Schritte, dann stehen bleiben, mühsame Atemzüge im Ringen um Sauerstoff, weiter. Von einem kleinen Sattel aus führt ein 60 Grad steiler Firngrat zum Gipfel. Es ist eine Himmelsleiter, die Angst macht, denn hier muss man - ohne Sicherung - auch wieder herunter (vergleiche nebenstehenden Bericht von Ralf Dujmovits). Porsche wagt es und steht um 8.00 Uhr auf dem Gipfel - 31 Stunden, nachdem er das Basislager verlassen hat. In den folgenden 60 Minuten entstehen seine Fotografien, die wir oben sehen. So können wir alle an der phantastischen Aussicht teilhaben.

Erst im Abstieg am Biwak erfährt Porsche, dass Peter Guggemoos auf dem Hängegletscher ausgeglitten und etwa 400 m den Hang hinuntergerutscht ist. Mit einem schmerzenden Knie und ein paar Prellungen ist er glimpflich davon gekommen. Um 16 Uhr kommen beide am Zelt des Lagers 2 in 6450 m Höhe an, trotz starker Schmerzen beim Verunglückten. Einen Tag später sind sie wieder im Basislager.


Schatten am Gasherbrum
(aus "2 x 14 Achttausender" mit den Worten von Ralf Dujmovits)

Langsam, Schritt für Schritt steigen wir ab: Gerlinde, Hirotaka Takeuchi, Peter Fessler, Qudrat und ich. 
Vor knapp einer halben Stunden standen wir zusammen auf dem Gipfel des Gasherbrum I - jetzt klettern wir ungesichert über die etwa 45 Grad steile Aufstiegsroute hinunter.

Als der Wind etwas nachlässt, gönnen Gerlinde und ich uns eine kurze Pause. Ich krame die Thermos- flasche aus dem Rucksack, Gerlinde steht mir gegenüber, eine Armlänge entfernt. Plötzlich nehme ich aus dem Augenwinkel wahr, dass etwas Dunkles in hohem Tempo auf uns zustürzt. Rasend schnell kommt es näher. Instinktiv stoße ich Gerlinde zur Seite, springe selbst nach hinten - im nächsten Augenblick stürzt ein Körper zwischen uns hindurch. Es ist ein furchtbarer Anblick: ein Mensch, haltlos, willenlos, ein Opfer der Schwerkraft, rutschend, fliegend, immer wieder aufschlagend. Unsere Euphorie weicht schlagartig einem stillen Entsetzen.

Gerade eben hatten wir noch durch hüfttiefen Neuschnee über den Gipfelgrat des Gasherbrum I gespurt. Am höchsten Punkt angekommen, herrschte grenzenlose Freude. Gerlinde, Hirotaka, Peter, Quadrat und ich umarmten uns überglücklich, ein ums andere Mal. Nach endlos scheinenden Wochen schlechten Wetters standen wir endlich ganz oben. ... Der Blick auf das Gipfelmeer entlang des Baltoro-Gletschers bis weit hinaus zum Nanga Parbat ist unbeschreiblich.Wie sich die vielen Gipfel und Granitnadeln aneinander reihen - so viele Erinnerungen, so viele Pläne! Wir beglückwünschen die Holländer Katja und Henk, das bergsteigende Paar ist mit uns am Gipfel angekommen. Nach etwa 20 Minuten machen wir  uns, schon etwas ausgekühlt, auf den Weg nach unten. Wenige Meter unterhalb des Gipfels kommt uns der Spanier José entgegen. Er ist komplett verausgabt und erreicht als Letzter an diesem Tag den Gipfel. Wir geben ihm kurz die Hand, wechseln ein paar Worte und steigen in die lange, steile Gipfelflanke ein.

Mechanisch setzen wir einen Schritt vor den anderen - bis dieser Körper an uns vorbei in die Tiefe stürzt. Wir haben keine Chance, ihn aufzuhalten. Es ist ein Wunder, dass er uns nicht mitgerissen hat. Fassungslos blicke ich Gerlinde in die Augen. Dann sammle ich mich und steige, so schnell es in der Höhe möglich ist, dem Körper hinterher. Wir wissen nicht, wer da gerade an uns vorbei gestürzt ist, verpackt in einen roten Daunenanzug.

Noch nie in meinem Leben bin ich so schnell abgestiegen. "Runter, runter", denke ich. Wenn Hilfe etwas bringen kann, dann nur so schnell wie möglich. Atemlos erreiche ich das leblose Bündel, das 800 Höhenmeter abgestürzt ist. Es sieht friedlich aus, liegt im Schnee mit ausgebreiteten Armen. Es ist José. Sein Kopf ist blutüberströmt und völlig verdreht. Hier kann niemand mehr helfen. Ich setze mich in den Schnee und weine.

Eine Viertelstunde später wirft sich Henk, der Holländer, schluchzend auf den reglosen Körper. Es dauert einige Augenblicke, bis ich das Missverständnis durchschaue: Henk war in der Gipfelflanke etwas oberhalb von uns abgestiegen und hatte den fallenden Körper ebenfalls gesehen. Wegen des roten Daunenanzugs glaubte er, er habe gerade den Tod seiner Frau miterlebt. Jetzt ist er völlig aufgelöst. Erst nach einigen Minuten versteht er, dass der tote Körper nicht seine Frau ist, sondern José.

Einen Tag nach dieser Trgödie sind wir zurück im Basislager. Josés Angehörige hatten über Satellitentelefon gebeten, ihn direkt vor Ort zu bestatten. Etwas oberhalb von Lager III beerdigen wir seine Überreste mit einer würdevollen Zeremonie im ewigen Eis. Wir sind froh, dass Josés Familie so entschieden hat. Die Leiche durch das "Japaner-Couloir", über das kombinierte Gelände ins Lager II und durch die Eisfälle ins Basislager zu transportieren, wäre mit große Risiken für die Bergenden verbunden gewesen.

Noch Stunden nach unserer Rückkehr sitzen Gerlinde und ich müde im Messzelt. Wir versuchen erst gar nicht, ein belangloses Gespräch zu führen: Josés Unfall, den wir zusammen miterlebten, hat uns mit aller Härte vor Augen geführt, wie schnell und unerwartet der Tod am Berg eintreten kann. Jetzt kreisen unser beider Gedanken um die eine, essentiell wichtige Frage: Was, wenn es den Ehepartner, den Geliebten, die Gerlinde oder den Ralf treffen würde?

Die Geschichte der Erkundung, der Erstbesteigung und der Erstbegehung neuer Routen am Gasherbrum I
finden Sie in ausführlicher Form einschl. Fotos mit eingetragenen Routen hier.

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