Jahr |
Berg |
Ereignis |
Literatur |
1895 |
Nanga Parbat
|
A.F. Mummery macht in der
Diamir-Flanke an der nach ihm benannten Felsrippe in Wandmitte einen
ersten Besteigungsversuch, den er auf 6100 m Höhe abbrechen muss. Es
wird die Übersiedlung auf die Nordseite des Nanga Parbat beschlossen.
Während seine Kameraden über mehrere kleine Pässe zur Rakhiotseite
ziehen, will Mummery zusammen mit zwei Ghurkas über eine der
gefährlichen Diamirscharten gehen. Die Drei bleiben verschollen;
vermutlich sind sie in einer Lawine ums Leben gekommen. Sie hätten gar
keine Möglichkeit gehabt, jenseits der Scharte ins Tal abzusteigen,
weil die Nordseite der Diamirscharte extrem gefährlich ist. |
G.O.Dyhrenfurth
Das Buch vom Nanga Parbat
Die Geschichte seiner Besteigung
Nymphenburger Verlagshandlung, München, 1954,
198
Seiten, gebunden, s/w-Fotos;
Seite 7 - 13
Antiquariat |
1905 |
Kangchenjunga
|
Eine kleine schweizerische
Expedition versucht die Besteigung über die Südwestflanke. Sie begehen
im unteren Teil genau die Route links des unteren Eisbruchs, die 1955
auch die Erstbesteiger auswählten. Am 1. Sept. steigen Dr.
Jacot-Guillardmod, Rigo de Righi, Alexis Pache und drei Träger aus etwa
6000 m Höhe ab. Sie sind angeseilt. Einer der Träger gleitet aus und
reißt die gesamte Seilschaft in die Tiefe, wobei sie eine Lawine
auslösen. Nur Jacot und de Righi können sich selbst befreien, die
anderen liegen unter metertiefem Schnee begraben. Die Bergung der vier
Toten gelingt schließlich erst am 4. Sept.. Die drei Träger werden am
Ort des Unglücks in einer Gletscherspalte bestattet. Die Leiche Paches
wird zum Fuß der Wand transportiert und dort an der Stelle, die heute
den Namen "Paches Grab" trägt, beerdigt. |
Berge der Welt, Band 3, 1948
Beitrag von Marcel Kurz über Charles-Adolphe Reymond, der in seinen
Briefen das Unglück ausführlich beschrieben hat.
Seite 198 - 208 |
1922 |
Mount Everest
|
Die 2. britische
Everestexpedition versucht Anfang Juni einen letzten Ansturm auf den
Gipfel über den Nordgrat. Am 7. Juni steigen 3 Engländer und 14
Sherpas durch tiefen Schnee vom vorgeschobenen Basislager auf 6400 m
Höhe hinauf zum Nordsattel auf 7000 m Höhe. Etwa um 13.30 Uhr befindet
sich die Kolonne etwa 180 m unterhalb des Nordsattels, als sich die
gesamte Schneefläche der unmittelbaren Umgebung mit einem dumpfen Knall
in Bewegung setzt. Die Lawine reißt alle mit sich. Während einige nach
kurzer Strecke wieder zum Stehen kommen, werden andere über einen
Eiswulst in die Tiefe geschleudert. Sieben Sherpas sind tot. |
C.G. Bruce
Mount Everest - Der Angriff 1922
Verlag Benno Schwabe, Basel, 1924
196 Seiten, gebunden, s/w-Fotos, 2 Karten
Antiquariat |
1924
|
Mount Everest
|
Die 3. britische
Everestexpedition macht Anfang Juni einen letzten Versuch der Besteigung.
Am 6. Juni steigen George Leigh Mallory und Andrew Irvine zusammen mit 8
Trägern vom Nordsattel zum Lager V auf 7800 m Höhe. Mallory und Irvine
gehen mit künstl. Sauerstoff, die Sherpas tragen Vorräte sowie weitere
Sauerstoffflaschen. Mallory schickt 4 der Träger vom Lager V wieder
hinunter. Am 7. Juni steigen sie mit den verbliebenen 4 Trägern weiter
zum Lager VI auf 8140 m Höhe. Die Träger steigen von hier am selben
Tag wieder ab zum Nordsattel und bringen eine Nachricht von Mallory mit,
in der er über die "verfluchte Last" der Sauerstofflaschen
klagt und dass man wohl mit je 2 Flaschen am nächsten Tag auskommen
werde. Am 8. Juni steigt N.E. Odell den Nordgrat hinauf zum Lager V.
Etwa um 12.50 Uhr sieht er in den aufreißenden Wolken zwei sich
bewegende Punkte am Nordostgrat. Er ist erstaunt, dass sie noch nicht
weiter sind. Dann schließen sich die Wolken wieder, und es setzt ein
Schneegestöber ein. Odell geht weiter zum Lager VI und ruft nach den
beiden. Es kommt keine Antwort. Da in Lager VI nur 2 Männer
übernachten können, steigt er wieder hinunter zum Nordsattel. Am
nächsten Morgen ist dann durch die Fernrohre nichts zu sehen. Odell steigt
erneut zum Lager V, trifft dort aber niemand an. Nach der Übernachtung
geht er am 10. Juni weiter zum Lager VI; es ist unberührt so, wie er es
am 8. Juni verlassen hat. Mallory und Irvine sind verschollen.
Am 1.Mai 1999 wird der Leichnam von G. Mallory auf einer Höhe von 8155 m
etwa 150 m westlich des heute üblichen Lagers 8200 gefunden. Er trägt
ein zerrissenes Seil um den Oberkörper gebunden. Es bleibt nach wie
vor ungeklärt, ob M + I den Gipfel am 8.6.1924 erreicht haben. Die
Mehrheit der Fachwelt schließt dies aus. |
E.F. Norton
Bis zur Spitze des Mount Everest
Verlag Benno Schwabe, Basel, 1926
255 Seiten, gebunden, s/w-Fotos,
8 farbige Bilder, 2 Karten
Antiquariat
Neuauflage:
Sport Verlag, Berlin 2000
255 Seiten, gebunden, s/w-Fotos,
8 farbige Bilder, 2 Karten
Buchhandel
Siehe auch Everest - Geschichte |
1934
|
Nanga Parbat
|
Deutsche Expedition unter
Leitung von Willy Merkl mit dem Besteigungsversuch über die
Rakhiot-Flanke.
Am 8.
Juni stirbt Alfred Drexel an einer Lungenentzündung. Am 4. Juli beginnt
man unterhalb des Rakhiot-Peak mit dem eigentlichen Angriff Richtung
Silbersattel.
Erwin Schneider und Peter Aschenbrenner kommen am 6. Juli bis auf 7850 m
Höhe, während die Mannschaft ihr Lager am Silbersattel aufschlägt. In
der folgenden Nacht setzt extremer Sturm ein. Man wartet einen Tag ab,
entschließt sich dann aber am 8. Juli zum Rückzug. Schneider und
Aschenbrenner übernehmen die Führung und kommen am selben Tag bis Lager
4 unterhalb des Rakhiot Peak, wo sie in Sicherheit sind. Uli Wieland,
Will Welzenbach, Willy Merkl und 11 Sherpas sind langsamer und kämpfen am Grat um ihr
Leben. Dem Inferno entkommen nur 5 der Sherpas; alle anderen sterben,
Willy Merkl schließlich am 17. Juli, wie den im Jahr 1938 gefundenen
Notizen zu entnehmen war. Alle Rettungsversuche von unten scheitern am
tiefen Schnee an den Hängen des Rakhiot Peak. |
Fritz Bechtold
Deutsche am Nanga Parbat
Der Angriff 1934
Bruckmann Verlag, München 1934
52 Seiten und 80 Fototafeln mit sehr guten s/w-Fotos
Antiquariat |
1937 |
Nanga Parbat
|
Deutsche Expedition unter
Leitung von Karl Wien mit dem 2. Besteigungsversuch über die
Rakhiot-Flanke.
Am 11.
Juni wird Lager 4 in einer Mulde unterhalb des Rakhiot-Peak errichtet.
Am 14. Juni beginnt man mit Transporten in Richtung Lager 5. In der Nacht
vom 14. zum 15. Juni wird Lager 4 von einer Lawine verschüttet. Die
gesamte Mannschaft im Lager,
7 "Sahibs" und 9 Sherpas kommen
ums Leben. Das Unglück wird erst am 18. Juni durch den Arzt Ulrich Luft
entdeckt.
Eine Bergungsexpedition (Paul Bauer, Fritz Bechtold
und Karl. v. Kraus) bricht von Deutschland aus auf und birgt die Toten. |
Paul Bauer
Auf Kundfahrt im
Himalaya
Verlag Knorr & Hirth, München
170 Seiten + 54 Bildtafeln, gebunden, Karten
Nanga Parbat 1937: Seiten 113 - 170
Antiquariat |
1939
|
K2
|
Der Leiter der amerikanischen
Expedition Fritz H. Wiessner bricht zusammen mit dem Sherpa Pasang Dawa
Lama am 19. Juli von Lager IX auf 7940 m (Schulter am Südostgrat) zum
Gipfel auf. Im Lager VIII auf 7710 m wartet Dudley Wolfe auf deren
Rückkehr. Am Tag zuvor hatte er beim Vorstoß zu Lager IX umkehren
müssen. Die drei Bergsteiger wissen nicht, dass inzwischen von unten
der Befehl gegeben worden war, alle Lager von Vorräten und
Schlafsäcken zu räumen, damit der Abmarsch schneller vor sich gehe.
Statt aber bis Lager VIII aufzusteigen, wo sie auf Dudley Wolfe
getroffen wären und vom aktuellen Gipfelvorstoß erfahren hätten,
steigen die Sherpas nur bis Lager VII. Sie glauben, dass es weiter oben
keine Überlebenden mehr gibt, weil auf ihr Rufen niemand antwortet, und
räumen die Lager von VII an abwärts. Wiessner und Pasang Dawa Lama
erreichen um 18 Uhr etwa 8380 m am Südostgrat, kehren dann aber um,
weil Pasang Dawa einen weiteren Aufstieg und ein Biwak für zu
gefährlich hält. Nach Mitternacht kommen sie nach Lager IX zurück,
nicht ahnend, dass unter ihnen in Lager VIII Wolfe inzwischen
höhenkrank geworden ist und weiter unten nur noch leere Zelte stehen.
Nach einem Tag Pause stehen Wiessner und Pasang erneut hoch oben am
Südostgrat. Aber auch dieses Mal müssen sie umkehren und gehen bis zu
Lager VIII hinunter, wo sie Wolfe krank antreffen. Die drei gehen sofort
weiter zu Lager VII in der Hoffnung, dort auf Hilfe zu treffen. Doch
Lager VII ist leer, auch keine Schlafsäcke sind dort. Wiessner hatten
seinen Schlafsack in Lager VIII zurückgelassen in der Annahme, dass
Lager VII ausgerüstet sei, Wolfe hatte seinen Schlafsack bei einem
Sturz oberhalb von Lager VII verloren. Nur von Pasangs Schlafsack
bedeckt verbringen die drei eine schlimme Nacht. Den geschwächten Wolfe
in Lager VII im Schlafsack zurücklassend, eilen Fritz Wiessner und
Pasang Dawa Lama weiter nach unten, treffen nur geräumte Lager an und
müssen schließlich in Lager II erneut ohne Schlafsäcke verbringen. Am
folgenden Tag kommen sie am Wandfuß an, wo nach ihren Leichen gesucht
wird. Für die sofort in Gang gesetzte Rettungsaktion haben nur noch die
Sherpas die nötige Kraft. Pasang Kikuli (ein Überlebender des Dramas
von 1934 am Nanga Parbat), Pasang Kitar und Pintso erreichen Wolfe am
29. Juli in Lager VII; er befindet sich in einem schlimmen Zustand und
will erst am nächsten Tag absteigen. Die drei Sherpas gehen noch am 29.
Juli nach Lager VI, wo sie wieder auf Sherpa Tsering treffen, der dort
zurückgeblieben war. Am 30. Juli hält ein Schneesturm die Sherpas im
Lager VI fest. Pasang Kikuli, Pasang Kitar und Pintso steigen am 31.
Juli erneut auf. Pasang Tsering in Lager VI sieht seine Kameraden nicht
wieder; sie verschwinden spurlos. Tsering wartet zwei Tage und muss
schließlich auf dem Abstieg um sein eigenes Leben kämpfen. Bei einem
weiteren Rettungsversuch kommt Fritz Wiessner nur bis Lager II, wo er 2
Tage durch schlechtes Wetter festgehalten wird. Die Rettung von Dudley
Wolfe muss aufgegeben werden. |
Zum Dritten Pol
Die Achttausender der Erde
Nymphenburger Verlagshandlung,
München, 1952
Antiquariat
Fritz Wiessner
K2 - Tragödien und Sieg am zweithöchsten Berg der Erde
Bergverlag Rudolf Rother;
München, 1955 |
1957 |
Chogolisa
|
Am 27. Juni stürzt Hermann
Buhl, der Erstbesteiger des Nanga Parbat, bei schlechter Sicht mit einer abgebrochenen Wechte
am Ostgrat des Chogolisa (Karakorum) auf etwa 7200 m Höhe tödlich ab. Am
9. Juni hatte er mit dem Broad Peak seinen 2. Achttausender bezwungen. |
Berge der Welt, Band 12
Broad Peak von Kurt Diemberger,
Seite 132 - 156
Schweizerische Stiftung für Alpine Forschung
Antiquariat |
1959 |
Batura I
|
In einem Schneesturm vom 2.
bis 5. Juli kommen 5 Bergsteiger aus England und Deutschland ums Leben.
Am 29. Juni wurde per Fernglas beobachtet, dass sich zwei Personen dem
Gipfel näherten. Da auch an den folgenden drei Tage schönes Wetter
war, ist anzunehmen, dass der Gipfel des Batura I tatsächlich erreicht
wurde. Die 5 Bergsteiger blieben aber verschollen. Es wurde
festgestellt, dass während der folgenden Schlechtwettertage riesige
Lawinen abgegangen waren. Vermutlich wurden die Bergsteiger Opfer einer
dieser Lawinen. |
G.O. Dyhrenfurth
Der Dritte Pol
Die Achttausender und ihre Trabanten
Nymphenburger Verlagshandlung, München, 1960
263 Seiten, s/w-Fotos, Kartenskizzen
Antiquariat |
1959 |
Cho Oyu
|
Am 1. Oktober zerstört eine
Lawine das Lager 4 einer französischen Expedition auf 7100 m Höhe. Der
Leiter, Claude Kogan und drei weitere Teilnehmer kommen ums Leben. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
1965
1966
|
Nanda Devi
|
Die Ereignisse dieses Jahres
und dessen Folgen für die Teilnehmer der indisch-amerikanischen
Expedition wurden nie endgültig geklärt. So bleibt manches im Bereich
der Vermutungen. Die Expedition ist ein gemeinschaftliches Unternehmen
des CIA und des indischen Militärs und hat das Ziel, auf dem Gipfel des
Nanda Devi eine atomgetriebene Spionagestation einzurichten, welche die
chinesischen Raketentests ausspionieren sollte. Es ist die Zeit des sog.
"kalten Krieges". Die Station wird zunächst auf 6700 m
deponiert und gesichert. Im folgenden Jahr 1966 wird dann festgestellt,
dass die Station von einer Lawine in den Abgrund gerissen worden war.
Folgende Versuche, die Station zu finden, bleiben erfolglos, so dass die
Gefahr der nuklearen Verseuchung des Rishi Ganga und damit des Ganges
bestehen blieb. Es wird vermutet, dass dieser "Unfall" der
Grund für die Sperrung des Nanda Devi Sanctuary in den Folgejahren war.
Auch die derzeitigen Restriktionen könnten mehr mit der Sorge um die
Verstrahlung zu tun haben, als mit dem Schutz des Naturparks. Es wird weiterhin vermutet, dass die Bergsteiger beim Transport der
Einrichtung radioaktiv verseucht wurden und evtl. daran gestorben sind. |
Nanda Devi
Exploration and Ascent
Anhang zum Buch von Eric Shipton und H.W. Tilman.
Baton Wicks, London, 1999
288 Seiten, s/w-Fotos
Buchhandel |
1969 |
Dhaulagiri I
|
Am 28. April trifft eine
Lawine einer Bergsteigergruppe der amerikanischen Expedition unter
Leitung von Nixon Everett beim Aufstieg vom Basislager zum Sattel am
Nordostgrat. Der Expeditionsleiter, 4 weitere Amerikaner sowie 2 Sherpas
werden getötet. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
1969 |
Dhaulagiri IV
|
Am 10. Nov. unternehmen 6
Teilnehmer einer österreichische Expedition unter Leitung von Richard
Hoyer den entscheidenden Gipfelvorstoß bei gutem Wetter. Die Gruppe der
Bergsteiger (5 Österreicher und 1 Sherpa) verschwindet spurlos. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
1970
|
Mount Everest
|
Japanische Großexpedition
unter Leitung von Saburo Matsukata, welche den Everest erstmals über
die Südwestwand angeht, gleichzeitig aber auch die Normalroute über
den Südsattel begehen will. Der Expedition gehören 39 (!) Kletterer
und 77 (!) Sherpas an.
Bereits am 5. April kommen 6 Sherpas in einer
Eislawine im Khumbu-Eisbruch ums Leben. Ein paar Tage später stirbt ein
weiterer Sherpa. Die Gemeinschaft der Sherpas ist geschockt, war es doch
das größte Unglück nach 1937 (am Nanga Parbat). Dennoch setzen die
Japaner die Expedition fort. Am 21. April stirbt das jüngste japanische
Expeditionsmitglied an einem Herzanfall. Der Versuch über die
Südwestwand wird schließlich aufgegeben. Über die Normalroute
erreichen 3 Japaner und ein Sherpa den Gipfel.
In Erinnerung an dieses Unglück errichteten die
Sherpas an der Stirnmoräne des Khumbu-Gletschers oberhalb von Duglha
die bekannten Gedenkstätten, zu denen inzwischen viele weitere
hinzugekommen sind. |
Walt Unsworth
Everest
The Oxford Illustred Press, 1989
704 Seiten, Farb- und s/w-Fotos
Antiquariat |
1970
|
Nanga Parbat
|
Erstbesteigung über die Rupalflanke und 3. Besteigung
des Nanga Parbat durch Reinhold und Günther Messner am 27. Juni. Beim
Abstieg gegen Abend entschließen sich die beiden wegen der Erschöpfung
von Günther Messner zum Abstieg über die leichtere Diamir-Flanke. Die
Dunkelheit zwingt sie zu einem Biwak an der Merkel-Scharte unmittelbar
über der Aufstiegsroute in der Rupalflanke. Am nächsten Morgen
versuchen sie, Rufkontakt mit den zum Gipfel aufsteigenden Felix Kuen
und Peter Scholz (4. Besteigung) aufzunehmen. Im Sturm ist keine
Verständigung möglich. Reinhold und Günther Messner steigen nach
Westen ab. Am Wandfuß - fast in Sicherheit - wird Günther Messner von
einer Eislawine verschüttet. Reinhold Messner erreicht das Tal und
seine Gefährten unter größter Anstrengung bei totaler Erschöpfung.
In Innsbruck müssen ihm fasst alle Zehen amputiert werden.
Das Ereignis führt zu heftigen und gerichtlichen
Auseinandersetzungen zwischen Reinhold Messner und dem Expeditionsleiter
K.M. Herrligkoffer sowie
einigen anderen Teilnehmern. Die Vorwürfe, Reinhold Messner habe diese
erste Überschreitung eines Achttausenders von vorn herein geplant und
seinen Bruder bereits am Gipfel im Stich gelassen, werden erst mit dem
Auffinden der Gebeine von Günther Messner am Fuß der Diamir-Wand im
Jahr 2005 schlüssig widerlegt. |
Reinhold Messner
Der nackte Berg
Nanga Parbat - Bruder, Tod und Einsamkeit
Piper Verlag, München 2002
319 Seiten, gebunden, Farb- und schwarz-weiß-Fotos,
Karte
Buchhandel
|
1971 |
Gangapurna
|
Im Herbst befindet sich eine
japanische Expedition auf der Route der Erstbesteiger von Süden her am
Gangapurna. Am 16. Oktober kann von den höheren Lagern aus kein
Funkkontakt mehr mit Lager 2 aufgenommen werden, wo sich 3 Japaner und 3
Sherpas aufhalten. Am 17. Oktober gehen zwei Sherpas von Lager 4
hinunter nach Lager 2, um festzustellen, was los ist. Sie finden das
Lager nicht mehr. Eine Lawine hat es mit allen 6 Bergsteigern ins Tal
gefegt. Die beiden Sherpas melden per Funk, dass sie nun wieder zu Camp
3 aufsteigen würden. Seitdem sind auch diese beiden verschollen. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
1972
|
Manaslu
|
In diesem Jahr kommen am
Manaslu 18 Menschen ums Leben.
Eine südkoreanische Expedition versucht den Manaslu
über die Normalroute an der Nordostflanke zu erreichen. Am 10. April
tötet eine Lawine 4 Koreaner, 1 Japaner und 10 Sherpas.
Eine Tiroler Expedition unter Leitung von Wolfgang
Nairz geht den Manaslu erstmals über die Südwestflanke an. Am 25.
April beginnen Reinhold Messner und Franz Jäger vom Lager IV auf 7400 m
Höhe den Aufstieg zum Gipfel bei gutem Wetter. Nach etwa 3 Stunden
entschließt sich Franz Jäger, zum Lager IV zurückzukehren. Reinhold
Messner geht alleine weiter und erreicht den Gipfel, seinen 2.
Achttausender. Beim Abstieg schlägt das Wetter um, die Sicht wird
schlecht, ein Schneesturm beginnt zu toben. Zwischendurch glaubt er die Rufe von
Franz Jäger zu hören und nimmt, sie kämen vom Zelt. Als er
schließlich das Zelt mit größter Anstrengung findet, ist aber Franz Jäger nicht dort, sondern
er trifft seine Kameraden Andi Schlick und Horst Fankhauser, welche
inzwischen vom Lager III aufgestiegen waren. Auch Horst Fankhauser hört
dann jemand rufen. Fankhauser und Schlick gehen sofort auf die Suche
hinaus in den Schneesturm, der jegliche Sicht verhindert. Von dieser
Suche kommt schließlich nur noch Horst Fankhauser am nächsten Morgen
zurück. Sie hatten Franz Jäger nicht gefunden, hatten sich für die
Nacht eine Schneehöhle gegraben. Andi Schlick wollte schließlich
"mal nach dem Wetter schauen" und kam nicht zurück. Am Morgen
bei besserer Sicht fand Fankhauser schließlich wieder zum Zelt von
Lager IV, in dem Reinhold Messner immer noch wartete.
Der umstrittene Karl M. Herrligkoffer, der
gleichzeitig eine Expedition am Everest leitete, diese aber vorzeitig verlassen hatte und in Kathmandu weilte, wusste sofort per
Ferndiagnose, dass "Reinhold Messner den schwächeren Kameraden
seinem Schicksal überlassen hatte, noch bevor er den Gipfel
anging." (siehe Herrligkoffer: Mount Everest - Thron der Götter,
Seite 167). Warum sich H. zu dieser Behauptung verstieg, wird sein
Geheimnis bleiben. |
Reinhold Messner
Sturm am Manaslu
Droemersche Verlagsanstalt Knaur, München, 1972.
Taschenbuch, 168 Seiten, Frab- und s/w-Fotos,
Antiquariat |
1973 |
Annapurna I
|
Am 18. Mai verschüttet eine
Lawine an der Nordflanke 5 Teilnehmer einer japanischen Expedition,
welche sich im Abstieg von Lager III befanden. |
Gustav Harder/Werner
Müller-Esterl
Annapurna I
Nympgenburger Verlagshandlung, München, 1982,
251 Seiten, Taschenbuch,
s/w-Fotos, Kartenskizzen |
1974 |
Mount Everest
|
Im Herbst versucht eine
französische Expedition unter Leitung von Gérard Devouassoux die
Begehung des direkten Westgrates auf seine gesamte Länge, d.h. vom Lho
La aus und ohne Umgehung über das Hornbein-Couloir. Am 9. September
geht eine Lawine über Lager 2 auf 6440 m Höhe nieder. Devouassoux und
4 Sherpas werden getötet. In Camp 1 tötet dieselbe Lawine einen
weiteren Sherpa. Zwei Franzosen können sich selbst befreien und von dem
Unglück berichten. Die Expedition wird abgebrochen. |
Walt Unsworth
Everest
The Oxford Illustred Press, 1989
704 Seiten, Farb- und s/w-Fotos
Antiquariat |
1975 |
Dhaulagiri I
|
Im März befindet sich eine
japanische Expedition am Südgrat. In der Nacht vom 25. zum 26. März
geht eine Lawine über Lager 1 hinweg, in dem sich 11 Teilnehmer
aufhalten. 2 Japaner und 3 Sherpas werden getötet. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
1976 |
Nanda Devi
|
Am 1. Sept. erreichen John
Roskelly, Jim States und Lou Reichardt als Teilnehmer einer
indisch-amerikanischen Expedition den Gipfel erstmals über die
schwierige Nordwestwand. An der Expedition nimmt auch die Tochter des
stellvertretenden Expeditionsleiters Willi Unsoeld teil, der ihr den Vornamen "Nanda Devi" gegeben
hatte. Die Tochter stirbt bei einem weiteren Versuch an akuter
Höhenkrankheit auf dem Berg Nanda Devi, dessen Namen sie als Vornamen
trug. |
Nanda Devi
Exploration and Ascent
Anhang zum Buch von Eric Shipton und H.W. Tilman.
Baton Wicks, London, 1999
288 Seiten, s/w-Fotos
Buchhandel
John Roskelly, The Tragic Expedition
Antiquariat |
1979 |
Annapurna I
|
Am 19. September fegt eine
Lawine an der Nordflanke 3 Teilnehmer einer amerikanischen Expedition
mitsamt ihrem Zelt auf 6500 m aus der Wand. |
Gustav Harder/Werner
Müller-Esterl
Annapurna I
Nympgenburger Verlagshandlung, München, 1982,
251 Seiten, Taschenbuch,
s/w-Fotos, Kartenskizzen |
1981 |
Annapurna I
|
Am 28. September kommen 4
Teilnehmer eines französischen Expedition bei einem Versuch am
Nordwestgrat durch eine Lawine ums Leben. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
1981 |
Nanda Devi
|
Im Oktober stürzen insgesamt
5 Teilnehmer einer indischen Expedition bei verschiedenen
Besteigungsversuchen in den Tod. |
Nanda Devi
Exploration and Ascent
Anhang zum Buch von Eric Shipton und H.W. Tilman.
Baton Wicks, London, 1999
288 Seiten, s/w-Fotos
Buchhandel |
1982 |
Mount Everest
|
Beim Versuch einer britischen
Expedition unter Leitung von Chris Bonington, den Everest über den
gesamten Ostgrat zu besteigen, bleiben Peter Boardman und Joe Tasker
verschollen. Sie wurden zuletzt am 17. Mai am Second Pinnacle gesehen.
1992 fanden Teilnehmer einer japanischen Expedition den Leichnam von Peter
Boardman am Second Pinnacle auf ca. 8290 m Höhe. |
Chris Boningtons's Everest
Weidenfeld & Nicolson, London, 2002
256 Seiten, gebunden, großformatige Farbbilder
Buchhandel |
1985 |
Lhotse Shar
|
Am 27. Sept. stürzen 4
Teilnehmer einer spanischen Expedition auf etwa 7450 m Höhe tödlich
ab, nachdem sie ein Schneebrett losgetreten hatten. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
1985 |
Mount Everest
|
Eine indische Expedition auf
der Normalroute über den Südsattel verliert zunächst am 7. Oktober
einen ihrer Teilnehmer, der in der Nähe des Südgipfels im Höhensturm
abstürzt. 6 weitere Teilnehmer warten dann in den Zelten am
Südsattel ab, dass sich das Wetter wieder bessere. 2 dieser Teilnehmer
geben am 9. Okt. auf und steigen ab. Die anderen vier versuchen am 10.
Okt. dem nicht nachlassenden Höhensturm zu entkommen, finden aber die
Fixseile nicht mehr. Drei andere Teilnehmer der Expedition erreichen den
Südsattel von unten am 11. Okt., können ihren Kameraden aber nicht mehr helfen. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
1986 |
Makalu
|
Am 25. September stirbt Marcel Ruedi
an der Nordwestflanke des Makalu auf etwa 7800 m Höhe, nachdem er am
Tag zuvor den Gipfel bezwungen hatte. Er hatte mit dem Makalu seinen 10.
Achttausender bestiegen. Sein Kamerad Krysztof Wielicki war bereits
früher vom Gipfel ins Biwak auf 7800 m Höhe zurückgekehrt und wartete
auf Ruedi, der aber nicht kam. Wielicki steigt in seiner Sorge am
nächsten Morgen weiter zum Makalu La ab, wo gerade Reinhold Messner
zusammen mit Hans Kammerlander und Friedl Mutschlechner im Aufstieg zu
seinem 13. Achttausender begriffen ist. Sie sehen Ruedi im Abstieg auf
etwa 8000m, bis er hinter einem Schneerücken verschwindet. Beim
weiteren Aufstieg finden sie dann Marcel Ruedi unmittelbar unter Lager 7800 m tot
im Schnee sitzend. |
Reinhold Messner
Überlebt - Alle 14 Achttausender
BLV Verlag, München, 1987
247 Seiten, Farbbilder
Antiquariat |
1986 |
K2
|
In diesem Jahr sterben
insgesamt 13 Menschen am K2, darunter die bekannten Bergsteiger
Liliane und Maurice Barrard, Renato Casarotto, Wojciech Wroz und Julie
Tullis. Vom 4. bis 10. August werden 6 Bergsteiger im Hochlager an der
Schulter auf etwa 8000 m Höhe durch einen Höhensturm festgehalten. 5
dieser Bergsteiger hatten am 4. Aug. den Gipfel erreicht. Kurt
Diemberger und Julie Tullis verbrachten zunächst die Nacht zum 5.
August in einem Biwak auf etwa 8300 m Höhe. Dem Höhensturm entkommen
schließlich nur Kurt Diemberger und Willi Bauer. Am 11. August
erreichen sie das Basislager..
Dem Ereignis folgen kontroverse Diskussionen um falsche Einschätzungen,
schlechte Organisation und versäumte Chancen. |
Kurt Diemberger
K2 - Traum und Schicksal
Bruckmann KG, München
4. Auflage von 1999
336 Seiten, gebunden, viele s/w- und Farbfotos, Skizzen, Tabelle der
Expeditionsgeschichte, Tabelle der Besteiger, Tabelle der Toten
Antiquariat
Auflage von 2004: Buchhandel
|
1988 |
Mount Everest
|
Am 14. Oktober steigen die 4
Tschechoslowaken Jozef Just, Dusan Becik, Peter Bocik und Jaroslav Jasko
in die Südwestwand ein, um diese erstmals im alpinen Stil und ohne
künstl. Sauerstoff zu bezwingen. Am 17. Okt. erreichen sie den
Südgipfel, von wo aus Jozef Just auch noch den Hauptgipfel erreicht.
Vom Abstieg über den Südostgrat (Normalroute) meldet Just zuletzt um
5.30 Uhr am Nachmittag, dass drei von ihnen Probleme mit dem Sehen
hätten. Sie wurden nie mehr gesehen. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
1989
|
Mount Everest
|
Eine polnische Expedition
hatte über eine ungewöhnliche Route (Süd-Basecamp - Khumbutse
-Rongbuk-Gletscher - Westschulter/Westgrat - Hornbein-Couloir) am 24.
Mai den Gipfel erreicht. Eugeniusz Chrobak und Andrzej Marciniak
erreichen schließlich am 26. Mai wieder ihr Camp 1 am Rongbuk-Gletscher,
wo sie mit 4 weiteren Kameraden übernachten. Am 27. Mai werden die 6
beim Aufstieg zum Khumbutse von einer Lawine erfasst und zum
Rongbuk-Gletscher hinuntergeworfen. 4 Teilnehmer sind tot, Chrobak ist
schwer verletzt, auch Marciniak ist verletzt. Am nächsten Morgen ist
auch Chrobak tot und Marciniak vom Basecamp auf der Südseite
abgeschnitten. Per Funk kann er das Basecamp verständigen. Eine erneute
Überquerung des Khumbutse zur Rettung von Marciniak scheitert im tiefen
Schnee. Da auf der Nordseite des Everest keine Expedition mehr ist, muss
nun eine Rettungsaktion von Kathmandu aus per LKW über Tibet veranlasst
werden. Marciniak wird schließlich am 1. Juni gefunden und ist am 2.
Juni wieder in Kathmandu. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
1989 |
Pumori
|
Am frühen Morgen des 3. Okt.
werden 4 Teilnehmer einer spanischen Expedition , welche an diesem Tag
den Gipfel erreichen wollten, oberhalb von Lager 2 von einer Lawine
getötet. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
1989 |
Lhotse
|
Am 24. Okt. stürzt Jerzy
Kukuczka beim Versuch, die Lhotse-Südwand zu bezwingen, aus 8350 m
Höhe ab. Das 6 mm Sicherungsseil konnte seinen tiefen Sturz nicht
aufhalten. Jerzy Kukuczka hatte im Jahr 1987 als zweiter Mensch nach
Reinhold Messner alle 14 Achttausender bestiegen. |
Jerzy Kukuczka
Im vierzehnten Himmel - Epilog
Verlag J. Berg, München, 1990
239 Seiten, Farbfotos
Antiquariat |
1991 |
Manaslu
|
Am 10. Mai kommen die beiden
Südtiroler Friedl Mutschlechner und Karl Großrubatscher beim Rückzug
von einem Besteigungsversuch über die Nordostflanke ums Leben.
Großrubatscher glitt in der Nähe des Camp 3 auf 6900 m Höhe aus und
brach sich das Genick. Beim weiteren Abstieg wurde Mutschlechner vor den
Augen von Hans Kammerlander vom Blitz erschlagen. Seitdem ist Hans
Kammerlander nicht mehr zum Manaslu zurückgekehrt, obwohl er mit diesem
Gipfel die Besteigung aller 14 Achttausender komplettiert hätte. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club
Hans Kammerlander
Bergsüchtig
Piper Verlag, München, 2001
Taschenbuch, 349 Seiten, Farbfotos
Hans Kammerlander mit Walther Lücker
Zurück nach Morgen
Piper Verlag, München, 2012
gebunden, Großformat, Farbfotos
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1991 |
Annapurna I
|
Am 19. September kommen 6
Teilnehmer einer südkoreanischen Expedition bei einem Versuch an der
Holländerrippe der Nordwand durch eine Lawine ums Leben. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
1992 |
Pumori
|
4 Teilnehmer einer
südkoreanischen Expedition, welche am 12. Mai den Gipfel erreicht
hatten, werden in der Nacht zum 13. Mai mitsamt den Zelten des Lagers 3
von einer Lawine in die Tiefe gestürzt. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
1992 |
Annapurna I
|
Am 11. Oktober stürzt der
bekannte französische Bergsteiger Pierre Beghin in der
Annapurna-Südwand tödlich ab. Beghin hatte zusammen mit
Jean-Christophe Lafaille eine Besteigung der Südwand rechts der
Bonnington-Route im alpinen Stil versucht. Auf 7400 m Höhe müssen sie
wegen schlechten Wetters umkehren. Auf etwa 7100 m Höhe bricht eine
Sicherung aus, und Beghin stürzt in den Tod. Lafaille muss ohne
jegliche Sicherung alleine absteigen. Auf 7000 m wartet er zwei Tage in
einem Biwak ab, dass sich das Wetter bessert. Auf 6500 m bricht
ein fallender Stein seinen rechten Arm. In einer wahren Odyssee
kommt er schließlich am 15. Okt. im Basislager an. Am 18. Okt. bringt
ihn ein Hubschrauber ins Hospital nach Kathmandu. |
Jean-Christophe Lafaille
Gefangener der Annapurna
Auf dem Grat zwischen Leben und Tod
Frederking & Thaler, 2005
Taschenbuch, 192 Seiten, Farbfotos
Buchhandel |
1992 |
Kanchenjunga
|
Wanda Rutkiewicz, die
berühmte polnische Bergsteigerin, die bereits 8 Achttausender bestiegen
hatte, wurde letztmals am Abend des 12. Mai beim
Versuch der Besteigung über die Nordflanke unterhalb des Gipfels gesehen.
Carlos Carsolio (der 4. Mensch mit allen Achttausendern) hatte mit ihr
zusammen das Hochlager auf 7900 m Höhe um 3:30 Uhr verlassen, um zum
Gipfel aufzusteigen. Rutkiewicz war aber sehr langsam und blieb weit
zurück. Carsolio erreichte den Gipfel um 17 Uhr und traf dann 3 Stunden
später Rutkiewicz in einer Schneehöhle auf etwa 8250 m Höhe. Sie
wollte dort biwakieren, um am nächsten Tag zum Gipfel zu gehen. Sie
hatte weder einen Schlafsack noch einen Kocher dabei. Carsolio wartete
bis zum 16. Mai im Camp auf 6890 m Höhe auf Rutkiewicz. Das Wetter war
schlechter geworden, und sie kam nicht. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
1994 |
Pisang Peak
|
Am 13. November kommen alle 11
Teilnehmer (9 Deutsche, 1 Schweizer, 1 Sherpa) einer Expedition zum
Pisang Peak beim Abstieg vom Gipfel ums Leben. Es gibt keine
Augenzeugen. Die Teilnehmer der Bergungsmannschaft vermuten aus der Situation, in der sie die
Abgestürzten fanden, dass die zuletzt Absteigenden ein Schneebrett
losgetreten und alle unter ihnen befindlichen Bergsteiger mit sich
gerissen haben. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club
|
1995 |
K2
|
In diesem Jahr sterben 7
Bergsteiger am K2, davon alleine 6 am 13. August, darunter Rob Slater
und Alison Hargreaves. Hargreaves hatte im Frühjahr den Gipfel des
Mount Everest alleine ohne fremde Unterstützung und ohne künstl.
Sauerstoff erreicht. Die 6 Bergsteiger hatten alle den Gipfel des K2
bezwungen, werden dann aber von einem schnell aufkommenden Höhensturm
auf etwa 8300 m Höhe im wahrsten Sinne des Wortes vom Berg geweht. |
Davis Rose/Ed Douglas
Die Gipfelstürmerin
Triumph und Tragödie der Alison Hargreaves
Ullstein Verlag, München, 2001
Taschenbuch, 312 Seiten, s/w-Fotos
Buchhandel |
1995 |
Kanchenjunga
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Am 5. Oktober erreicht Erhard
Loretan zusammen mit Jean Troillet den Gipfel über die Südwestflanke und
ist damit der dritte Mensch nach Reinhold Messner und Jerzy Kukuczka, der
alle 14 Achttausender bestiegen hat.
Beim Aufstieg überholen sie die beiden Franzosen Benoit
Chamoux und Pierre Royer. Chamoux hätte mit der Bezwingung des
Kanchenjunga ebenfalls alle 14 Achttausender bestiegen gehabt.
Chamoux ist aber extrem langsam und muss schließlich kurz unterhalb des Gipfels umkehren
und biwakieren. Beide Bergsteiger kommen um. Ein tragisches Ende eines
dramatischen Wettlaufs! (Elizabeth Hawley bezweifelt allerdings seine
Besteigungen des Shisha Pangma, des Dhaulagiri und des Cho Oyu). |
Jean Ammann/Erhard Loretan
Den Bergen verfallen
Paulusverlag, Freiburg, Schweiz, 1996
|
1995 |
Gokyo-Tal
Kanchenjunga
Manang
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Am 9. und 10. November gehen
über allen Bergregionen heftige Schneefälle nieder. Am Basislager des
Ama Dablam z.B. liegen 2 m Neuschnee. Im Gokyo-Tal wird die Ortschaft
Pangka von einer Lawine verschüttet; es kommen 13 japanische Trekker,
10 Sherpas und 2 Bewohner ums Leben. An der Nordflanke des Kanchenjunga
wird das Basislager einer japanischen Expedition verschüttet; es
sterben 3 Japaner und 4 Sherpas. In der Ortschaft Manang nördl. des Annapurna III geht ein Erdrutsch nieder, der 6 Trekker und einige
Einwohner tötet. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
1996 |
Mount Everest
|
Am 10. und 11. Mai kommen bei
einem Höhensturm insgesamt 8 Bergsteiger in der Nähe des Gipfels und am
Südsattel ums Leben.
Das Ereignis erregte weltweit großes Aufsehen und warf die Frage der
Verantwortbarkeit kommerzieller Expeditionen mit geführten Bergsteigern auf.
Das Buch von Jon Krakauer wurde zum Bestseller. Viele
weitere Bücher wurden zu dem Ereignis geschrieben. |
siehe Everest Geschichte
1996 |
1997 |
Fang
|
Am 25. Dezember wird Anatoli
Boukreev am Südgrat des Fang (Annapurna-Gebiet) durch eine Lawine
getötet. Er hatte bis dahin 10 der 14 Achttausender bestiegen. Anatoli
Boukreev war durch das Desaster vom 10./11.Mai 1996 am Mount Everest
bekannt geworden. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
1998 |
Dhaulagiri I
|
Die bekannte französische
Bergsteigerin Chantal Mauduit und ihr Sherpa Ang Tshering werden am 15.
Mai in ihrem Zelt am Nordostgrat auf 6550 m Höhe tot aufgefunden,
nachdem das Zelt aus dem hohen Neuschnee frei geschaufelt worden war. Es
wird vermutet, dass die beiden durch Neuschneemassen im Zelt erstickt
wurden. Mauduit hatte bis dahin bereits 6 Achttausender bestiegen. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
2001 |
Pumori
|
Am 17. Okt. werden 5
Teilnehmer einer spanischen Expedition an der Nordostflanke des Pumori
oberhalb von Camp 1 von einer Lawine getötet. Es ist bereits das 2.
große Unglück, welches die Spanier am Pumori ereilt (siehe 1989). |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
2002 |
Makalu
|
1 Pilot und 4 Sherpas einer
spanischen Expedition kommen am 31. Mai beim Absturz einer Hubschraubers
ums Leben, der für die Räumung des Basislagers eingesetzt war. Der Ort
des Absturzes wird nicht gefunden. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
2005 |
Annapurna I
|
Am 18. Mai kommt Christian
Kuntner beim Versuch, seinen letzten der 14 Achttausender zu besteigen,
in einer Lawine an der Nordflanke des Annapurna I ums Leben. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club
|
2005 |
Kang Guru
|
Am 20. Oktober wird das
vorgeschobene Basislager einer französischen Expedition auf 5700 m
Höhe von einer Lawine
erfasst und in eine Schlucht geschleudert. Alle Franzosen sowie Sherpas
und Träger - insgesamt 18 Personen - kommen ums Leben. Nur einige
Träger, welche sich außerhalb der Zelte aufhielten, können sich
retten und das Unglück im Tal melden. Die Rettungsexpedition
konnte 5 Tage später nur eine der Leichen bergen. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club
|
2006 |
Makalu
|
Jean Christoph Lafaille
verschwindet am 26. Jan. in der Nordwestflanke des Makalu auf etwa 7600
m Höhe spurlos. Es wird vermutet, dass er in eine Gletscherspalte
gestürzt ist. Lafaille hatte bis dahin bereits 11 der 14 Achttausender
bezwungen. (siehe auch 1992 - Annapurna I) |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
2006 |
Ganesh VII
|
Am 27. Oktober werden 4
Franzosen von einer Eislawine verschüttet, nachdem sie ihr Lager auf
5500 m in Richtung Gipfel verlassen hatten. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
2006 |
Ama
Dablam
|
Am 13. November
werden 6 Bergsteiger im letzten Lager am Südwestgrat auf etwa 6300 m
Höhe von einer Eislawine mit ihren Zelten in die Tiefe gefegt. Der
Lagerplatz galt bis dahin als sicher vor den Eislawinen vom deutlich
sichtbaren Eiswulst unterhalb des Gipfels. Diese Lawinen stürzten in
Vergangenheit immer in die Wand links vom Lagerplatz (im Foto markiert).
Am Unglückstag schoss jedoch eine Eislawine direkt über die
Eisterrasse des Lagerplatzes
Jetzt wagt niemand mehr, auf
der Eisterrasse auf 6300 m Höhe zu kampieren. Der Gipfel muss dadurch
vom Lager auf 5800 m Höhe angegangen werden, was seine Ersteigung
wesentlich schwieriger macht. Dieser Umstand könnte dazu führen, dass
sich die in Vergangenheit extrem große Zahl von Bergsteigern am
Südwestgrat deutlich reduziert.
|
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
2006 |
Pumori
|
Der Pumori bestätigt am 14.
November erneut seinen Ruf als gefährlicher Gipfel. Vier Sherpas werden
von einer Lawine an der Normalroute an der Südostflanke in die Tiefe
gerissen. |
Elizabeth Hawley
Himalayan Database
The American Alpine Club |
2008 |
Nanga
Parbat
Rakhiot-Flanke |
Am 24. Juli werden zwei
Südtiroler Bergsteiger nach neuntägiger Odyssee aus der Rakhiot-Flanke
gerettet. Die beiden hatten zusammen mit Karl Unterkirchner versucht,
die äußerst lawinengefährliche Rakhiot-Wand des Nanga Parbat erstmals
zu begehen. Sie wurden am 15. Juli auf etwa 7000 m Höhe von schlechtem
Wetter überrascht. Karl Unterkirchner stürzte in eine Gletscherspalte
und wurde dort von nachrutschendem Schnee erstickt. Den beiden anderen
Bergsteigern war der Rückweg ins Tal durch Lawinen abgeschnitten. Eine
Rettung durch Hubschrauber war durch das schlechte Wetter unmöglich.
Den beiden blieb nur der Ausstieg nach oben, der ihnen schließlich
gelang. Über die "Buhl-Route" stiegen sie durch Tiefschnee
bis auf unter 6000 m Höhe ab, wo sie schließlich ein Hubschrauber
aufnehmen konnte. Das Drama fand in der deutschsprachigen Presse großen
Widerhall. |
Presse |
2008 |
K2
|
Am 1./2. August
kommen innerhalb von 24 Stunden 11 Bergsteiger verschiedener Expeditionen
im Bereich zwischen Schulter und Gipfel ums Leben. Drei weitere Bergsteiger
erleiden schwere Erfrierungen. Der K2 hat damit seinen traurigen Ruhm des
schwierigsten und gefährlichsten Achttausenders bestätigt. 6 der
Verunglückten werden in der Nacht bzw. am Morgen des 2. Aug. von
Eislawinen, die am Sérac oberhalb des Flaschenhalses
("Bottleneck") abbrechen, in die Tiefe gerissen. 2 Bergsteiger
kommen schon am 1. August, 3 weitere in der Nacht des 2. August durch
Abstürze von verschiedenen Positionen ums Leben. Zur Versachlichung des Diskussion um
dieses Unglück sei festgehalten, dass jeder Bergsteiger,
der in Vergangenheit über den Abruzzensporn ("Normalweg")
oder die Cesen-Route auf
den Gipfel gestiegen ist, die Route durch den sog. Flaschenhals genommen
hat. Dieser Bereich der Aufstiegsroute ist ständig, d.h. zu jeder Zeit
(Tag und Nacht) bedroht durch den großen Eisabbruch (Sérac) direkt
oberhalb. Jeder dieser Bergsteiger einschl. der Erstbesteiger hat sich
also bewusst derselben latenten Gefahr ausgesetzt - und Glück gehabt.
Allerdings muss in diesem Fall festgestellt werden, dass von 24
Bergsteigern 23 so langsam aufgestiegen sind (40 bis 50 m pro Stunde),
dass sie mit dem Abstieg in die Nacht kamen. Nur durch diesen Zeitverzug
kamen 6 der Bergsteiger in die Eislawinen, die allerdings auch schon am
1. August hätten abbrechen können. Der extrem langsame Aufstieg war
durch das am K2 ungewöhnliche Anbringen von Fixseilen am Gipfeltag
verursacht sowie durch die hohe Zahl der Teilnehmer (24), die sich an
diesen Seilen nach oben bewegte. Die Teilnehmer waren durch den zu
langen Aufstieg extrem geschwächt, so dass sie den noch viel höheren
Anforderungen des Abstiegs während der Nacht nicht mehr gewachsen
waren. Es waren zu viele Bergsteiger gleichzeitig an der Gipfelpyramide,
und sie hatten eine für diesen Bereich des K2 ungeeignete Methode der
Besteigung gewählt. Es mag auch sein, dass einzelne Teilnehmer den
Anforderungen des K2 überhaupt nicht gewachsen waren. |
Presse
Graham Bowley
Kein Weg zurück
Leben und Sterben am K2
Piper Verlag GmbH, München, 2011 (Malik), ISBN 978-3-89029-390-5,
Gebunden, 320 Seiten
Format: 145 x 220 mm, 550 Gramm
36 Farbfotos, eine Karte
Buchhandel
Die Buchbesprechung finden Sie hier.
|
2008 |
Lukla
(Khumbu-Region)
|
Am 8. Oktober
sterben auf dem Flughafen von Lukla im Everest-Gebiet 18 Passagiere
einer 2-motorigen Maschine der Yeti Airlines - darunter 12 Teilnehmer
einer deutschen Trekking-Gruppe - , als das Flugzeug bei schlechter
Sicht den Aufsetzpunkt der Landebahn verfehlt und unmittelbar davor
zerschellt. Das Wrack brennt anschließend aus. Nur der Pilot überlebt. Die Landebahn ist nur knapp 500 m lang und
beginnt unmittelbar oberhalb eines Steilhangs mit etwa 15 % (!)
Steigung. Der Anflug gilt
wegen der exponierten Lage am Hang und der Kürze der Landebahn als
gefährlich, besonders bei schlechtem Wetter. Die verunglückte Maschine
kam wenige Meter zu tief an die Hangkante, an der die ansteigende
Landebahn beginnt.
Fast alle Touristen und Bergsteiger, die das
Everest-Gebiet zum Ziel haben, kommen über den Flughafen Lukla in die
Khumbu-Region.
|
Presse |
2010 |
Hunza-Tal
(Karakorum)
|
Am 4. Januar hat
ein riesiger Bergsturz im Hunza-Tal (Karakorum) die Dörfer Atabad und
Sarat zerstört, den Karakorum-Higway unterbrochen und mit seinen
Schuttmassen den Hunza-Fluss zu einem See aufgestaut. Der Rückstau
dieses Sees hatte im Mai schließlich die Orte Shiskar und Gulmit
erreicht und dort zu Überschwemmungen geführt. Man hat inzwischen unter Einsatz größter Geräte einen Durchbruch durch den Damm
hergestellt, um einen weiteren Anstieg des Wassers zu verhindern. Der See
hat hinter dem Damm aber eine Tiefe von etwa 115 m erreicht und könnte
in näherer Zeit durchaus plötzlich ausbrechen. Bei einem Dammbruch
sind Tausende von Menschen im Hunza-Tal gefährdet.
Auf absehbare Zeit ist der Karakorum-Highway unterbrochen. Es ist ein
Fährdienst mit Booten eingerichtet. Z.Zt. wird eine neue Straße mit
Tunnel gebaut. |
Auswärtiges Amt
der BRD |
2012 |
Siachen-Kriegsgebiet
im Kashmir-Konflikt
Landkarte der Region
Eine größere Karte finden Sie hier.
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Am 7. April wird
die Militärbasis Ghyari der pakistanischen Armee von einer riesigen
Lawine verschüttet. Nach bisherigen Meldungen sollen 129 Soldaten und
11 Zivilisten unter den Schneemassen begraben sein, die sich mehr als 20
m hoch über dem Lager türmen. Der Platz war bisher als lawinensicher
eingeschätzt worden.
Ghyari liegt direkt unterhalb der
Stirnmoräne des gleichnamigen, ca. 20 km langen Gletschers, der seinen
Beginn im Nordnordosten am 5547 m hohen Bilafond-Pass hat. Über diesen
Pass verläuft die zwischen Pakistan und Indien seit 1984 umkämpfte
Grenzlinie. Das Gebiet östlich der Grenzlinie ist der Einzugsbereich
des Siachen-Gletschers, des mit 71 km Länge größten Gletschers des
Karakorum. Dieses Gebiet bis hinauf zum Conway-Sattel ist vom indischen
Militär besetzt. Das gesamte Gebiet ist unbewohnt.
Weitere Informationen finden Sie unter Kashmir-Konflikt.
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Ghyari Military Base in Google Earth |
2012 |
Das Basislager in 4750 m Höhe
|
Am frühen Morgen
des 22. September löst der Abbruch eines großen Séracs in etwa 7300 m
Höhe an der Nordostflanke des Manaslu eine große Lawine aus, die das
Lager 3 in etwa 6700 m Höhe mit etwa 25 Zelten verschüttet. Vermutlich 15
Bergsteiger verschiedener Expeditionen kommen dabei ums Leben. Der
Manaslu ist berüchtigt für seine Wetterkapriolen, bei denen große
Mengen an Neuschnee eine Besteigung sehr gefährlich oder auch
unmöglich machen können. Die Hänge auf der sog. Normalroute sind
latent lawinengefährlich. Schon häufig gab es dort Lawinenunglücke,
z.B. das im Jahr 1972 mit ebenfalls 15 Toten (siehe dort). Über
viele weitere Tote durch Lawinen wurde kaum berichtet. |
Presse
|
2013 |
Nanga
Parbat
Diamir-Flanke des Nanga Parbat |
Am Morgen des 22.
Juni erstürmen 16 Terroristen das Basislager an der Diamirflanke des
Nanga Parbat. Zunächst verlangen sie Geld und die Übergabe der
technischen Ausrüstungen, dann fesseln sie die Bergsteiger und
erschießen 10 von ihnen sowie einen einheimischen Führer von hinten.
Ein überlebender Pakistani berichtet, dass sich die Terroristen als
"al-Qaida" und "Taliban" bezeichnet hätten. Durch
die Mithilfe der örtlichen Bevölkerung können die Täter als Bewohner
des Umlandes identifiziert werden.
Angeblich wurden alle Täter bis zum 19. August gefasst. |
Presse |
2014 |
Mount
Everest
Khumbu-Eisbruch |
Am Morgen des 18.
April gegen 6:30 Uhr verschüttet am Mount Everest eine Eis-Lawine, die vom
Hängegletscher an der Westschulter (auf dem Bild links) abgebrochen
war, eine große Gruppe von
Sherpas im Khumbu-Eisbruch, die Lasten vom Basislager zum Lager 1 tragen
wollte. Dabei sind 16 Sherpas getötet worden, 13 Leichen konnten bis zum
19.4. geborgen werden. Der Khumbu-Eisbruch ist ein ca. 600 m hoher Abbruch
des Khumbu-Gletschers direkt über dem Basislager, durch den auf
nepalesischer Seite die Route auf den Everest führt. Es ist der
gefährlichste Abschnitt der Route mit vielen Spalten und einsturzbereiten
Eistürmen. Von den Hängen beider Seiten drohen Lawinen. Die Sherpas tragen
den größten Teil der Ausrüstungen und Vorräte der kommerziell geführten
Expeditionen, richten die Lager ein, sichern die Route. Die verunglückten Sherpas
sind Opfer des kommerziellen Massentoursimus am Berg geworden. Es ist das größte
Unglück, das bisher am Mount Everest geschehen ist. |
Presse |
2014 |
Annapurna - Circuit
Thorong La (5416 m) mit Blick nach Westen |
Am 14. Oktober hat ein
Schneesturm im Gebiet des Annapurna Himal eine große Zahl von Opfern unter
Trekkern und Einheimischen gefordert. Die Presse spricht am 25.10. von 43
Opfern. Die meisten Toten gab es am 5416 m hohen Pass Thorong La, dem
höchsten Punkt auf der berühmten Annapurna-Runde. 24 Leichen seien bisher
von dort geborgen worden, viele weitere Trekker wurden gerettet, einige mit
Erfrierungen. Acht Tote wurden in den Distrikten Dolpa und Mustang
gefunden. Die Zahl der Vermissten ist noch unklar. Die Situation ist
insgesamt unübersichtlich, da nicht bekannt ist, wieviel Personen im
Sturmgebiet unterwegs waren und wieviele sich inzwischen selbst ins Tal
retten konnten. Der Thorong La
liegt nördlich der Annapurna-Gruppe. Seine Überquerung ist zwar nicht mit
technischen Schwierigkeiten verbunden, ein Schlechtwettereinbruch in
dieser Höhe ist allerdings gefährlich. Oft sehen sich die Trekker durch
einen zu engen Zeitplan "gezwungen", die Überquerung trotz ungünstiger
Wetterverhältnisse zu wagen. Am Tag der Passquerung bricht man vom
Hochlager in 4925 m Höhe auf. Der Verzicht auf die Passüberquerung würde
die Reisepläne der Trekking-Gruppen einschl. deren Heimflug vollkommen auf
den Kopf stellen - eine tödlicher Zwang, wie sich jetzt herausgestellt
hat. Ähnliches gilt für den Übergang
Mesokantu La, die
Alternative auf der Annapurna-Runde. |
Presse |
2015 |
Zentral-Nepal
Der Ort Kyanjin in 3900 m Höhe im Tal des Langtang Khola. Jetzt ist der
Ort weitgehend zerstört. Ein Bergsturz hat den weiter talabwärts gelegenen
Ort Langtang vollkommen verschüttet. |
Am 25.04.2015 um 11.56
Uhr Ortszeit erschütterte ein sehr starkes Erdbeben mit der Magnitude 7,8
die zentrale Region Nepals. Das Epi-Zentrum lag bei 28°17' N, 84°47' E.
Diese Stelle liegt in den südöstlichen Ausläufern des Manaslu Himal in der
Nähe des Tales des Budhi Gandaki auf Höhe der Häuser von Tatopani.
Inzwischen rechnet die Regierung mit bis zu 10.000 Toten. Nur allmählich
gewinnt man einen Überblick über die Auswirkungen in den Dörfern der
Hochtäler. In Kathmandu sind zahlreiche Gebäude vollkommen zerstört,
darunter auch viele der bekannten Tempel. Das Beben hat sich hauptsächlich
in östliche Richtung ausgewirkt; das westlich gelegene Pokhara z.B. ist
nur wenig betroffen. In den Bergregionen sind die Dörfer des Manaslu
Himal, des Ganesh Himal und des Langtang Himal weitgehend zerstört. Viele
Häuser sind während des Bebens eingestürzt oder durch Bergstürze teilweise
oder ganz verschüttet worden. Die meisten Wege sind unterbrochen. Am
Everest sind 18
Bergsteiger ums Leben gekommen und ca. 65 verletzt worden. In vielen
Regionen wird der Bergtourismus auf lange Zeit zum Erliegen kommen, da die
Infrastruktur zerstört ist. Es wird Jahre dauern, bis wieder alles
aufgebaut ist. Die Bevölkerung ist durch das Erdbeben also gleich mehrfach
betroffen. Das Land kommt nicht zur Ruhe: Am 12. Mai um 7:05 Ortszeit
ereignete sich ein weiteres Beben der Stärke 7,2. Das Epizentrum lag bei
27°47 N, 86° 07' E. Das ist ca. 75 km östlich von Kathmandu am Südwestrand
des Rolwaling Himal. Es hat weitere Opfer in unbekannter Anzahl gegeben. |
Presse |